Biophilic Design bringt die Natur in Gebäude und Räume: organische Formen, natürliche Materialien, Pflanzen
photocredit©tinekhome


Bio… was? Klingt nach Lehrbuch, ist aber ganz einfach: Wir Menschen sind Teil der Natur, auch wenn wir das vor unseren Bildschirmen gerne mal vergessen. Kein Wunder: In der Natur zu sein, tut uns einfach gut:


Wir gehen spazieren, um die Birne frei zu kriegen. Wir lieben Picknick und Lagerfeuer, weil‘ s draußen besser schmeckt. Wir klettern, wandern oder sitzen an einem See und schauen stundenlang aufs Wasser. Auch kein Wunder: die meisten wünschen sich einen eigenen Garten oder Balkon.

Leider hocken wir oft den lieben langen Tag drinnen (Hundebesitzer ausgenommen). Zeit in der Natur? Eher am Wochenende. Da macht es doch Sinn, sie in unsere Häuser und Wohnungen zu holen. Dann haben wir jeden Tag was davon. Und darum geht’s beim Biophilien Design.

Biophilic Design bringt die Natur in Gebäude und Räume: organische Formen, natürliche Materialien, Pflanzen

INHALTSVERZEICHNIS


Das Wichtigste in Kürze


Mehr Natur im Alltag
Unsere Vorfahren lebten mitten in der Natur. Sie fühlten sich sicher, wenn sie Bäume, Wasser und weite Flächen sahen. Die Biophilie ist also das angeborene menschliche Bedürfnis, sich mit der Natur zu verbinden – vor allem wenn wir in der Stadt leben.

Biophile Architektur und Design holt die Natur zurück in unseren Alltag. Wie gut. Denn 90% unseres Lebens verbringen wir in geschlossenen Räumen. Es geht dabei nicht nur darum, sie optisch zu verschönern, sondern auch darum, sie mit natürlichen Elementen sinnlicher zu machen.

Biophiles Design hat Hand Fuß und basiert auf wissenschaftlichen, kulturellen und ästhetischen Prinzipien. Es geht um Räume, die nicht nur funktional und nachhaltig sind, sondern auch physisches, mentales und emotionales Wohlbefinden fördern. 

Eine Topfpflanze auf dem Fensterbrett allein ist damit nicht gemeint. Es ist eher der große Blick auf alles, was uns an Natur erinnert – Licht, Formen, Farben, Materialien und Pflanzen natürlich auch.


Biophiles Design verbindet Elemente, die wir von der Natur kennen und mögen

Holz und Stein: Sie fühlen sich warm und echt an.
Tageslicht: Es macht wach und glücklich.
Farben wie Grün und Blau: Sie erinnern an Wälder, Wiesen und das Meer.
Sanfte Formen: Sie sehen aus wie Wellen oder Pflanzen und wirken beruhigend.


Warum brauchen wir das?
Die meisten Menschen verbringen fast ihre ganze Zeit drinnen – in der Schule, im Büro oder zu Hause. Oft fehlt dort, was uns in der Natur entspannt: frische Luft, Licht und lebendige Formen. Biophiles Design bringt diese Dinge zurück. Damit fühlen wir uns besser, sind kreativer und fühlen uns weniger gestresst.


Wenn wir die Natur in unsere Räume holen, wird nicht nur unser Zuhause schöner. Wir tun auch etwas für uns selbst – und für die Welt, in der wir leben. Räume sind für unser Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung. Sie beeinflussen sogar, wie wir denken und wie gesund wir sind: mental, kongnitiv und emotional. Sie können uns Energie geben, uns beruhigen oder uns inspirieren und unsere Produktivität steigern – oder das Gegenteil.


Tageslicht, ein Blick ins Grüne, frische Luft, Natur im Raum, angenehme Akustik – all das wirkt direkt auf unser Wohlbefinden. Wissenschaftler haben längst bewiesen, dass solche Elemente nicht nur entspannen, sondern sogar Heilung fördern können. Was wäre, wenn dein Zuhause oder Arbeitsplatz ein Lebensraum wäre, der dich stärkt?


Die Ergebnisse des „Human Spaces Report“ zeigen, dass Mitarbeiter, die in Arbeitsumgebungen mit Sonnenlicht und Grünpflanzen arbeiten, mehr Wohlbefinden (15%), mehr Produktivität (6%) und mehr Kreativität (15%) wahrnehmen.

1. Biophilie: Die Verbindung zwischen Mensch und Natur

Der Begriff „biophil“ stammt vom griechischen „bios“ (Leben) und „philia“ (Liebe). Biophilia oder Biophil bedeutet sinngemäß „Liebe zum Leben“. Für Erich Fromm ist Biophilie: „die leidenschaftliche Liebe zum Leben und allem Lebendigen.“

Die Ursprünge der Biophilie nach Edward O. Wilson

Der amerikanische Biologe Edward O. Wilson (1929–2021) hat 1984 in seinem Buch „Biophilia“ beschrieben, dass wir Menschen eine angeborene Verbindung zur Natur und anderen Lebewesen haben. Seiner Meinung nach steckt dieses Bedürfnis tief in unseren Genen – es hat sich in tausenden von Jahren entwickelt.

Wilson veröffentlichte später mit Professor Stephen R. Kellert „The Biophilia Hypothesis“, ein Werk, das das Konzept weltweit bekannt machte. Es wurde zur Grundlage für das biophile Design, das natürliche Elemente in die Gestaltung von Innenräumen und Gebäuden integriert.

Biophilie in der modernen Architektur

Wilsons Arbeit inspirierte Architekten und Designer sowie Innenarchitekten und Städteplaner weltweit. Sie entwerfen Gebäude und Räume mit Elementen, die in der Natur vorkommen und Produktivität und das Wohlbefinden ihrer Nutzer fördern. Biophiles Design zeigt uns, wie wir selbst in urbaner Umgebung und in geschlossenen Räumen das Gefühl von Natur spüren können – und wie sehr das unser Leben verbessert.

2. Was ist Biophiles Design oder Biophilic Design? Wie verbessert es Wohlbefinden?

Biophiles Design ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit – besonders in Städten und geschlossenen Räumen. Es bringt die Natur zurück in unser Leben und schafft Räume, die uns entspannen, inspirieren und stärken.

Warum brauchen wir biophiles Design?

Wir Mitteleuropäer verbringen 90% unserer Zeit in Innenräumen, vor allem wenn wir in der Stadt wohnen. Und wenn wir ehrlich sind, sind es heute dank digitaler Medien eher mehr: In der Arbeit, im Café, im Homeoffice, beim Streaming & Gaming – wir sind viel zu viel drinnen, auch wenn die Sonne scheint.

Da vergessen wir leicht, dass wie sinnlich Natur sein kann und dass die schönsten Momente sogar kostenlos sind: Wenn das Lagefeuer knistert, die Luft nach frischem Regen riecht. Wenn die Blätter über uns rauschen, während wir uns an einem brütend heißen Sommertag unter einer schattigen Platane abkühlen. 

Menschen fühlen sich zur Natur hingezogen, weil sie dort Ruhe finden und dich entspannen können. In einer zunehmend urbanisierten Welt, in der wir den Großteil unserer Zeit drinnen verbringen, kann diese Verbindung verloren gehen. Biophiles Design zielt darauf ab, die Natur in unsere Innenräume zu holen und dort eine spürbare Verbindung zur Umwelt herzustellen.

Verschiedene Studien haben gezeigt: Naturnahe Räume beruhigen unsere Sinne, fördern Kreativität und verbessern die Gesundheit. Doch biophiles Design geht natürlich weit über eine Topfpflanze hinaus. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der alle Sinne anspricht und die Prinzipien der Natur in die Architektur und Innenraumgestaltung integriert.

Wissenschaftliche Quellen:
https://livingarchitecturemonitor.com/articles/edward-o-wilson-biophilic-pioneer-sp22
https://www.ecophon.com/de/articles/knowledge/biophilic-design–how-nature-helps-people-and-business-to-thrive/

Biophilic Design bringt die Natur in Gebäude und Räume: organische Formen, natürliche Materialien, Pflanzen - aber auch die Nachahmung natürlicher Phänomene, wie Nebel über einem See und Spiegelungen im Wasser


Solche natürlichen Spiegelungen sind Teil der 14 Patterns of Biophilic Design.

Wie funktioniert biophiles Design?

Die 14 Patterns of Biophilic Design zeigen, warum und wie uns natürliche Elemente berühren und inspirieren. Sie beschreiben wissenschaftlich fundierte Prinzipien, die erklären, welche Aspekte der Natur – wie Licht, Wasser, Pflanzen oder Formen – unsere Sinne und Emotionen positiv beeinflussen. Diese Patterns liefern den Rahmen, während biophile Designelemente die Werkzeuge sind, um diese Prinzipien in der Praxis umzusetzen.


Hier sind die 14 Patterns of Biophilic Design  im Überblick

  1. Sicht auf die Natur (Visual Connection with Nature):
    Wenn wir Pflanzen, Wasser oder Landschaften ansehen, entspannt uns das und reduziert Stress.
  2. Natürliche Geräusche (Non-Visual Connection with Nature):
    Klänge wie Vogelgesang, plätscherndes Wasser oder raschelnde Blätter fördern ebenfalls Entspannung und Konzentration.
  3. Temperatur und Luftstrom (Thermal & Airflow Variability):
    Leichte individuell steuerbare Veränderungen der Temperatur und Frischluft fühlt sich gut an.
  4. Verbindung zu Wasser (Presence of Water):
    Fließendes Wasser beruhigt die Sinne, macht den Kopf frei und wirkt revitalisierend.
  5. Dynamisches Licht (Dynamic & Diffuse Light):
    Licht, das sich wie in der Natur verändert – von sanften Übergängen bis zu wechselnden Intensitäten – unterstützt unseren Biorhythmus und hebt die Stimmung.
  6. Natürliche Farbwechsel (Connection with Natural Systems):
    Farbverläufe und Zyklen, wie das Verfärben von Blättern oder wechselnde Schatten, fördern Harmonie und erinnern an den Rhythmus der Natur.
  7. Biomorphe Formen und Muster (Biomorphic Forms & Patterns):
    Formen und Muster, die an Blätter, Wellen oder andere natürliche Strukturen erinnern, wirken beruhigend und ästhetisch ansprechend.
  8. Materialauthentizität (Material Connection with Nature):
    Holz, Stein, Lehm und andere natürliche Materialien fühlen sich warm und echt an und sprechen unsere Sinne positiv an.
  9. Rückzugsorte (Refuge):
    In geschützten Räume, Ecken oder Nischen fühöen wir uns geborgener und sicher. Das hilft uns dabei, zur Ruhe zu kommen.
  10. Offene Räume (Prospect):
    Weite Ausblicke, hohe Decken oder offene Grundrisse schaffen ein Gefühl von Freiheit und fördern bei vielen Menschen die Kreativität.
  11. Geheimnisvolle Elemente (Mystery):
    Ein Raum wird spannender, wenn nicht alles sofort sichtbar ist – wie ein verschlungener Weg oder ein versteckter Garten.
  12. Spannung und Risiko (Risk/Peril):
    Ein Hauch von Abenteuer: federnde Treppen oder Glasböden, erzeugen Aufregung und stimulieren die Sinne.
  13. Komplexität und Ordnung (Complexity & Order):
    Harmonische Muster, wie die Anordnung von Blättern oder natürlichen Texturen, wirken beruhigend.
  14. Natur in Bewegung (Nature of the Space):
    Bewegte Elemente wie fließendes Wasser, schwingende Pflanzen oder wechselndes Licht machen den Raum lebendig und erinnern an Naturerlebnisse.

FOLGE MIR AUF
PINTEREST

Pinterest Social Button

3. Die wissenschaftliche Grundlage: Was Biophiles Design bewirkt

Biophiles Design basiert auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zahlreiche Studien zeigen, dass Räume mit natürlichen
Elementen wie Pflanzen, Tageslicht oder Holz nicht nur schöner sind, sondern auch messbare Vorteile für unser Wohlbefinden bringen. Sie reduzieren Stress, fördern Kreativität, steigern Produktivität und helfen sogar, schneller gesund zu werden. 

Doch du brauchst keinen Forscher, um das zu spüren. Du hast sicher schon selbst gemerkt, wie ein Spaziergang in der Natur dich beruhigt oder wie gut dir Sonnenlicht tut, wenn du gestresst bist. Genau hier setzt die salutogene Wirkung des biophilen Designs an: Es gestaltet Räume, die nicht nur gut aussehen, sondern aktiv unser Wohlbefinden unterstützen – körperlich, geistig und emotional.

Wie die Natur unser Leben verbessert

  • Natur reduziert Stress und verbessert Schlaf
    Ein Blick auf eine schöne Landschaft oder ein Raum mit Pflanzen und natürlichen Farben – das allein kann den Stresspegel senken. Unser Körper reagiert darauf: Der Herzschlag beruhigt sich, die Atmung wird tiefer, und wir fühlen uns gelassener. Wir können besser einschlafen. Studien bestätigen, dass diese Effekte bereits eintreten, wenn wir nur Bilder von Natur sehen.
  • Natur steigert Wohlbefinden
    Ein Spaziergang im Wald entspannt sofort. Das Rascheln der Blätter, Vogelgezwitscher und der Duft von frischem Harz lassen uns tief durchatmen. Biophiles Design bringt diese kleinen, wohltuenden Reize in Innenräume: sanftes Licht, natürliche Klänge oder das Plätschern eines Brunnens. Diese Überraschungsmomente beleben die Räume und steigern auch dein Wohlbefinden.
  • Natur hilft beim klarer Denken
    Naturgeräusche wie plätscherndes Wasser oder das Zwitschern von Vögeln helfen, den Kopf freizubekommen und sich besser zu konzentrieren. Studien zeigen, dass diese Klänge unsere Gedanken ordnen und die Aufmerksamkeit fördern. In Arbeitsräumen oder Schulen lassen sie sich gezielt einsetzen, um fokussierter zu arbeiten.
  • Natur gestaltet und ermöglicht soziale Begegnungen
    Menschen fühlen sich zu einladenden, inspirierenden Orten hingezogen – früher am Lagerfeuer, heute in gemütlichen Sitzecken oder offenen Treffpunkten. Räume, die biophil gestaltet sind, fördern soziale Interaktionen: Sie laden dazu ein, Gespräche zu führen, Ideen auszutauschen oder einfach Zeit miteinander zu verbringen.
  • Natur macht kreativer
    Schon ein kurzer Blick auf die Farbe Grün kann unsere Kreativität anregen. Experimente zeigen, dass Naturfarben und -elemente wie Pflanzen oder Holz die Fantasie beflügeln. In Ateliers, Büros oder Lernräumen bieten sie ideale Bedingungen für neue Ideen.
  • Natur lässt und schneller gesund werden
    Bereits in den 1980er-Jahren wies der schwedische Forscher Prof. Dr. Roger Ulrich nach, dass Patienten schneller genesen, wenn sie aus dem Fenster auf Bäume schauen. Sie fühlten sich ruhiger, brauchten weniger Schmerzmittel und erholten sich schneller. Diese Erkenntnisse zeigen, dass die Natur unsere Gesundheit beeinflusst – selbst, wenn wir sie nur betrachten.
Biophiles Design - Naturnahe Architektur & Raumkonzepte für Wohlbefinden


Lass uns per NEWSLETTER in Kontakt bleiben!

Hol dir monatliche Tipps & Inspirationen für dein Zuhause.

Zur Begrüßung bekommst du meinen ESSENTIAL GUIDE

ENDLICH ZUHAUSE WOHLFÜHLEN

4. Konkrete Elemente der biophilen Gestaltung, biophiler Architektur und biophiler Innenarchitektur

Nicht jeder Raum kann so gestaltet werden, dass er alle Elemente der biophilen Gestaltung beinhaltet. Ein Anfang ist besser als nichts. Folgende Biophile Designprinzipien haben sich einzeln und im Zusammenspiel als besonders effektiv erwiesen:

Verwendung natürlicher Materialien und Baustoffe bei Bau, Innenausbau und Raumkonzept

Gemeint sind nachhaltige Baustoffe, die aus nachwachsenden und gut recyclebaren Rohstoffen bestehen. Sie zeichnen sich durch eine energiearme Herstellung (graue Energie) aus und eignen sich besonders gut für das ökologische Bauen. Sie tragen auch zu einem gesunden Raumklima bei und reduzieren den CO2-Fußabdruck von Gebäuden.

Zu den wichtigsten natürlichen Baumaterialien gehören:

Holz
Holz ist einer der ältesten und vielseitigsten Baustoffe. Es ist nachwachsend, biologisch abbaubar und kann ohne großen Energieaufwand bearbeitet werden. Holz bietet gute Wärmedämmung und ist vielseitig einsetzbar, vorausgesetzt es stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Holz als Bodenbelag fühlt sich gut an und verbessert das Raumklima. Holz hat eine beruhigende Wirkung auf unsere Sinne. Uns kommen Räume mit Holzoberflächen auch gleich wärmer vor.

Lehm
Lehm ist ein traditioneller Baustoff mit hervorragenden raumklimatischen Eigenschaften. Er reguliert die Luftfeuchtigkeit natürlich, ist schadstoffrei und kann mit geringem Energieaufwand aufbereitet werden.

Naturstein
Natursteine wie Granit, Kalkstein, Marmor und Sandstein sind langlebig, robust und oft regional verfügbar. Sie zeichnen sich durch geringe Transportwege und hohe Wiederverwendbarkeit aus

Stroh
Stroh ist ein erneuerbarer Rohstoff, der oft als Nebenprodukt der Landwirtschaft anfällt. Es eignet sich hervorragend zur Wärmedämmung und bindet während des Wachstums CO2 aus der Atmosphäre

Weitere natürliche Baustoffe

  • Ziegel
  • Kork
  • Sisal
  • Schafwolle
  • Hanf
  • Flachs
  • Jute
  • Reet
  • Naturfarben und -lacke

Nutzung von Tageslicht und natürlicher Beleuchtung

Gleich wie detailliert die Planung künstlicher Beleuchtung auch ist, wir brauchen natürliches Licht, damit unser Körper funktioniert. Der Zirkadiane Rhythmus oder der biologische 24-Stunden-Rhythmus eines Menschen hängt maßgeblich von der Lichtaufnahme ab.

Nutzung von Tageslicht und natürlicher Beleuchtung

Natürliches Licht ist einer der wichtigsten Faktoren für unser Wohlbefinden. Große Fenster oder Oberlichter holen das Tageslicht rein und schaffen eine Atmosphäre, die uns Energie gibt und unseren Biorhythmus unterstützt. Studien zeigen, dass Menschen, die viel Tageslicht abbekommen, produktiver und ausgeglichener sind. Es ist mehr als eine Frage der Helligkeit – es ist ein Gefühl von Leben im Raum.

Beim Bauen geht es daher schon in der Planung darum, Räume so zu gestalten, dass sie mit der Natur harmonieren. Heißt, dass ein Gebäude am Lauf der Sonne ausgerichtet ist und ausgewogen große Fensterfronten hat mit Blick ins Grüne.

Biophiles Design - Naturnahe Architektur & Raumkonzepte für Wohlbefinden


Der Bosco Verticale in Mailand – hier eine Detail der Aussenräume: Üppig bewachsene Balkone – wie ein grünes Kleid.

Einbindung von Pflanzen und Begrünung  – Ausblicke in die Natur 

Biophiles Design verbindet uns mit der Außenwelt, selbst wenn wir drinnen sind. Es schafft Übergänge zwischen Innen und Außen, indem es Pflanzen in den Raum holt, Innenhöfe integriert oder durch Materialien wie unbehandeltes Holz eine Verbindung zur Natur spürbar macht.

Fenster mit Blick ins Grüne oder auf natürliche Landschaften steigern das Wohlbefinden der Bewohner. Grün belebt Räume auf ganz besondere Weise. Pflanzen reinigen nicht nur die Luft, sie bringen auch Lebendigkeit und Harmonie. Ob eine zarte Hängepflanze im Wohnzimmer, eine grüne Wand im Büro oder ein Indoor-Garten in der Küche – Begrünung sorgt für eine natürliche Verbindung, die uns entspannt und geerdet fühlen lässt. Selbst in kleinen Räumen lassen sich mit Pflanzen Akzente setzen, die sofort die Atmosphäre verändern.

Mit diesen Elementen aus der Natur holst du ein Stück Fromms Biophilie-Konzept nach Hause. So findest du in der urbanisierten Welt zurück zu deinen natürlichen Wurzeln. Der Bosco Verticale in Mailand zeigt eindrucksvoll, wie sich die Grenzen zwischen innen und außen auflösen lassen. Dieses Konzept kannst du im Kleinen umsetzen. Große Fenster oder Balkontüren verwischen die Trennung von Innen- und Außenbereich.

Biophiles Design - Naturnahe Architektur & Raumkonzepte für Wohlbefinden


Nochmals der Bosco Verticale – Vorbild für grüne Stadträume. Hier hat er schon etwas Herbstfärbung.

Gute Belüftung und Thermischer Komfort

Die Gesamtluftqualität ist entscheidend für unser Wohlbefinden:

  • Fenster, die man öffnen kann
  • Angenehme Lufttemperatur
  • Angenehme Luftfeuchtigkeit

Doch gerade am Arbeitsplatz ist es oft nicht möglich, das Fenster zu öffnen. Geschweige denn, noch mehr individuell zu steuern. Im ungünstigsten Fall haben Räume eine veraltete Klima- und Lüftungsanlage, die automatisiert vorgibt, ob alle frieren oder schwitzen.

Farbpalette aus der Natur

Farben haben einen enormen Einfluss auf unsere Stimmung, und die Natur liefert hier die schönsten Vorlagen. Grün-, Braun- und Blautöne erinnern an unbebaute Landschaften und erden uns.  Sanfte Grüntöne oder warme Sand- und Kieselfarben strahlen Ruhe und Behaglichkeit aus. Da können wir durchatmen. Diese Farben lassen sich mühelos in jeden Raum integrieren, sei es durch Wandgestaltung, Möbel oder Accessoires. 

Natürliche Formen und Muster – Biomorphismus – Biomimikry

In der Natur gibt es kaum gerade Linien. Schau dir Blätter, Wellen oder Äste an – alles ist weich und fließend. Natürliche Materialien wie Holz oder Stein unterstützen diesen Effekt. Möbel oder dekorative Elemente, die natürliche Formen haben, fühlen sich beruhigend an. 

Die Natur arbeitet selten mit klaren Kanten oder geraden Linien – ihre Formen sind weich, fließend und organisch. Möbel oder dekorative Elemente, die von der Natur inspiriert sind, schaffen eine besondere Harmonie im Raum. Muster, die an Blätter, Wellen oder Äste erinnern, sprechen uns auf einer tiefen, unbewussten Ebene an und bringen das Gefühl von Natur in unser Zuhause.

Wasser-Elemente

Reflektierende Wasserflächen in Empfangshallen, Wasserfälle oder Aquarien können ebenfalls das Wohlbefinden steigern. Ich kann mich jedoch selten für die Wasser-Elemente begeistern, die ich sehe. Denn meistens wirken sie „dazugestellt“ und sind nicht Teil eines ästhetischen Gestaltungskonzepts.


Unterscheidung zwischen Patterns und Elementen:

Patterns: Warum und wie natürliche Prinzipien wirken

Elemente: Was konkret genutzt wird, um diese Prinzipien sichtbar zu machen

5. Vorteile des biophilen Designs in räumlichen Umgebungen

Natur ins Haus zu holen, Arbeitsplätze, Schulen und Kindergärten eingeschlossen, hat tiefgreifende gesundheitliche und wirtschaftliche Vorteile:

  • Verbesserung der mentalen Gesundheit und des Wohlbefindens
  • Steigerung der Produktivität und Kreativität
  • Reduktion von Stress bei Mitarbeitern und Kunden
  • Positive Auswirkungen auf die Raumluftqualität
  • Nachhaltigkeit als zentrales Element

Einfluss auf Produktivität und Gesundheit

Biophiles Design steigert unsere Leistung. Mitarbeiter in Büros mit Blick auf Pflanzen sind produktiver und kreativer. Sie machen weniger Fehler. Und: für Arbeitgeber essentiell: Denn Arbeitsplätze mit Naturbezug senken Krankheitstage und verbessern Wohlbefinden.

Stressreduktion durch natürliche Elemente

Stress ist ein großes Problem. Natürliche Elemente im Innenraum helfen. Der Blick ins Grüne beruhigt. Wasserelemente und Zimmerpflanzen senken den Stress. Sie sorgen für Entspannung. 

6. Wie ich biophile Elemente als Teil meines Sensory Wellbeing Design© in Projekte integriere


Wir brauchen Räume, die uns guttun.
So sehr wie frische Luft, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.

Martina Velmeden

Dieser Satz beschreibt genau, warum ich mein Konzept des Sensory Wellbeing Design© entwickelt habe: Räume, die nicht nur schön sind, sondern sinnlich sind.

Ich glaube fest daran, dass Räume unser Wohlbefinden beeinflussen, und ich habe es selbst erlebt. Schon als Kind habe ich gespürt, wie wichtig Licht, Ruhe und natürliche Materialien für mich sind. Diese Sensibilität prägt heute jedes meiner Projekte. Ich stelle mir bei jedem Raum die gleiche Frage:



„Wie kann ich ihn so gestalten, dass er dir guttut?“

Dabei sind die biophilen Elemente mein wichtigstes Werkzeug. Sie bringen die Natur in Innenräume und schaffen eine Atmosphäre, die beruhigt, belebt und inspiriert.

Wie ich biophile Elemente einsetze

1. Räume, die atmen

Frische Luft und gutes Raumklima sind für mich unverzichtbar. Ich plane Fenster, die viel Licht und Luft hereinlassen, und verwende natürliche Baustoffe wie Lehmputz oder Holz, die das Raumklima verbessern.

2. Natur spüren

Ich liebe es, mit Materialien zu arbeiten, die sich echt anfühlen – wie das warme Gefühl von Holz unter den Händen oder die kühle Struktur von Naturstein. Diese kleinen Details schaffen eine Verbindung zur Natur, die wir spüren können.

Biophilic Design bringt die Natur in Gebäude und Räume: organische Formen, natürliche Materialien, Pflanzen für zuhause und für's Ferienhaus. Hier zeigt das Foto eine gemauerte Küche mit lokalen Zementfliesen als Spritzschutz
photocredit©tinekhome

Biophilic Design hat viele Facetten: organische Formen, natürliche Materialien und Pflanzen: für Zuhause und für’s Ferienhaus. Hier eine gemauerte Küche mit handgefertigten Zementfliesen als Spritzschutz.

3. Licht, das den Raum belebt

Natürliches Licht ist ein Schlüsselelement für Wohlbefinden. Es beeinflusst unseren Biorhythmus, unsere Stimmung und sogar unsere Energie im Raum. Deshalb plane ich bei Neubauten große Fenster, die möglichst viel Tageslicht einfangen, und platziere Arbeits- und Aufenthaltsbereiche so, dass sie von natürlichem Licht profitieren.

Auch die Dynamik des Tageslichts ist entscheidend. Morgens sanftes, klares Licht, das belebt. Tagsüber eine gleichmäßige Helligkeit, die wachhält. Und abends ein wärmeres, ruhiges Licht, das den Körper auf Entspannung vorbereitet. Ich plane gezielt Fensterflächen, lichtdurchlässige Vorhänge oder indirekte Beleuchtung, die diesen natürlichen Rhythmus unterstützt.

In dunkleren Bereichen oder Räumen ohne viel Tageslicht nutze ich Tageslichtähnliche Beleuchtung, die sanfte Übergänge schafft, anstatt Räume künstlich zu überfluten. Warmes, diffuses Licht in Ruhezonen, lebendigeres Licht an Arbeitsplätzen – so entsteht eine Atmosphäre, die sich dem Tagesverlauf anpasst und den Raum spürbar angenehmer macht.

4. Pflanzen: Lebendigkeit im Raum

Pflanzen sind für mich keine Dekoration, sondern lebendige Mitbewohner. Sie reinigen die Luft, spenden Energie und schaffen grüne Rückzugsorte. Ob ein filigraner japansicher Baum im Wohnzimmer oder ein Kräutergarten in der Küche – sie machen den Raum lebendig – wenn sie biologisch angebaut wurden.

5. Ruhe für die Ohren

Auch Akustik gehört zum biophilen Design. Natürliche Materialien wie Holz oder Stoffe verbessern den Klang im Raum. Mit den Wasser-Elementen hab ich es nicht so. Ich habe immer das Gefühl, dass Menschen gleich zur Toilette müssen, wenn sie das Plätschern von Wasser hören. Was ich in minimalistischen Gebäuden und Gärten dagegen mag sind flache Wasserbecken, die nicht plätschern. 

Biophiles Design - Naturnahe Architektur & Raumkonzepte für Wohlbefinden



ZEIT FÜR DEINE RÄUME

Du planst eine Renovierung, einen Umbau oder Neubau?

Ich unterstütze dich mit Konzept & klaren Schritten, damit sich deine Räume gut anfühlen.

Erzähle mir in einem kostenlosen, 20-minütigen Erstgespräch von deinem Projekt.

Ich freue mich, dich kennenzulernen.

7. Wo Architekten und Designer das Konzept des Biophilen Designs anwenden

Natur in Innenräumen – Überblick der Anwendungen:

  1. Büros und Geschäftsräume: Hier unterstützen Architektur und Design das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter. Beispiel: Der Apple Park in Cupertino, Kalifornien und die Amazon Spheres in Seattle.
  2. Wohngebäude: Sowohl in Mehrfamilienhäusern als auch in Einfamilienhäusern wird biophiles Design eingesetzt, um ein natürlichereWohnumfeld zu schaffen. Wie der Bosco Verticale in Mailand, siehe oben.
  3. Gesundheitseinrichtungen: In Krankenhäusern und Kliniken wird biophiles Design genutzt, um Genesungszeiten zu verkürzen und den Bedarf an Schmerzmitteln reduzieren.
  4. Bildungseinrichtungen: Schulen setzen auf biophiles Design, um die Lernerfolge und die Anwesenheit der Schüler zu verbessern.
  5. Einzelhandel: Geschäfte nutzen natürliche Elemente, um das Einkaufserlebnis zu verbessern und den Umsatz zu steigern.
  6. Hotels und Gastronomie: Hotels und Restaurants integrieren Naturelemente, damit sich Gäste wohler fühlen.
  7. Öffentliche Räume: Beispiele wie die Gardens by the Bay in Singapur zeigen, wie biophiles Design in großem Maßstab in Megastädten umgesetzt wird.

8. Biophiles Design in Wohnräumen

Stell dir vor, du kommst nach Hause. Du schließt die Tür hinter dir, der Lärm der Stadt bleibt draußen und du fühlst dich sofort wohl. Dein Wohnzimmer ist hell, weil viel Tageslicht durch große Fenster fällt und die warme Nachmittagssonne auf den Boden scheint.

Vielleicht fällt dein Blick auf eine üppige Monstera, deren Blätter sich vor der sandfarbenen Wand abzeichnen. Oder du schaust in den Garten, wo sich Gräser im Wind bewegen. Ein Sofa aus Leinen und ein weicher Teppich aus Wolle. Wie cosy. Zeit, die Füße hochzulegen. Du fühlst dich zuhause wohl.

Ein Couchtisch mit einer organischen, geschwungenen Form – aus Holz oder Naturstein – fügt sich harmonisch in den Raum. Die Farben im Wohnzimmer erinnern an die Natur: sanftes Grün wie Blätter, Beige wie Sand und warme Erdtöne, die Geborgenheit ausstrahlen.


Im Schlafzimmer
wird der Raum zum Rückzugsort. Ein Bett aus Holz strahlt Wärme und Natürlichkeit aus, während Bettwäsche aus Leinen oder Baumwolle angenehm weich ist. Die Wände sind in sanften Farben gestrichen – ein blasses Grün oder ein warmes Grau, das an Steine erinnert.


Am Fenster steht ein Lavendeltopf, der abends beruhigend duftet. Vielleicht hängen Vorhänge aus einem leichten, naturbelassenen Stoff, die das Licht sanft filtern. Gedämpftes Licht, zum Beispiel eine Lampe mit einem Schirm aus Bambus oder Papier, schafft eine entspannte Stimmung. Ein organisch geformter Spiegel mit einer Holzrahmung fügt sich nahtlos in das ruhige Gesamtbild ein.


In der Küche
kannst du die Natur sehen, riechen und anfassen. Auf der Fensterbank wachsen frische Kräuter wie Basilikum, Rosmarin und Thymian, die den Raum mit ihrem Duft füllen. Arbeitsplatten aus massivem Holz oder Stein fühlen sich angenehm an und sind echte Hingucker.


Ein Esstisch aus naturbelassenem Holz mit einer geschwungenen Form und Stühlen aus Rattan oder Metall ergänzt die Küche perfekt. Die Farben sind dezent: ein warmes Beige, kombiniert mit dem satten Grün der Kräuter und einem Hauch von Terrakotta in den Details, wie einer Obstschale oder einer Wanddekoration.


Im Badezimmer
wirkt Natur erholsam. Feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Farne gedeihen dort und bringen Leben in den Raum. Die Wände könnten mit natürlichen Materialien gestaltet sein, zum Beispiel Fliesen mit Wellenstruktur oder ein Waschtisch mit Holzoberfläche.


Ein Waschbecken aus Naturstein oder mit einer geschwungenen, organischen Form verstärkt den natürlichen Eindruck. Warmes Licht schafft eine weiche, angenehme Atmosphäre.

9. Biophiles Design in Büroumgebungen und an Arbeitsplätzen

Biophiles Design bringt mehr Natur und Wohlbefinden an den Arbeitsplatz. Es sorgt dafür, dass Mitarbeiter sich in ihrer Umgebung wohler fühlen, produktiver arbeiten und kreativer denken können. Hier sind die wichtigsten Ansätze, wie biophiles Design in Büros umgesetzt werden kann:

1. Mehr Tageslicht 

Tageslicht steigert die Konzentration und hebt die Stimmung. Große Fensterfronten oder Oberlichter lassen das natürliche Licht in den Raum fluten. Arbeitsplätze in der Nähe von Fenstern decken den Lichtbedarf der Mitarbeiter und schaffen eine Verbindung zur Außenwelt.

2. Natur im Raum

Die Natur wird direkt ins Büro geholt – mit Pflanzen in allen Formen:

  • Pflanzenwände: Vertikale Gärten verbessern die Luftqualität und Raumakustik, ohne viel Platz einzunehmen.
  • Pflanzeninseln: Gruppen von Pflanzen in verschiedenen Größen dienen als Raumteiler oder Blickfang.
  • Kleine Pflanzen auf Schreibtischen: Sie schaffen ein persönliches Stück Natur für jeden Arbeitsplatz.

3. Natürliche Materialien 

Natürliche Materialien fördern eine angenehme Atmosphäre und sprechen die Sinne an:

  • Möbel aus Holz, Kork oder Stein fühlen sich warm und echt an.
  • Textilien wie Baumwolle, Wolle oder Leinen bieten eine weiche Haptik.
  • Fußböden aus Parkett, Bambus oder Naturstein geben dem Raum Charakter und Natürlichkeit.

4. Natürliche Formen und Muster 

Designs, die an die Natur erinnern, sorgen für visuelle Ruhe und Harmonie:

  • Biomorphe Formen: Möbel und Deko mit geschwungenen oder organischen Linien wirken einladend und sanft.
  • Natürliche Muster: Tapeten, Teppiche oder Vorhänge mit Motiven von Blättern, Wasser oder Wäldern bringen Lebendigkeit ins Büro.

5. Akustikmaßnahmen
Die Akustik spielt eine wichtige Rolle für konzentriertes Arbeiten:

  • Akustikpaneele aus natürlichen Texturen, wie Moos oder Filz, reduzieren störende Geräusche.
  • Musik oder Naturklänge – wie das sanfte Plätschern von Wasser – schaffen eine entspannende Hintergrundatmosphäre.

6. Verbindung von Innen- und Außenraum
Ein fließender Übergang zwischen Innen- und Außenbereichen verstärkt das Naturerlebnis:

  • Begrünte Balkone, Loggien oder Terrassen bieten erweiterte Arbeitsbereiche.
  • Vertikale Gärten, Gründächer und begrünte Innenhöfe laden zu Pausen ein.
  • Große Schiebetüren oder Glaswände öffnen den Raum und lassen Ausblicke ins Grüne zu.

7. Flexible Arbeitsbereiche
Verschiedene Bereiche im Büro bieten Raum für unterschiedliche Bedürfnisse:

  • Ruhezonen: Mit Pflanzen, warmem Licht und bequemen Sitzmöbeln als Rückzugsorte für Erholung.
  • Kollaborative Bereiche: Natürliche Elemente fördern hier den kreativen Austausch.
  • Steh- und Sitzarbeitsplätze: Mit Blick auf Naturmotive oder echte Pflanzen arbeiten die Mitarbeiter fokussierter.

8. Beleuchtung mit natürlichem Effekt
Eine durchdachte Beleuchtung schafft eine angenehme Arbeitsumgebung:

  • Tageslichtähnliche Beleuchtung imitiert den natürlichen Lichtverlauf und unterstützt die Konzentration.
  • Warmes, diffuses Licht in Pausenbereichen sorgt für Entspannung.

Die Vorteile von biophilem Design am Arbeitsplatz werden im „Human Spaces Report“ aus dem Jahr 2015 deutlich. Sir Cary Cooper, Professor für Organisationspsychologie an der Lancaster University in Großbritannien, führte eine Befragung mit 7.600 Angestellten aus 16 verschiedenen Ländern durch.

Die Ergebnisse zeigen, dass Arbeitnehmer, die in Arbeitsumgebungen mit Elementen wie Sonnenlicht und Grünpflanzen arbeiten, ein gesteigertes Wohlbefinden (15%), eine höhere Produktivität (6%) und mehr Kreativität (15%) wahrnahmen.

Biophiles Design - Naturnahe Architektur & Raumkonzepte für Wohlbefinden


Lichthöfe, Laubengänge und Innenhöfe mit Blick auf Bäume werten jedes Gebäude auf. Besonders schön ist die Abstimmung der Holzlamellen an der Fassade mit dem herbstlichen Braunton der Ahornblätter. Das ist kein Zufall – sondern ästhetisch geplant.

10. Biophiles Design in Kosmetikinstituten 

Eingangsbereich und Wartezone:

  • Begrüße Kunden mit natürlichen Elementen wie Holz, Stein oder Pflanzen.
  • Sanftes Licht, das Tageslicht nachahmt, organisch geformte Möbel, und Wände in warmen Erdtönen schaffen eine entspannte Umgebung.

Behandlungsräume:

  • Verwende Materialien, die sich angenehm anfühlen und hygienisch sind, wie Leinen, Baumwolle oder Bambus für Liegen und Vorhänge.
  • Wähle beruhigende Wandfarben wie sanftes Grün, Beige oder zarte Naturtöne.
  • Integriere kleine Pflanzen frische Zweige, um eine Verbindung zur Natur herzustellen, ohne die Hygiene zu beeinträchtigen.

Duft- und Klangwelten:

  • Nutze ätherische Öle mit natürlichen Düften wie Lavendel oder Zitrus, die die Sinne ansprechen.
  • Spiele leise Naturgeräusche, wie das Rauschen eines Waldes, um die Entspannung zu fördern.

Hier ein Kosmetikinstitut, das ich gestaltet habe. Da habe ich einige Prinzipien des Biophilen Design angewendet.

11. Biophiles Design in Kliniken

Biophiles Design macht Kliniken zu Orten, die nicht nur für Patienten, sondern auch für Besucher und Mitarbeiter eine wohltuende Atmosphäre schaffen. Man spricht auch von heilungsfördernder Architektur und Innenarchitektur. Biophiles Design verbindet heilungsfördernde Umgebungen mit Natur und verbessert das Raumerlebnis.

Natürliche Ausblicke

  • Große Fenster mit Blick auf Gärten, Bäume oder Landschaft reduzieren nachweislich Stress und fördern die Genesung.
  • Studien zeigen, dass Patienten schneller genesen, wenn sie Zugang zu solchen Ausblicken haben.
  • Wenn echte Ausblicke nicht möglich sind, können hochwertige Naturfotografien oder Wandbilder mit Landschaftsmotiven eine ähnliche Wirkung entfalten

Begrünung

  • Innenhöfe und Dachgärten: Patienten und Besucher können in diesen Bereichen frische Luft schnappen und die beruhigende Wirkung der Natur erleben.
  • Pflanzen in Wartebereichen und Fluren: Sie schaffen eine angenehme, beruhigende Atmosphäre und verbessern die Luftqualität.

Licht für Heilung

  • Tageslicht ist entscheidend, da es den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert und die Genesung unterstützt.
  • In Räumen ohne direkten Zugang zu Tageslicht können tageslichtähnliche Leuchten die natürliche Helligkeit nachahmen und den gleichen positiven Effekt erzielen.

Farben und Materialien aus der Natur

  • Erd- und Grüntöne fördern eine entspannte Umgebung und helfen, Ängste zu reduzieren.
  • Holz, Stein und andere natürliche Materialien wirken warm und einladend – besonders in sterilen Krankenhausumgebungen.

Beruhigende Geräusche

  • Plätschernde Brunnen oder dezente Naturklänge wie Vogelgezwitscher senken Stress bei Patienten und Besuchern.
  • Gut gestaltete Akustik reduziert störende Geräusche wie das Piepen von Monitoren oder Stimmengewirr und schafft eine ruhigere Atmosphäre.

Heilungsgärten und Naturbereiche

  • Kliniken können spezielle Therapiegärten anlegen, in denen Patienten spazieren gehen, sich entspannen oder an Aktivitäten teilnehmen können.
  • Diese Gärten fördern besonders die Genesung nach Operationen oder unterstützen die Rehabilitation durch Bewegung und Naturkontakt.

Räume für Rückzug und Ruhe

  • Entspannungsräume bieten Patienten und Angehörigen Rückzugsmöglichkeiten.
  • Bequeme Sitzgelegenheiten, Pflanzen und warmes Licht schaffen eine beruhigende Atmosphäre. Diese Räume ermöglichen Momente der Erholung in einer oft stressigen Umgebung.

Nachhaltigkeit und Gesundheit

Biophiles Design in Kliniken kann auch nachhaltig sein:

Positive Effekte für Mitarbeiter

Auch das Klinikpersonal profitiert von biophilem Design:

  • Begrünte Aufenthaltsräume, viel Tageslicht und ruhige Zonen helfen, Stress abzubauen.
  • Diese Maßnahmen steigern die Zufriedenheit und schaffen eine angenehmere Arbeitsumgebung.

12. Häufige Fragen zu biophilem Design

Was ist Biophiles Design?

Biophiles Design bringt die Natur in unsere Häuser. Es nutzt natürliche Materialien und Formen. 

Warum ist Biophiles Design wichtig?

Es verbessert unser Wohlbefinden. Es macht uns produktiver und gesünder. In der Stadt hilft es uns dabei, mit der Natur zu verbinden.

Wie kann ich Biophiles Design in meinem Zuhause umsetzen?

Hab Holzmöbel und Pflanzen. Sorge für viel Tageslicht. Verwende Naturfarben und natürliche Materialien, wie Holz, Wolle, Leinen, Sisal, Kork.

Welche Vorteile hat Biophiles Design?

Es reduziert Stress und steigert Kreativität. Es macht die Luft besser und hilft uns dabei, besser zu schlafen.

Ist Biophiles Design teuer umzusetzen?

Nein, es muss nicht teuer sein. Biologisch angebaute Zimmerpflanzen und natürliche Materialien sind erschwinglich. Kleine Änderungen sind ein Anfang.

Wie wirkt sich Biophiles Design auf die Produktivität aus?

Es macht uns konzentrierter und kreativer. Wir sind weniger gestresst. Das steigert unsere Leistung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Kann Biophiles Design in allen Räumen angewendet werden?

Ja, überall. Zuhause im Wohnzimmer, im Büro oder in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Verwaltungen oder Kitas. Die Prinzipien passen überall.

Wie beeinflusst Biophiles Design unsere Gesundheit?

Es senkt Blutdruck und Herzfrequenz. Es verbessert die Konzentration und hilft dabei, zu genesen. Ästhetisch gestaltet verbessert es unser Wohlbefinden.

Biophiles Design - Naturnahe Architektur & Raumkonzepte für Wohlbefinden



ZEIT FÜR DEINE RÄUME

Du planst eine Renovierung, einen Umbau oder Neubau?

Ich unterstütze dich mit Konzept & klaren Schritten, damit sich deine Räume gut anfühlen.

Erzähle mir in einem kostenlosen, 20-minütigen Erstgespräch von deinem Projekt.

Ich freue mich, dich kennenzulernen.

 

©Martina Velmeden 2025

 

Nach oben scrollen