Gute Raumluft wird leider unterschätzt. Dabei sind gut duftende Räume so anziehend wie gut riechende Menschen. Gute Raumluft ist daher so wichtig wie deine Einrichtung. Möchtest du, dass dein Zuhause dauerhaft gut riecht? Dann entdecke leicht umsetzbare Tipps, die du bestimmt nicht alle kennst. Vor allem wenn du hochsensibel bist.
INHALTSVERZEICHNIS
Das Wichtigste in Kürze
Unterschätze nicht die Wirkung guter Raumluft
TIPP: Achte bei der Wahl von Materialien und Möbeln auf natürliche Alternativen wie unbehandeltes Holz oder Naturtextilien. Vermeide Produkte mit hohen VOC-Emissionen, wie bestimmte Farben, Reinigungsmittel und Möbel aus Pressholz. Setze stattdessen auf umweltfreundliche Alternativen und teste Gerüche vor dem Kauf (Teppiche).
VORTEIL: Hochwertige Naturmaterialien reduzieren die langfristige Belastung der Raumluft mit schädlichen Chemikalien, was besonders für Allergiker und hochsensible Personen vorteilhaft ist. Dies trägt zu einem dauerhaft gesunden und angenehmen Wohnklima bei.
Lüfte regelmäßig für optimale Luftqualität
TIPP: Öffne mehrmals täglich gegenüberliegende Fenster für mindestens 3 Minuten, um einen effektiven Luftaustausch zu gewährleisten.
VORTEIL: Reduziert die Konzentration von Schadstoffen wie CO₂ und flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), verhindert stickige Luft und beugt Schimmelbildung durch die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit (40-60%) vor.
Erzeuge gezielt Stimmungen mit Düften
TIPP: Nutze ätherische Öle wie Zitrus für den Schreibtisch oder Lavendel für das Schlafzimmer.
VORTEIL: Natürliche Düfte unterstützen Konzentration, Entspannung oder geben dir Energie – je nach Bedarf. Siehe Tabelle am Ende dieses Artikels.
1. Warum es so wichtig ist, wie deine Wohnräume duften
Uns geht’s gut, wenn wir wortwörtlich “alle Sinne beisammen” haben.
Leider kommt den meisten Menschen beim Wohnen nur Sehen und Fühlen (bequem auf dem weichen Sofa sitzen) in den Sinn. Die anderen Sinne fallen hinten runter.
Schade! Denn wenn wir wohnen geht neben Sehen und Fühlen immer auch um Hören, Schmecken und Riechen.
Du hast all deine Sinne immer dabei:
- Sehen ist für die meisten Menschen der Hauptsinn beim Wohnen. Auch, ob wir “etwas noch sehen können”, oder ob es schon aus der Zeit gefallen ist. Doch das vertiefe ich hier nicht weiter. Allein über die ästhetische Wirkung von Räumen auf unser Wohlbefinden ließen sich einige Regalmeter füllen.
- Fühlen ist für viele Menschen schon weniger wichtig als Sehen – also wie sich ein Sessel anfühlt, wenn ich ihn benutze.
- Beim Hören gibt es größere Baustellen in Privathäusern: das ganze Thema Akustik, was meist aus Kostengründen vernachlässigt wird. Doch auch dann hört es auch schon auf.
- Schmecken: Du fragst dich jetzt vielleicht: “Soll ich etwa in die Tischplatte beißen?”. Nein. Das ist damit nicht gemeint. Trotzdem wird dir dein Abendessen an einem liebevoll gedeckten Tisch besser schmecken, als wenn du es stehend neben einem überquellenden Mülleimer in der Küche isst.
- Riechen: Die meisten Menschen verbinden Gerüche mit Erinnerungen. Manche Düfte lassen ganze Filme in uns ablaufen. Oder sie beschäftigen uns so lange, bis uns endlich einfällt, woran sie uns erinnern. Vielleicht geht es dir auch so? Unsere Nasen können tausende von Düfte wieder erkennen. Und die Natur will es so, dass
uns gut duftende Menschen und Orte anziehen – so wie Bienen und Wespen magisch auf Rosen fliegen. Bist du hochsensibel, dann achte besonders auf gute Raumluft.
2. Warum der Geruch von Räumen immer noch ein unterschätztes Wohnthema ist
Vielleicht ist es anschaulicher, wenn ich vorweg von der Haptik schreibe. Ein vernachlässigtes Wohnthema, das inzwischen glücklicherweise aufgeholt hat. Hab ich ja gerade schon erwähnt. Also. Wie fühlen sich Materialien an? Sicher kennst du das: Du berührst gerne Gegenstände, die du magst:
Das reicht von Dingen im Laden bis hin zu Möbeln oder Wänden. Über das Sehen alleine bekommen wir nicht alle Informationen. Da haken wir quasi nach. Da wollen wir wissen, ob sich was genauso weich anfühlt wie es aussieht.
Und wenn nicht. Dann sind wir enttäuscht: Sieht ein Boden zum Beispiel aus wie Holz, wollen wir Holz fühlen. Fühlt er sich aber beim Barfußlaufen kalt an, weil es ein Fliesenboden in Holzoptik ist, sind wir zurecht irritiert. Wollen wir entspannen, denken wir sicher nicht an eine kratzende Wolldecke, sondern an eine kuschelig warme.
Ein Geruch entscheidet, ob wie einen Raum gut finden und in welcher Stimmung wie uns befinden. Denk an den Duft von Plätzchen im Ofen. Eine Adventszeit ohne Zimt und Vanille – da würde ganz viel fehlen.
Auch mit Lavendel verbesserst du die Raumluft. Die getrockneten Zweige sehen dekorativ aus und vertreiben nebenbei auch Motten.
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3. Welche Gerüche wir zu Hause lieben
Der Duft von Zuhause | Wie duftet das eigentlich?
Ein bisschen gemein ist es schon. Denn die Nase gewöhnt sich wie beim Lieblingsparfum auch an andere vertraute Gerüche. Wir wissen eigentlich erst, wie unser Zuhause riecht, wenn wir von einer Reise zurück kommen. Da hat sich abgestandene Luft zum Gesamtduft gemischt. Doch das riecht meistens stickig. Also unangenehm. Dabei soll deine Wohnung doch gut riechen.
Ganz gut wissen wir, wie es bei anderen Zuhause riecht. So, wie eben bei unseren Freunden, den “Müllers” oder den “Meyers” oder wie bei deiner Oma.
Ein paar Düfte gibt es schon, die wir zuhause noch wahrnehmen und lieben, weil sie nicht 24/7 da sind:
- Kuchen im Ofen: Da du sicher nicht jeden Tag backst, nimmst du den Kuchenduft noch wahr.
- Frisch gemähtes Gras: Ist das nicht ein toller, wenn auch flüchtiger Duft? Spätestens, wenn es auf deinem Balkon danach riecht, ist der Sommer da oder nicht mehr weit.
- Kaminfeuer: Wenn du einen Kamin hat verbindest du mit dem Holzgeruch sicher Feierabend, Wochenende und Geborgenheit.
Dir fallen bestimmt noch ein paar andere ein. Lass mich raten: es sind wahrscheinlich keine künstlichen Düfte dabei. Da es uns mit guten, echten Düften besser geht, wir Emotionen damit sogar beeinflussen können, sollten wir das nutzen.
4. Wie du mit einem einfachen Schritt für gute Raumluft sorgst
Ist doch klar: Deine Wohnung soll gut duften. Punkt.
Banal, aber nicht selbstverständlich: die schnellste und kostengünstigste Variante ist es, für gute Raumluft regelmäßig zu lüften. Trotzdem macht es nicht jeder. Also gegenüberliegende Fenster (auch im Winter) öffnen und für ca. 3 Minuten Durchzug. Besser als dauernd gekippte Fenster – auch für den Energieverbrauch. Ausnahme: Wenn du eine Lüftungsanlage hast.
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5. Was sich auf den Geruch von Räumen auswirkt – Was du beim Kauf deiner Einrichtung beachten solltest
Alles im Raum zählt
Einfach alles, was mit der Raumoberfläche und der Einrichtung zu tun hat, hat einen Eigengeruch. Ja, auch Wände riechen! Nicht jeder Putz- oder Farbgeruch verfliegt in wenigen Tagen. Gerade in eingesperrten Räumen, wie innenliegenden Bädern oder in Treppenhäusern hält er sich manchmal über Jahre. Also keine Billigfarbe vom Angebot nehmen. Da kannst du dauerhaft böse Überraschungen erleben.
Egal ob Wandfarben, Bodenbeläge, Möbel, Textilien, Accessoires. Alles hat einen Eigengeruch. Manchmal verfliegt dieser schnell. Manchmal kann er sich auch über Jahre halten kann. Schlimmer: wenn er sich durch Heizungswärme, insbesondere durch Fußbodenheizung und / oder Sonneneinstrahlung verstärkt.
Mehr darüber, wie du achtsamer wohnst und deine Räume gestaltest, damit sie dir gut tun, liest du hier.
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Naturmaterialien
Das sind zum einen die Materialien selbst, wie beispielsweise Naturmaterialien, die einen Eigengeruch haben. Das sind zum anderen Hilfsstoffe beim Verarbeiten, wie Kleber bei Teppichböden oder der Rücken von Teppichen. Beim Wechsel von Teppichböden kann sich ein alter, nicht restlos entfernter Kleber nicht mit dem neuen Kleber vertragen. So kann ein unangenehmer Raumgeruch entstehen.
Pflegst du dagegen einen natürlich behandelten, unlackierten Holzboden mit Bienenwachs, so verstärkst du die guten Geruchseigenschaften des Holzbodens noch für mehrere Wochen. Bei Leder ist es Geschmacksache. Denn auch hochwertig, natürlich gegerbte Lederbezüge können einen ganzen Raum vom Geruch dominieren. Der eine mag es, der andere findet es zu aufdringlich.
Kunstmaterialien
Gerade Kunstmaterialien können abhängig von der Raumtemperatur unangenehm riechen. Textilien, wie Sofabezüge, Gardinen, Teppiche, Plaids beispielsweise.
Fazit: alles zählt und mischt sich, verändert sich mit der Temperatur und nicht zuletzt mit dem Geruch der Menschen in einem Raum.
“Im Laden nicht nur anfassen, sondern auch mal schnuppern. Ja, vor allem auch an einem Teppichmuster!”
Papier
Papier speichert quasi Gerüche. Zeitungspapier und besonders alte Kartons haben bereits einen starken Eigengeruch. Je mehr Papier sich also stapelt und je mehr alte Bücher in einem Raum, desto mehr müffelt er dumpf und abgestanden.
Ätherisches Limettenöl duftet frisch, sauber und sorgt dafür, dass du dich besser konzentrieren kannst. Limette und Zitrone sind zu Hause DIE Lieblingsdüfte der Deutschen.
6. Wie du mit Düften Räume gestaltest, die dir Energie geben
Du hast inzwischen gecheckt , welchen Eigengeruch deine Materialien im Raum haben? Gut. Experimentiere danach am besten mit natürlichen Raumdüften. Probiere aus, was dir wann guttut. Ich habe zum Beispiel ein Gläschen Orangenöl auf meinem Schreibtisch. Mit dem frischen Duft kann ich mich besser konzentrieren.
Du hast sicher sofort den Fliederduft in der Nase. So riecht der Frühling. Ein Bündel in die Vase – schon geht’s dir besser – garantiert!
Blumen
Auch banal, aber nicht weniger nützlich: frische, duftende Blumen sind toll fürs Auge und für unser Bedürfnis nach Natur. Vor allem verbessern sie die Raumluft. Doch auch hier ist es Geschmacksache. Was der eine liebt, macht dem anderen Kopfschmerzen. Zum Beispiel bei Lilien oder Maiglöckchen. Ich mag im Frühling weiße Pfingstrosen auf meinem Schreibtisch. Die meisten künstlichen Düfte machen am ehesten Kopfschmerzen. Das betrifft insbesondere die folgenden Duftträger:
Seife
Ja, ein Stück Seife aus natürlichen Inhaltsstoffen beduftet ganz toll einen Kleiderschrank, deine Wäscheschublade oder auch ein Gästebad. Manche Seifen sind so dekorativ, dass sie als kleine Sammlung in einer Schale “vor sich hinduften” können. Seife am Stück ist daher auch gut im Bad, selbst wenn du flüssige Seife im Spender bevorzugst. Doch auch die sollte gut duften. So machst du banales Händewaschen zu einem schönen Moment.
Aromaöle – Raumdüfte – Duftkerzen
Zu unterscheiden sind reine Düfte, z.B. in Form von Aromaölen, und Duftkompositionen, die manchmal sehr phantasievolle Namen tragen.
Die Duftkompositionen werden wie Parfums auch, pyramidenförmig mit Basis-Herz und Kopfnoten entworfen. Duftträger sind meist Kerzen, Sprays, Öle, beduftete Kieselsteine (sehr dekorativ), Potpourris, Duftsäckchen, beduftetes Papier (für Schubladen und Schränke) oder die lang anhaltenden in Öl getränkten Bambusstäbchen im Glasflakon, den Diffusoren.
Eine Investition in hochwertige, natürliche Raumdüfte und Duftkerzen ist sinnvoll. Denn die verursachen selten Kopfschmerzen. Anders als ihre günstigeren aber künstlichen, nach WC-Reiniger riechenden “Kollegen”. Generell sind Preis und Einkaufsort hilfreiche Anhaltspunkte für hochwertige Düfte. Vor allem empfehle ich dafür Naturläden.
7. Übersichtstabelle natürlicher Aromen
Mit dieser Tabelle wählst du natürliche Aromen für die jeweilige Stimmung aus.
Hier erkennst du übersichtlich, mit welchem Duft für welche Stimmung du vielleicht starten willst. Ich nehme als Duftträger gerne Kieselsteine von Muji. Du kannst auch Öle mischen.
Wie gesagt, alles ist „Geschmacksache“. Ich mache mit Zitrusölen auf dem Schreibtisch die beste Erfahrung. Sie erfrischen und fördern meine Konzentration.
©martina-velmeden.de – Tabelle mit natürlichen Düften