Mit wenig viel erreichen – Wie schön, wenn diese Formel überall aufgehen würde.
Bei kleinen Räumen stehen die Chancen jedenfalls ganz gut. Warum? Weil du kleine Räume schon mit wenigen Handgriffen besser einrichten kannst und es sofort siehst. Ich zeig dir, worauf es dabei ankommt.
INHALTSVERZEICHNIS
Das Wichtigste in Kürze
So wirken kleine Räume größer und luftiger
Minimalismus für mehr Raumgefühl
Entrümple Oberflächen und Fußböden für sofortige Wirkung: Weniger Chaos sorgt für mehr optische Weite. Besonders im Eingangsbereich und bei „Nestern“ (z. B. überfüllte Ablageflächen) anzusetzen, schafft eine aufgeräumte Atmosphäre. Nutze multifunktionale Möbel wie Hocker mit Stauraum oder ausziehbare Tische, um Platz zu sparen und gleichzeitig flexibel zu bleiben.
Helle Farben für optische Großzügigkeit
Wähle helle Boden- und Wandfarben sowie Möbel, um Räume größer und luftiger wirken zu lassen. Helle Decken reflektieren bis zu 90 % des Lichts, während dunkle Flächen Räume optisch schrumpfen lassen. Ein monochromes Farbschema mit Materialvariationen (z. B. Latte-Macchiato-Töne) bringt Ruhe und Eleganz in den Raum.
Strategische Gestaltung für mehr Licht und Ordnung
Große Möbelstücke statt vieler kleiner wirken harmonischer und weniger überladen. Halte Fenster frei, um das Tageslicht optimal zu nutzen und die optische Raumtiefe zu fördern.
Raumgröße – Warum sie relativ ist und warum große Räume nicht automatisch besser sind
Kommt dir das bekannt vor? Kaum bist du umgezogen, wunderst du dich und denkst: “Komisch, den Raum hatte ich größer in Erinnerung.”
Tatsache ist: Räume können täuschen. Erst recht, wenn sie leer sind, wie bei der Wohnungsbesichtigung. Ob ein Raum gerade richtig, zu klein oder zu groß ist (das gibt es auch), ist ganz individuell und stellt sich oft erst nach dem Einzug raus. Nämlich dann, wenn du ihn eingerichtet hast.
Hier ein paar Beispiele, warum Raumgrößen so unterschiedlich empfunden werden:
- Deine Körpergröße: Wenn du groß bist, möchtest du sicher nicht nur nach oben genug Raum haben, um dich wohl zu fühlen. Du brauchst sicher auch Platz in alle anderen Richtungen. Schon allein dein Sofa dürfte tiefer sein, denn du magst es, wenn deine langen Beine bequem darauf Platz finden und du richtig fletzen kannst.
- Dein Bedürfnis nach Geborgenheit: Ein Raum zum Alleinsein darf auch mal “gerade groß genug” sein und nicht zu groß. Sicher erinnerst du dich an eine Feier, die irgendwie in der Wohnküche endete. Ihr habt die Ecken rund gequasselt, viel gelacht, du hast dich wohl gefühlt und nichts vermisst. Ein toller Abend, es wurde spät.
- Unsere Vorfahren waren Höhlenmenschen: Auch ein Grund, weshalb wir uns in Restaurants intuitiv gerne mit dem Rücken zu einer Wand – aber mit Blick in den Raum – setzen. Fühlt sich geborgener und sicherer an. Zuhause ist das ähnlich.
- Deine Lebensplanung: Leider erkundigen sich immer noch zu wenig Architekten nach der mittelfristigen Lebensplanung ihrer Bauherrschaft. So kann eine wachsende Familie schnell an ihre Grenzen kommen oder aber ein Paar nach dem Auszug der Kinder zu viel ungenutzten Raum übrig haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein anfangs ideales Haus nach privaten Veränderungen plötzlich nicht mehr so gut funktioniert. Mit flexiblen Räumen könnte der Architekt oder Innenarchitekt vorbeugen. Mehr zu flexiblen Grundrissen und warum sie mehr als ein Trend sind, liest du hier.
Ich komme öfters in Häuser mit Wohnzimmern, die locker 100 Quadratmeter haben. Wenn sie dann auch noch unglücklich möbliert sind, ist es spätestens nach der ersten Euphorie vorbei mit dem tollen Gefühl. Statt geborgen fühlen sich ihre Bewohner nur ratlos. Gemütlich? Nicht wirklich. Eher wie im Autohaus. Erst recht, wenn weiße Fliesen und weiße Wände an doppelt raumhohe Glasfenster anschließen.
Mit wieviel Raum wir uns gut fühlen, ist individuell. Wenn also nicht gerade ein Umzug in eine größere Wohnung ansteht, kannst du dir den im besten Fall sogar sparen. Wie das mit nur 8 konsequent umgesetzten Tipps gelingt, zeige ich dir jetzt:
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Hier sind meine 8 erprobten Tipps, wie du Räume so veränderst, dass sie größer wirken. Am besten, du nimmst dir jeden Raum einzeln vor, wenn du den ein oder anderen Tipp umsetzen möchtest.
TIPP No. 1 – Entrümple Oberflächen und Fussböden
Hört sich banal an. Ist es auch. Trotzdem ziehen Oberflächen magisch jeden Kram an. Also weg damit, staunen und die Wirkung genießen. Denn die stellt sich sofort ein. Vielleicht kennst du das aus deinem Büro. Steht erst mal ein leerer Karton in einer Ecke, stapeln sich schnell weitere Kartons dazu.
Ein Gesetz der Anziehung, für das es keinerlei physikalische Erklärung gibt. Wohl aber einen psychologischen: Mit sichtbar “vernachlässigten” Orten oder Räumen wird nachlässiger umgegangen – “Broken-Windows-Effekt” genannt.
Ich vergleiche diese Orte, die ich auf Fußböden, Regalen, Fensterbrettern, Sideboards etc. finde, mit ”Nestern”. Vielleijct hast du die auch? Vielleicht nimmst du gerne große Obstschalen dafür. Schlimmstenfalls liegt in diesen Nestern und Ecken nur gestapelter Müll, für dessen Entsorgung noch keine Zeit war: Altkleider, leere Flaschen, ausgelesene Tageszeitungen, Batterien, abgebrannte Streichhölzer, Werbekulis etc.
Wo ich anfangen würde:
Ganz sicher beim Eingang. Besser noch vor dem Eingang, wo sich auch oft Schuhe und Sammelmüll parken. Wer möchte sich schon vor seiner Wohnung die Stimmung mit solchen To Do’s versauen? Aufschieben kostet Kraft. Und das Nest wird eher größer als kleiner. Besser “Kein Weg umsonst” und so nebenbei immer einen Handgriff mehr machen.
Wo ich weitermachen würde:
Grundsätzlich ist der gesamte Eingangsbereich der erste Raum, der “hey” zu dir sagt. Wenn du damit startest, sorgst du schon für ein erstes gutes Gefühl. Vor allem, wenn du eine frei gewordene Ablagefläche, beispielsweise auf einer Konsole, für etwas Sinnliches nutzt:
- ein paar Blumen in einer schönen Vase
- eine dazu passende Schale oder eine edle Lederschachtel für griffbereite Schlüssel
- auf dem Boden maximal ein Korb mit Deckel für Handschuhe, Schals und vielleicht deinem Fahrradhelm.
LESETIPPS – DICH ZUHAUSE GEBORGEN FÜHLEN
- Zuhause leichter Stress abzubauen
- Mit dem Slow Home Ansatz deine Wohlfühl-Wohnung gestalten
- Erholsames Schlafzimmer einrichtene
- Wie du mit neutralen Wohnfarben entspannter wohnst
- So gestaltest du dir deinen persönlichen Rückzugsraum
- Home Office für introvertierten Menschen einrichten
- Wie gelingt es überhaupt, dass man sich zuhause wohlfühlt?
- Achtsamer wohnen – was es bringt
Lieber etwas minimalistischer als zu vollgepackt: ein Beispiel einer Konsole, die natürlich auch Schubladen haben darf.
Wie ich Ordnung beibehalte:
Gnadenlos Dranbleiben! Wenn du dir große Entrümpelprojekte vornimmst, geht dir sicher auf halbem Weg die Puste aus. Das motiviert einfach nicht. Wenn du dich mehr dafür interessierst, dann bekommst du von der Japanerin Marie Kondo wertvolle Tipps für ein im wahrsten Sinne des Wortes aufgeräumtes Leben.
Klar, dass Du dafür auch Stauraum brauchst, wie zum Beispiel praktische Kommoden. Die wirksamste Methode, nachdem du eine Grundordnung hergestellt hast, ist ein kurzer Rundgang vor dem Schlafengehen: fast im Vorbeigehen lässt sich innerhalb von wenigen Minuten Krimskrams aufheben und zurück an seinen Ort legen, ohne dass ein Projekt mit Kalenderdatum daraus wird. Klar, dass dich deine Mitbewohner & Familie dabei unterstützen sollten.
TIPP No. 2 – Wähle helle Boden- und Wandfarben und helle Sockelleisten
Helle Böden lassen Räume optisch größer erscheinen und reflektieren Tageslicht. Weiße Fußböden sind dagegen oft zu viel. Weil sie bei Sonne so viel Licht reflektieren, dass sie ganz einfach unangenehm sind und manchmal sogar blenden.
In lichtdurchfluteten Räumen eignet sich zum Beispiel geweisste Eiche eher als reinweiße Fliesen. Wobei du einen großen Unterschied feststellen wirst, wenn du eine in der (üblicherweise) gleichen Farbe und Materialität gehaltene Sockelleiste (z.B. Eiche Natur) durch eine weiße Sockelleiste ersetzt. Vor allem wenn die Sockelleiste in einen ebenso weißen Türrahmen übergeht. Der Raum wirkt in diesem Fall schon allein durch die weiße Sockelleiste größer.
Und nun vom Boden zur Decke: Helle bis “weiße” Decken reflektieren am besten das Tageslicht, ohne zu blenden.
Sind die Wandflächen ebenso hell, also in einem abgetönten, neutralem weiß, creme oder einem sehr hellen Grau, wirken Räume deutlich größer als bei einem dunklen Grau. Auch wenn seit Jahren kaum mehr jemand auf graue Wände verzichten möchte. Pinterest ist Pinterest, verlockend aber nicht “one size fits all!
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TIPP No. 3 – Halte auch die Farbe deiner Einrichtung hell
Helle Möbel verstärken den luftigen Raumeindruck. Du kennst das Gegenteil: Wenn du irgendwo noch eine der alten Einbauschrankwände aus dunkler Eiche siehst und davon gleich Beklemmungen kriegst. Umgekehrt sorgen helle, freistehende oder von der Wand etwas abgerückte Möbel für Luft zum Atmen. Idealerweise ist auch noch genug Platz dazwischen, um an ihnen vorbei zu gehen.
Helle Einbauschränke dürfen natürlich gerne raumhoch sein. Andere Möbel wirken gefälliger, wenn sie so hoch wie ein Low- oder ein Highboard sind. Wandhängende Möbel sind eine weitere Variante.
Hochglanz lackierte Möbel reflektieren Licht auf elegante Weise. Doch Vorsicht! Zu viele Hochglanzflächen wirken schnell kühl, vor allem wenn sie weiß sind. Das sieht auch gleich nach Küche oder Labor aus. Ich rate sogar in der Küche davon ab.
TIPP No. 4 – Setze Spiegel und Flächen ein, die mit dem Licht spielen
Schon lange sind Spiegel kein Geheimnis mehr, um Räume optisch zu vergrößern. Du kannst beispielsweise einem großen Spiegel an eine Wand lehnen. So bist du flexibel und klopfst keine Löcher in die Wand. In engen Fluren eignen sich ebenfalls Spiegelwände, genauso in einem kleinen Ankleidezimmer. Hier haben sie sogar einen doppelten Nutzen, denn sie helfen dir, wenn du dich anziehst.
Oft genügt auch schon ein größerer, querformatig aufgehängter Spiegel über einem Sideboard oder über zwei Waschbecken im Bad (anstatt zwei kleineren Spiegeln). Spiegel nehmen auf diese Weise nicht nur die Länge eines Möbels oder eines Raumes auf. Sie reflektieren Licht, schaffen die Illusion, ein Raum ginge hinter ihnen noch weiter. Und sie gestalten letztlich auch noch Wände, ohne sich hervorzutun.
Suchst du für einen deiner Räume noch einen Hingucker, einen Fokuspunkt, dann darf es auch ein Spiegel sein, der sich hervorhebt: mit einem außergewöhnlichen Rahmen, vielleicht ein traditionelles Stück aus China oder sogar ein Erbstück, das eine neue Verwendung findet.
Doch Halt!
Ein Spiegel verdoppelt und verstärkt auch alles, was nicht gut ist. Überlege genau, was du in dem Spiegel gespiegelt haben willst. Im Zweifel macht er einen Raum unruhiger. Dann besser weglassen.
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TIPP No. 5 – Hab unbedingt einige multifunktionale Möbel mit Mehrwert
Wie es gelingt:
- Immer wieder habe ich Kunden, die glücklich über eine Hocker-| Tischvariation im Wohnzimmer sind. Stellen sie beispielsweise den Hocker an das Sofa dran, verlängern sie im Handumdrehen die Sitzfläche. Wird gerade ein Tisch gebraucht, stellen sie ein Tablett auf den Hocker drauf und haben genug Platz für Gläser.
- Benötigst du manchmal sechs Stühle am Esstisch, für den Alltag genügen dir aber vier? Du möchtest aber nicht, dass dein Esszimmer wie eine Möbelausstellung aussieht? Dann empfehle ich, alle sechs Stühle im gleichen Design anzuschaffen und die nicht ständig benötigten in der Wohnung sinnvoll zu verteilen: ein Stuhl im Eingangsbereich, als Ablage für Taschen etc., einer vor dem Kleiderschrank oder im Flur vor einer unmöblierten Wand. Es ist quasi wie ein kleines Thema, das sich so wiederholt, ohne eine extra Möblierung zu sein.
- Truhen sind wahre Raumwunder. Als Tisch bieten sie große Oberflächen, im Inneren verstaust du nicht ständig benötigte Dinge wie: Zeitschriften, Bettwäsche, Kissen, Plaids, etc.
- Sofas können auch extra Stauraum haben. Tische lassen sich auch ausziehen, so dass du nicht immer die große Tafel stehen hast. Hast du Besuch, dann rückt ihr eben etwas zusammen. Das könnte dann genauso gemütlich werden wie der lange Abend in der Wohnküche.
TIPP No. 6 – Setz’ alles auf eine Farbe – Gestalte Räume auch mal monochrom
Ein Farbton in feinen Abstufungen. Denk zum Beispiel mal an die Palette der Latte Macchiato-Farben. Die sehen nicht nur stilvoll und edel aus, sie bringen auch Ruhe, Wärme und optische Großzügigkeit in den Raum. Vielleicht bist du (hoch)sensibel und hast ein ganz natürliches Bedürfnis nach ruhigen Farben.
Variiere statt der Farben die Materialien, ebenso die Oberflächen, aber bleibe bei einem Thema, beispielsweise bei tinekhome.
TIPP No. 7 – Nimm lieber ein großes Möbel, statt mehrere kleine
Weg mit dem Kleinkram – weniger, dafür größer, ist mehr!
Richtig gelesen – weg mit dem Irrglauben, große Möbel würden Räume kleiner erscheinen lassen. Sind große Möbel ein Fokus in einem Raum, und lenkt der Rest der Möbel nicht vom Eyecatcher ab, dann ist das Ergebnis in jedem Fall gefälliger als ein Sammelsurium an Kleinmöbeln – frei nach dem Prinzip – da ist noch Platz – da kann noch was hin.
TIPP No. 8 – Lass Tageslicht rein, statt deine Fenster zu verhüllen
Keine Frage, so mancher Raumausstatter vollbringt bei Fenstern wahre Verpackungskünste – von denen dann allerdings am Ende oft wenig übrig bleibt – und am wenigsten Tageslicht.
Stell dir vor, du würdest eine Wohnungsbesichtigung machen. Eines der wichtigsten Details, die du bemerkst, ist, ob die Wohnung hell ist. Denn hell ist gleich freundlich und meistens auch sonnig. Warum also solltest du später die Sonne hinter unzähligen Metern gerafftem Samt & Co aussperren?
Sichtschutz oder das Ausblenden unschöner Aussichten kann auch transparent gestaltet werden. Fenster ohne Jalousien sorgen in jedem Fall für mehr optische Raumgröße.
Na, Lust bekommen auf räumliche Veränderungen?
Wie wär’s, wenn du gleich dieses Wochenende damit anfängst?
Mit meinen 8 Tricks sind die Möglichkeiten für mehr optische und tatsächlich nutzbare Fläche längst nicht ausgeschöpft – sie sind aber ein richtig guter Anfang!”