Gemütlich minimalistisch wohnen. Wie soll das gehen? Widerspricht sich das nicht sogar? Vielleicht stellst du dir unter einem gemütlichen Raum einen mit vielen Möbeln und Gegenständen vor? Und bei einer reduzierten Wohnung denkst du sofort an eine sterile weiße Arztpraxis? Doch ein gemütliches minimalistisches Zuhause geht auch ohne Extreme.

In diesem GUIDE erfährst du Schritt für Schritt, wie dir der Weg durch die Mitte gelingt:

Minimalistische Wohnung gemütlich

INHALTSVERZEICHNIS


Weniger Kram – Mehr Gemütlichkeit
Räume aus, was dich belastet. Halte nur, was dir Freude bereitet oder nützlich ist. Fange klein an – ein Fach, eine Ecke – und mache kontinuierlich weiter. So schaffst du Platz für Luft und Leichtigkeit. Dein Zuhause wird ruhiger, und du gleich mit.

Echte Materialien und natürliche Farben
Setze auf Holz, Leinen, Baumwolle – Materialien, die sich gut anfühlen und natürlich altern dürfen. Sanfte Farben wie Beige, Taupe oder warme Grautöne schaffen Geborgenheit. Lass Qualität rein statt Masse.

Atmende Räume und gezielte Akzente
Statt überladener Flächen: Freiraum. Arrangiere Lieblingsstücke, die dich glücklich machen. Kombiniere geradlinige Möbel mit Textilien und Lichtquellen, die Wärme und Atmosphäre bringen. Mehr Raum bedeutet mehr Ruhe – visuell und emotional.



1. IST MINIMALISMUS ALS LEBENSFORM NUR EIN KURZER TREND ODER LANGFRISTIG WAS FÜR DICH?

Minimalismus mag dir gerade als DER TREND oder sogar als SUPERTREND begegnen. Minimalismus ist aber nicht neu. Er ist so alt wie die Menschheit und kommt in vielen Zusammenhängen vor: Mal hat Minimalismus einen religiösen Hintergrund, mal taucht er auf im Zusammenhang mit Design, Architektur, Malerei oder Literatur.

Minimalismus findet aber gerade immer mehr Anhänger und entwickelt sich stärker als zuvor in vielen Altersgruppen als wichtiger Trend. Denn er ist eine von vielen Lösungen gegen den Klimawandel. Somit ist Minimalismus eine DER großen Strömungen, die sich schon jetzt für die nächsten zehn, zwanzig Jahre abzeichnen. Vielleicht ist gemütlicher Minimalismus dein Gamechanger? Finde es heraus:

Minimalismus wird auch umschrieben mit Genügsamkeit, Essentialismus, Selektivismus, Kuratiertheit, Vereinfachung und Lessismus. Es gibt daher auch nicht DIE eine Definition davon. Du merkst schon: Darüber, was überflüssiger Ballast und was wesentlich ist, hast du sicher eine andere Meinung als ich. Und das ist gut so.

Minimalismus ist bewusstes Weglassen von Überflüssigem und die Reduktion auf das, was wesentlich ist.
Auffallend ist, dass er sich oft auf mehrere Lebensbereiche auswirkt und es nicht bei einer minimalistischen Wohnung alleine bleibt – mit der du deinen minimalistischen Weg vielleicht beginnst. Es geht vielmehr darum, Raum und Platz in möglichst allen Lebensbereichen zu schaffen.

Ich beobachte die neue Haltung vor allem bei jungen Menschen, die bewusster als ihre Eltern konsumieren und auch vorzugsweise Vintage kaufen, um Rohstoffe zu sparen und auch auf ein Auto verzichten. Dann bemerke ich es auch bei der Generation der Babyboomer. Dazu zähle ich viele meiner Hauskunden. Sie wünschen sich nach dem Auszug ihrer Kinder eine Renovierung mit einem roten Faden – am liebsten alles aus einem Guss. Ausgediente, wuchtige Möbel aus den 80er und 90er Jahren dürfen weg und werden entweder gar nicht oder nur durch langlebige Stücke oder Designklassiker ersetzt. Wichtig ist ihnen vor allem Atmosphäre und das Ziel, sich endlich wieder zuhause wohl zu fühlen. Nicht zuletzt begleite ich auch Kunden, die ihr Haus verkaufen und mit weniger materiellem Ballast in eine kleinere Stadtwohnung ziehen.


Deine Definition von “Genug”
ist das, was zählt

Martina Velmeden

Nicht „mehr“, nicht “höher, weiter und komplexer”, sondern „weniger“, “vereinfachter” und “genug vom Richtigen” ist der Leitgedanke des Minimalismus, der auch bei dir zu mehr Lebensqualität führen kann. So wird deine eigene Definition von “genug” zu deiner neuen Lebenseinstellung. Die findest du nur durch Ausprobieren raus und in dem du dir Zeit dafür lässt. Denn dafür braucht es neue Gewohnheiten. Womit du anfängst und auf welche Lebensbereiche sich Minimalismus als Lebensform auswirkt, findest du mit diesem Artikel raus.

Minimalistische Wohnung gemütlich einrichten. So geht's


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2. HÄUFIGE VORURTEILE GEGENÜBER MINIMALISTEN

Minimalisten sind ganz bestimmt seltsam und “nicht normal”. Schon alleine deswegen, weil es für viele Menschen “normal” ist, immer das neueste Smartphone oder den größten Flachbildschirm zu kaufen (und mit dem alten Flachbildschirm ein anderes Zimmer zuzurümpeln). Lebt jemand anders als die breite Masse, sind Spott und Vorurteile nicht weit weg. “Normal” ist, was die Masse macht. Alles andere ist unnormal. Oder?

Fünf der häufigsten Vorurteile gegenüber Minimalisten:

VORURTEIL 1

  • Minimalistische Menschen haben nicht mehr alle Tassen im Schrank.

DIE REALITÄT

  • Ja, Minimalisten haben wirklich weniger Tassen im Schrank. Sie haben nur so viele, wie sie wirklich brauchen. Denn sie behalten nicht jedes Werbegeschenk und kaufen auch nichts, nur weil es gerade im Angebot ist oder irgendeine Trendfarbe hat, die nicht zum Rest ihrer Sachen passt. Kurz: Minimalisten können megagut “nein” sagen.
  • Minimalisten haben das in ihrem Leben, was sie wirklich brauchen und was sie glücklich macht – auch in ihrem Kopf und nicht nur im Schrank.

VORURTEIL 2

  • Minimalisten sind ungemütlich und uninspiriert, denn sie leben in leeren Räumen mit weißen Wänden und besitzen nur noch 100 Dinge.

DIE REALITÄT

  • Ja, es gibt Menschen, die nur noch 100 Dinge besitzen und jeden Teebeutel vier Mal aufgießen. Doch darum geht es aber nicht.
  • Volle Räume sind nicht automatisch gemütlicher. Es ist eine Frage der Atmosphäre und der richtigen Materialien und Einrichtungsgegenstände. Doch Atmosphäre entsteht nicht durch vollgestellte Fensterbretter und angesammelte Tische und Regale – nur “weil da noch Platz war”.
  • Weniger ist nicht zwangsweise ungemütlich oder langweilig. Mies van der Rohes berühmter Satz „Less is more“ wurde oft zu „Less is bore“ verbogen. Van der Rohe hatte nicht vor, die Welt mit kargen Klosterzellen zu bebauen (aber hey, die sind gerade als letztes Antistress-Mittel gegen Burnout von reizüberfluteten Menschen ausgebucht ).

Rohe meinte damit, dass eine Umgebung, in der alles miteinander wetteifert, weder erholsam noch ästhetisch sein kann und schon gar nicht positiv in Erinnerung bleibt. Er setzte auf beruhigende klare Formen, hochwertige Materialien, schlichte langlebige Designs und Architekturen und überließ die Schnörkel anderen. Für Atmosphäre braucht es keine Schnörkel. Nicht im 21. Jahrhundert.

VORURTEIL 3

  • Minimalisten verzichten auf alles, was Spaß macht und leiden im Grunde selbst unter dem selbst auferlegten Verlust ihrer Sachen. Und weil sie nur noch wenige Sachen haben, haben Minimalisten keine Freude mehr am Leben und langweilen sich den ganzen Tag.

DIE REALITÄT

  • Minimalisten haben sich genau angeschaut, was ihnen wichtig ist und wovon sie sich befreien wollen. Dafür gibt es manchmal eine Schlüsselsituation, die sie zum Nachdenken angeregt hat. Manchmal sind es auch Reisen und Sinnfragen, die dazu führen, dass samstägliche Shoppingtouren in überfüllten Fußgängerzonen weniger werden und die freigewordene Zeit anders – sinnvoller – verbracht wird. Beispielsweise in dem sie Tomaten im eigenen Garten züchten.

VORURTEIL 4

  • Minimalisten sind Konsumverweigerer

DIE REALITÄT

  • Minimalisten lieben das, was sie haben und natürlich haben auch sie Konsumwünsche. Sie wissen aber, dass impulsives Shoppen Zeit und Geld kostet und zu neuem Ballast führt, den sie abstauben und aufräumen müssen. Doch von genau diesem Ballast haben sie sich ja mit Überzeugung befreit.
  • Minimalisten kaufen stattdessen bewusst und zweckmäßig. Dabei legen sie großen Wert auf Qualität, statt auf Masse. Alles, was sie kaufen, muss zum Rest passen und länger Freude bereiten als Impulskäufe, die noch mit Preisschild im Schrank landen und die sie nie tragen werden.

VORURTEIL 5

  • Minimalisten haben auch keine Freunde mehr, denn sie sind ungemütlich. Das hält ja wirklich keiner aus, oder?

DIE REALITÄT

  • Minimalisten wollen keine Überstunden machen, nur um sich Dinge zu leisten, mit denen sie Menschen imponieren können, die sie eh nicht leiden können. Minimalisten wechseln daher irgendwann ihren Freundeskreis. Denn sobald sie aussteigen aus dem “höher, schneller, weiter” haben sie mehr Bedürfnis nach echten Kontakten und nahbaren Menschen. Sie suchen vielmehr eine tiefere Schnittmenge zu Menschen, die wie sie ticken und andere Themen drauf haben als die neueste Designerleuchte für €5000.- oder den ultimativen Urlaub auf einer gemieteten Insel im indischen Ozean (Mallorca kann ja jeder).
So geht gemütlicher Minimalismus
Das ist minimalistische und gemütlich: warmes Holz, reduziertes Design, wenige Gegenstände

3. GEMÜTLICH MINIMALISTISCH WOHNEN

Was verstehen wir überhaupt unter dem deutschen Wort “gemütlich”?

Ich hab gegoogelt, wie englische Reiseführer es ihren Lesern erklären. Denn “gemütlich” ist sooo ein deutsches Wort – ähnlich unübersetzbar für einen ausländischen Touristen, wie das dänische Wort “Hygge”, das man auch nur umschreiben kann.

Fälschlicherweise verwechseln englischsprachige Touristen es mit “cozy”. Doch “gemütlich” ist im deutschsprachigen Raum viel mehr, als nach einem langen Tag im flauschigen Lieblingspulli aufs bequeme Sofa zu plumpsen. Gemütlich meint auch, sich total entspannt in einer angenehmen Umgebung aufzuhalten. Am besten noch, mit lieben Menschen zusammen zu sein, zu denen man eine tiefe Verbindung hat. Macht Sinn. Denn Alleinunterhalter sind ungemütlich und zum Davonlaufen – selbst im schönsten Raum.

COZY MINIMALISM – WARM MINIMALISM – SOFT MINIMALISM
Trotzdem wird gemütlicher Minimalismus in englischsprachigen Ländern als “Cozy Minimalism” oder “Warm Minimalism” oder “Soft Minimalism” bezeichnet. Auch hier ist ein reduzierter Einrichtungsstil gemeint, der mühelos, warm, sinnlich und einladend aussieht: die geniale Verbindung zwischen den beiden Extremen Funktionalität und Behaglichkeit. Doch ohne den Ballast von überflüssigen Dingen oder Gegenständen, die nicht ästhetisch sind und auch nicht zu einem zeitlosen Einrichtungskonzept passen.

Du hast sicher wieder eine andere Vorstellung von “gemütlich”. Vielleicht denkst du dabei an heiße Schokolade in deiner Lieblingstasse, nachdem du bei strömendem Regen mit deiner spanischen Promenadenmischung draußen warst? Für mich bedeutet beispielsweise “gemütlich”, dass ich es bequem habe und ich gleichzeitig in einer ästhetischen Umgebung bin – wenigstens jedoch in einer Umgebung mit einer guten Atmosphäre. Dabei kann ich auch gut alleine sein. Doch es darf nicht zu laut, nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Alle Extreme finde ich als hochsensibler Mensch ungemütlich.


Hier liest du, warum ich schon in meiner Kindheit den gemütlichen Minimalismus für mich entdeckt habe und seitdem damit wohne.

Und hier erfährst du, wie ich zur Innenarchitektur gefunden habe und was ich unter guter Innenarchitektur verstehe.

Zusammengefasst bedeutet “gemütlich minimalistisch wohnen”:

  • es bequem haben
  • Räume zum Entspannen haben
  • persönliche Gegenstände um sich zu haben, die man liebt
  • sich in einer angenehmen Atmosphäre aufhalten
  • ästhetische Möbel und Gegenstände zu benutzen
  • Wenig bis keine Deko zu horten und stattdessen dekorative Gebrauchsgegenstände als Hingucker zu verwenden
  • sich mit Möbeln und Gegenständen einzurichten, deren Materialien man gerne berührt
  • sich mit Möbeln und Gegenständen aus natürlichen Materialien einzurichten, die altern dürfen
  • es behaglich zu finden (nicht zu warm, nicht zu kalt, nicht zu laut, nicht zugig, nicht hallig, gut riechend)
  • eine einladende Atmosphäre zu schaffen
  • es in dem Maß aufgeräumt zu haben, dass herumliegenden Dinge weitestgehend Lieblingsstücke sind
  • nichts zu haben, was zu viel ist, nur rumsteht und stresst
  • keinen Innenausbau haben, der wie eine Baustoffausstellung aussieht (fünf Bodenbeläge, vier Holzarten, Wandfarben, an denen sich die Trendfarben der letzten 10 Jahre ablesen lassen)
  • sich für einfachere Lösungen zu entscheiden, statt zu viel zu wollen
  • dank klugem Stauraum auch in kleinen Räumen genug Platz zu haben
  • genug Raum zu haben, der Ruhe ausstrahlt und Stress abbauend wirkt
  • sich mit beruhigenden Farben und Materialien einzurichten

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4. VOR- UND NACHTEILE EINER GEMÜTLICH MINIMALISTISCHEN WOHNUNG

Es ist überflüssig, über die Vor- und Nachteile von gemütlichem Minimalismus zu sprechen. Denn sobald du dich dazu entschließt, dein Übergepäck loszulassen, gibt es nur noch Vorteile. Wenn du überlegst, was du auf deiner Reise durchs Leben wirklich brauchst und was dich bereichert, dann fühlst du dich gleich leichter.

VORTEILE EINER GEMÜTLICH MINIMALISTISCHEN WOHNUNG

Eine gemütlich minimalistische Wohnung hilft dir dabei:

  • besser abzuschalten.
  • Platz und Miete zu sparen – vielleicht genügt dir ab sofort eine kleinere Wohnung?
  • Zeit zu sparen. Denn du kaufst weniger ein, musst weniger saubermachen und weniger aufräumen.
  • weniger zeitfressende Newsletter von irgendwelchen Onlineshops nach Dingen zu scannen, die du vor fünf Minuten noch gar nicht gebraucht hast.
  • Geld zu sparen, denn du verbringst deine Zeit nicht mehr mit dem spontanen Einkauf von blau gepunkteten Henkelbechern, “praktischen” Seitentischen und noch mehr Cocktailkissen mit Zitronenmuster.
  • Geld zu sparen, auch wenn du dir bewusst ab und an eine edle Duftkerze gönnst, obwohl du sie nicht wirklich brauchst. Du aber weißt, dass sie dirFreude macht und dass du nicht dabei bist, deine Wohnung erneut mit Krimkrams zu fluten.
  • fokussierter zu sein, denn die Reizüberflutung minimiert sich deutlich. Vor allem wichtig, wenn du im Home Office arbeitest.
  • leichter Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
  • überhaupt weniger besitzen zu wollen (noch eine dritte Wanderausrüstung, obwohl du schon zwei hast. Oder ein zweites oder drittes Auto, damit du für alle Situationen das richtige Zuladevolumen vor der Haustür hast – statt mal für eine Fahrt einen Van zu mieten.
  • einfacher nein sagen zu können.
  • zufriedener zu sein.
  • mehr Zeit für dich zu haben.
  • einen klareren Kopf zu bekommen.
  • nur Dinge um dich zu haben, die du wirklich magst.
  • gelassener zu sein, weil du immer seltener denkst, dass du was (in der Fußgängerzone oder in einem Onlineshop) verpasst.
  • mit einem bewussteren Konsumverhalten trägst du automatisch zum Klima- und Umweltschutz bei. Denn du produzierst weniger Abfall. Und wenn immer mehr Menschen weniger konsumieren wird, reagiert auch die Industrie: Statt “Fast Fashion” besser “Slow Fashion”.

NACHTEILE EINER GEMÜTLICH MINIMALISTISCHEN WOHNUNG

Wenn du hier liest, dann stehst du wahrscheinlich noch am Anfang. Zuerst mal möchte ich dir dazu gratulieren, dass du dich überhaupt schon mit diesem (meinem Herzensthema) beschäftigst. Vor allem scheinst du schon den Entschluss getroffen zu haben, es anzugehen: minimalistischer zu leben und mit deiner Wohnung zu starten.

Entschieden und auch mit kleinen Schritten in eine Richtung zu gehen ist besser, als jahrelang nur davon zu träumen und nix zu machen.


”Nachteilig” kann es sich anfangs anfühlen, dass:

  • Auch positive Veränderungen erst mal Kraft kosten.
  • deine Mitbewohner dich ungemütlich finden, wenn du jeden Winkel mit der Energie umkrempelst, die sie gerne selber hätten – sich aber nicht aufraffen können
  • Dass du bei deiner Aktion “noch mehr” Chaos verursachst, sobald du Schränke und Schubladen ausleerst.
  • Dass du dir noch nicht bei jedem Gegenstand klar darüber bist, ob du ihn brauchst oder nicht.
  • Du dir zu viel vornimmst, hochmotiviert startest und dann die Geduld verlierst und einknickst, sobald du nach deinen Maßstäben “zu wenig” Fortschritt siehst.
  • Du dir anfangs vielleicht schwer damit tust, ungenutzte Dinge zu verschenken, für die du mal viel Geld ausgegeben hast.
  • Du denkst, es ginge schneller – fix an nur einem Wochenende.
  • Du länger als gedacht dafür brauchst, bis du dein Zuhause ausgemistest, aufgeräumt und Überflüssiges wegorganisiert hast.
  • Du weiterhin bei dem ein oder anderen Schnäppchen nachgibst und es wieder “mehr” wird.
  • Dass es dauert, bis du dir neue Aufräumgewohnheiten und ein anderes Kaufverhalten angewöhnt hast. Denn ohne diese Routinen wird deine Wohnung schnell wieder unordentlich und zugestellt sein.

Du brauchst einfach Zeit, Geduld und Empathie mit dir selbst, bis deine neuen Konsum- und Lebensgewohnheiten so automatisch ablaufen wie regelmäßiges Zähneputzen und nicht den Anspruch auf perfekt haben.

Gemütlich minimalistische wohnen mit weniger

5. IN 7 SCHRITTEN ZU EINER GEMÜTLICHEN MINIMALISTISCHEN WOHNUNG

SCHRITT 1 – MISTE AUS – ENTRÜMPLE – SCHAFFE PLATZ

Da geht kein Weg dran vorbei. Weniger vom Überflüssigen Ballast geht nur mit Ausmisten. Bei den meisten Menschen stimmt die HABEN-GLEICHUNG nicht mehr:


Wenn du doch erst am Anfang zu einer minimalistischen Lebensweise und zu einem gemütlichen minimalistischen Zuhause befindest, dann hole dir am besten deine Mitbewohner mit ins Boot. Gemeinsam neuen Raum zum Durchatmen zu schaffen und dafür auszumisten, zu sortieren und bei zukünftigen Ausgaben mehr in einem ganzheitlichen Wohnkonzept zu denken, fällt so viel leichter. Alleine kann es dein Kampf gegen Windmühlen sein.

Den meisten Kunden, die ich berate, fällt es anfangs schwer, sich von Dingen zu trennen. Selbst wenn diese keinen emotionalen Wert für sie haben. Sie haben meistens das Geld im Kopf, das sie für ihre seit zehn Jahre rumstehenden Skistiefel ausgegeben haben.

ANZEICHEN, DASS DEINE HABEN-GLEICHUNG IN DEINER WOHNUNG IN SCHIEFLAGE GERATEN IST

Banal, aber wahr. Wenn du und deine Mitbewohner oder deine Familienmitglieder jahrelang mehr durch eure Haustür reintragt als ihr aussortiert und wieder raustragt, kippt die Gleichung:

  • Kleiderschränke quellen über, doch du trägst die meisten Hosen, Blusen und Motto-T-Shirts gar nicht.
  • Schubladen klemmen, weil sie mit alten verfärbten Socken vollgestopft sind.
  • Hinter Türen und auf Schränken stapelt sich Kram, den du gar nicht benutzt.
  • Schrankfronten sind zugepflastert mit Urlaubsfotos und mit Schlaue-Sprüche-Post-Its.
  • Räume wirken unübersichtlich und vollgestopft. Die neue Designerleuchte sieht man nur, wenn man Insider ist und weiß, wo sie steht. Sie geht einfach unter.
  • In der Küche kommen dir oft Plastikdosen entgegen, die kaum mehr Platz finden, weil du bei Schachteln, Dosen und Schüsseln einfach schwach wirst. Und erst recht, wenn es Eierkocher und Wasserkocher in angesagten Modefarben zum Schnäppchenpreis gibt.
  • Die neuen Kellerregale sind auch schon wieder vollgestellt. Aber irgendwo müssen ja die jährlich mehr werdenden Skisachen hin.
  • Inzwischen steht in fast jede Raum ein Flachbildschirm, weil im Wohnzimmer immer das neueste Modell hängen muss.
  • Leere Wände gibt es weit und breit nicht. Du siehst vor lauter Bildern und Kunstdrucken fast keine Wandfarbe mehr.
  • Du musst immer mehr suchen, das nervt.
  • Du hast so viele Pflanzen, du weißt gar nicht mehr wie viele es sind. Einige kränkeln vor sich hin, andere machen sich inzwischen so breit, dass sie nur noch wie dunkle, lichtschluckende Flecken in einer Ecke aussehen, statt den Raum ästhetisch zu verbessern.
  • Manchmal merkst du sogar, dass du einige Dinge, wie ein Filienschweißgerät doppelt oder dreifach hast – weil du vergessen hast, dass du das immer noch unbenutzte Folienschweißgerät schon im letzten Jahr bei deinem Kaffeeröster mitgenommen hast. Nun hast du zwei davon, obwohl du nicht mal eines davon wirklich brauchst. Denn du benutzt schon lange keine Frischhaltefolie mehr.
  • Du überlegst inzwischen, ob du Lagerraum anmietest, denn deine Bücher stapeln sich schon in zweiter Reihe auf dem Boden und die Garage ist auch zugerümpelt. Und da wäre endlich auch Platz für deine Skioveralls aus den 90er Jahren, die bestimmt mal wieder modern werden. Die sind schließlich noch wie neu.

WAS DU TUN KANNST

  • Überleg, was wirklich überflüssig ist und lass es los. (Ideen zum spenden, verkaufen und recyclen findest du am Ende des Artikels).
  • Fang bei deinen Sachen an und inspiriere dann erst deine Mitbewohner.
  • Starte mit (d)einem Raum. Stelle dir einen Timer und mach jeden Tag ein bisschen, aber bleib dran. Mal ein Fach, mal eine Schublade, mal einen Quadratmeter Boden. So kommst du zügig weiter.
  • Überlege dir Raum für Raum, welche Tische, Regale, Sessel und Gegenstände du wirklich nutzt, welche dir im Weg stehen und vor allem frag dich: Was gefällt dir davon wirklich? Vielleicht bist du ja die, die bei Wohnungsauflösungen und Verschenkeboxen an Hauseingängen nicht “nein” sagen kann und alles nimmt, bevor andere es wegwerfen?
  • Teile die Dinge ein in:
    • Behalten, weil du sie schön und nützlich findest und auch wirklich brauchst.
    • Reparieren, weil du sie behalten willst.
    • Spenden
    • Zum Wertstoffhof bringen
    • Wegwerfen
  • Versuche dann, deine Mitbewohner mit ins Boot zu holen. Oft wissen sie schon, dass sie sich längst mal um ihren überflüssigen Kram hätten kümmern müssen, doch ihnen fehlt der Antrieb. Gemeinsam wird es ein Projekt, das alle motiviert, Spaß macht und euch schnell mit einem sichtbaren Ergebnis belohnt.
  • Die meisten Menschen benötigen mehrere Durchgänge, denn überflüssige Gegenstände loszulassen ist ein Prozess – kein Sprint.
  • Wenn du Neues kaufst, überleg mal, ob es ein Lieblingsstück wird, das du auch bei einem Umzug unbedingt mitnehmen würdest.

WELCHE AUSMIST-REGELN DIR DABEI HELFEN KÖNNEN:

DIE EIN-JAHRES-REGEL

Alles, was du mindestens ein Jahr lang nicht benutzt hast, kannst du sofort aussortieren oder in einer entsprechend markierten Kiste im Keller verstauen. Wenn du dann ein weiteres Jahr nichts aus dieser Kiste vermisst hast, dann verschenke, entsorge oder verkaufe diese Gegenstände. Die Wahrscheinlichkeit, dass du diese Dinge nochmals brauchst, ist gering.

Überleg auch, woher du dieses Gewohnheit hast. Vielleicht bist du mit Eltern aufgewachsen, die im Krieg geboren wurden? Da ist klar, dass sie gelernt haben, alles aufzuheben. Sie fühlen sich wahrscheinlich sicherer, wenn sie Dinge horten und aufheben – zur Not auch im Überfluss. Vielleicht sind deine Eltern in der ehemaligen DDR aufgewachsen? Ich weiß noch von meinen sächsischen Verwandten, wie knapp damals alles war und wie lange sie auf ganz banale Dinge warten mussten. Sobald es was gab, kauften sie es doppelt. Frag dich, ob das wirklich für dich und für die heutige Zeit noch stimmig ist.

DIE 80-20-REGEL

Meistens benutzen wir nur 20 Prozent unserer Dinge. Vor allem bei Kleidung. Denk mal an deine Lieblingsstücke, dann macht es sicher “Pling”. Diese 20 Prozent benutzen wir in 80 Prozent der Zeit. Wir greifen also immer und immer wieder zum Lieblingspulli und nicht zu den fünf anderen, von denen noch zwei das Preisschild dran haben.

Sortiere möglichst viel von dem aus, was du eh nicht gerne und daher auch nicht regelmäßig verwendest. Sobald Dinge hinten im Schrank verschwinden, sind sie “aus den Augen und aus dem Sinn”.

DIE 20-20-REGEL

Ich wiederhole mich da immer wieder: Was billig ist, tut dir nicht gut und kratzt im schlimmsten Fall auch an deinem Selbstwert. Meistens sind es auch genau diese billigen Gegenstände, die du fix mitgenommen aber nur ein Mal benutzt hast. Statt alle paar Monate eine Kiste Geschirr beim Discounter mitzunehmen, investiere lieber in ein handgefertigtes aus einer hochwertigen Keramik in deiner Lieblingsfarbe. Damit fängt dein Tag ganz bestimmt schon sinnlich an – und du wirst es so sehr mögen.

An der Billigvariante wirst du in Zukunft ohne mit der Wimper zu zucken vorbeigehen. Genauso auch an den schrillen Werbekulis, unästhetischen Abreißkalendern und billigen Schlüsselanhängern.

DIE AUFRÄUM-STRATEGIEN DER JAPANERIN MARIE KONDO

Marie Kondo geht beim Aufräumen nicht raumweise sondern nach Kategorien vor. Das ist ihrer Meinung nach übersichtlicher. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es viele Menschen überfordert, sobald sie keine aktive Begleitung dabei haben. Der Fortschritt wird hier langsamer sichtbar. Wichtig bei der Methode ist es, die Kategorien in Hierarchien für ein gesamtes Zuhause durchzuarbeiten – in allen Räumen, in allen Schränken, auf allen Flächen – auch im Keller und auf dem Dachboden. Das macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn alle Bewohner mitmachen und nicht aufgeben.

Die Hierarchie der Ausmist-Kategorien:

  • Kleidung und Schuhe
  • Bücher, vor allem zerfledderte Taschenbücher
  • Tageszeitungen und Zeitschriften
  • Papierkram – auch zentimeterdicke Gebrauchsanweisungen in 95 Sprachen, die du nie liest – weil du bei Bedarf eh alles online finden kannst
  • Fotoalben und Kartons mit unsortierten Fotos
  • Dekokram, wie Plastikäpfel, Gummikakteen und andere trendige Dinge ohne Nutzen
  • Verschlissene Textilien, wie olle Kissen, verfilzte Decken, verfärbte Handtücher und durchgetretene Teppiche
  • Abgenutzte, kaputte Möbel, die sich auch nicht mehr als Stauraum im Keller eignen
  • In der Küche sind es: Gewürze, Geschirr, Gläser, Besteck, Kochtöpfe, Zubehör, Elektroartikel und die vielen Kabel
  • Spiele, Sportausrüstungen
  • Erst wenn die eine Kategorie im gesamten Haushalt abgeschlossen ist, also feststeht was behalten, entsorgt, verschenkt oder verkauft wird, geht man zur nächsten Kategorie über. Bei jedem Gegenstand solltest du dich fragen, ob du ihn liebst.


Ziel ist es, in Zukunft Dinge nach Kategorien geordnet immer an einem Ort aufzubewahren. Also auch Putzmittel in einem Schrank, statt in jedem Bad einen zweiten Satz davon zu horten. Praktisch ist hierfür ein Korb oder Flaschenträger, in dem du bequem deine Putzmittel dahin tragen kannst, wo du sie gerade brauchst.

Minimalistisch gemütlich: Lieber ein paar edle Bücher als Hingucker haben als eine Batterie ausgetretener Taschenbücher mit Eselsohren.

Minimalistisch gemütlich: Lieber ein paar edle Bücher als Hingucker haben als eine Batterie ausgetretener Taschenbücher mit Eselsohren.

WAS DU BESONDERS BEIM AUSMISTEN BEACHTEN SOLLTEST, UM DEIN ZUHAUSE GEMÜTLICH MINIMALISTISCH ZU GESTALTEN

In den meisten Wohnungen sorgen immer wieder ähnliche Gegenstände an den gleichen Orten dafür, dass Räume vollgestopft und ungemütlich wirken. Vor allem beobachte ich in Wohnungen, bei denen sich die Bewohner nicht wohlfühlen folgendes:

  • Alle Räume sind zudekoriert. Jedes Fensterbrett biegt sich förmlich durch vor lauter Häkeldeckchen, verstaubten Glasvasen, silbernen Kerzenständer oder bemalten Tonfigürchen. Irgendwie hält sich dieses Vorurteil hartnäckig, dass ein Fensterbrett nur dazu da ist, dass man es vollstellt.
  • Nach den Fensterbrettern kommen die Oberflächen von Sideboards, Tischen und auch die Flächen auf den Küchenschränken bleiben nicht verschont. Frei nach: “Da ist noch Platz, da kann noch was hin”.
  • Wohnstress bereitet es auch, wenn du deinen Fußboden mit Zeitungsstapeln und Korbsammlungen zurümpelst. Aus einem kleinen Stapel werden fix mehrere.
  • Sieh dir auch den Platz hinter deinen Türen an. Nervt spätestens sobald die Tür nicht mehr richtig aufgeht.
  • Kitschige Gegenstände aus den Urlauben der letzten zehn Jahre: Der bayerische Bierkrug mit Edelweißmotiv steht neben der kleinen Bronze-Nofretete aus Scharm El-Scheich, die auf den Mini-Eifelturm aus Plastik aufpasst, der nur so tut als sei er aus Bronze.
  • Buchregale bieten weitere Ablagefläche für Krempel, der noch vor die Buchrücken gestellt wird.
  • Ich sehe auch öfters Treppenstufen, die als Schuhregale herhalten oder als Fläche für wuchtige Bodenvasen und Kerzenständer.
  • Zu große Möbel können ebenfalls dein Zuhause verstopfen und dir die Luft zum Atmen nehmen. Hier liest du, wie du Möbel für dein Zuhause auswählst, die wirklich zu dir und deinen Räume passen.
  • Zu viele Möbel: hier noch ein Tischchen, da noch ein Regal dazwischen gequetscht, führt zum gleiche überfüllten Effekt.
  • Schnörkelige Möbel sind ein weiteres Puzzlesteinchen, denn sie machen mehr “optischen Krach”, als die klaren, ruhigen Linien schlichter Möbel.
  • Unbequeme Möbel stehen in der Regel auch nur rum, werden nicht genutzt und rauben genau den Möbeln die Show, die Platz brauchen, damit sie wirken.

FAZIT
Sobald du dich von überflüssigem Krempel befreist, gewinnst du Platz zum Durchatmen und Zeit für Wichtigeres. Alle Dinge, die du besitzt oder haben willst, knabbern an deiner Zeit, ziehen Energie und kosten Geld und Rohstoffe. Denn jemand muss sie herstellen. Du musst sie auswählen, kaufen, abstauben, aufräumen, auslagern oder im nervigsten Fall ständig suchen – falls du sie überhaupt noch benutzt.

SCHRITT 2 – RÄUME AUF, SOBALD DU AUSSORTIERT HAST

Aufräumen? Na, das dürfte nach deiner ersten Ausmist-Aktion schon deutlich leichter gehen. Sobald du den ersten Krempel losgeworden bist, hältst du viel leichter Ordnung. Im Idealfall kommst du an den Punkt, wo du keine große Aufräumaktion mehr brauchst, sondern abends bei einem Minirundgang und mit ein paar routinierten Handgriffen nebenbei für Ordnung sorgst. Das sind täglich wahrscheinlich nicht mehr als zehn Minuten. Es geht ja nicht um steril, sondern darum, deinen Wohlfühl-Zustand der Wohnung zu erhalten.

  • Hänge deinen Mantel gleich auf und stelle deine Schuhe an den richtigen Platz, sobald du nach Hause kommst.
  • Nimm Altpapier und Flaschen möglichst gleich mit, sobald du eh das Haus verlässt. Auch das spart Zeit und sorgt dafür, dass dein Eingangsbereich.
  • Entsorge Werbesendungen sobald du die Post durchgehst. Noch besser: bestelle sie ab. Dazu kannst du dich in die Robinsonliste eintragen. Das spart langfristig Papier und schont die Umwelt.
  • Verbanne den Sessel, auf dem du die ganze Woche lang deine Kleidung sammelst, statt sie nach dem Lüften wieder in den Schrank zu hängen oder gleich zur Wäsche zugeben.
  • Räume deine Küche am besten abends noch auf. Mit einer Küche, die morgens nicht nach eingetrockneter Tomatensauce mit Knoblauch riecht, startest du garantiert mit besserer Laune in den Tag.

SCHRITT 3 – ÜBERPRÜFE DEINEN STAURAUM

STAURAUM BERUHIGT JEDEN RAUM. Du und auch deine Augen schützt du vor Reizüberflutung. Das betrifft jeden Raum.


WARUM DU BEIM EINGANG STARTEN SOLLTEST

  • Genauer gesagt solltest du schon vor dem Eingang anfangen. Bitte halte diesem frei: hab dort weder Gummistiefel, Skateboard, und Altpapier noch leere Weinflaschen. Das macht schlechte Laune und erinnert dich daran, was du noch alles tun müsstest. Davon mal abgesehen ist es auch nicht ästhetisch.
  • Hab einen Eingangsbereich mit Stauraum, der wenigstens Platz hat für deine nötigsten Schuhe, Mäntel und deine Lieblingshandtasche. Nicht zu vergessen einen festen Ort für Schlüssel.
  • Wenn dein Eingangsbereich klein ist, ist Ordnung besonders wichtig. Alles, was du dort nicht griffbereit brauchst, sollte woanders Platz finden.


GIB JEDEM GEGENSTAND EINEN FESTEN PLATZ

  • Bewahre, so gut es geht und wenn es Sinn macht, nach Kategorien auf und gib jeder Kategorie ihren Stammplatz: Kleidung, Schuhe, Handtaschen, Reisegepäck, Skiausrüstung, Weihnachtsschmuck, Putzmittel, Tisch- und Bettwäsche, Handtücher, deinen Schmuck, Werkzeug, Fotoalben. So hast du immer im Blick, was du hast, musst es nicht suchen und kaufst es nicht doppelt und dreifach. Auch das ist Minimalismus.


ORGANISIERE KLEINKRAM WEG

  • Hab nach Möglichkeit nur die Dinge sichtbar, deren Ästhetik du liebst. Alles andere verstaust du am besten in Schubladen und hinter Schranktüren.
  • Kleinkram sorgt für Reize, die in der Menge stressig sein können.
  • Unter Kleinkram verstehe ich auch technische Geräte und Kabel. Wenn immer möglich, wegorganisieren. Ein Drucker im Home Office lässt sich auch in ein Sideboard integrieren.
  • Hast du in der Nähe deines Sofas gerne Taschentücher, Handcreme, Bleistift und Papier zur Hand? Dann investiere doch in eine schöne Schachtel mit Deckel. Diese kann sogar unter deinen Couchtisch wandern.

HALTE OFFENEN STAURAUM ÜBERSICHTLICH UND ÄSTHETISCH

  • Ich dekoriere nicht, empfehle das auch nicht und habe selbst nichts (außer antiken Weihnachtskugeln aus Indien und einigen antiken Tonfiguren aus Kambodscha), was man als Deko bezeichnen könnten. Falls du gerne einige Dekogegenstände hast und liebst, dann gib ihnen Raum. Das kann in einem offenen Bücherregal sein. Es gibt keine Regel dafür, dass ein Bücherregal in jede Fach mit Bücher vollgestopft sein muss.
  • Wenn du besonders kitschige Dekogegenstände magst. Auch gut. Dann stelle sie in Gruppen zusammen und mache sie zu einem Thema. Übertreibung kann auch Teil eines Konzepts sein: Beispielsweise 5 Gartenzwerge in einer Gruppe auf einem Sideboard – und sonst nix.
  • Halte auch deine offenen Bücherregale so aufgeräumt, dass du sie gerne ansiehst. Sortiere deine Bücher. Also nicht wild und kreuz und quer stapeln, sondern mal aufrecht, mal liegend, vielleicht nach Farben oder nach Autor sortiert.
  • Zu offenen Kleiderschränken in einem Jugendzimmer: Diese brauchen das absolute Höchstmaß an Disziplin und idealerweise auch eine Capsule Wardrobe. Ich habe eine Kundin, für die ich mal alle Kinderzimmer neu gestalten durfte. Eine ihrer Töchter wollte unbedingt einen offenen Kleiderschrank für ihr Jugendzimmer. Sie schien auf den ersten Blick kein großes Bedürfnis nach Ordnung zu haben. Und was soll ich sagen? Auch zwei Jahre nach Fertigstellung hält sie ihr umgestaltetes Jugendzimmer aufgeräumt, sauber und minimalistisch. Chapeau!
Gemütlicher Minimalismus wirkt stressreduzierend
Ankommen, Hinsetzen, Abtauchen in dein Lieblingsbuch – gemütlicher Minimalismus wirkt stressreduzierend

SCHRITT 4 – BEKOMME EINEN BLICK FÜR GUTES UND ZEITLOS MINIMALISTISCHES DESIGN


Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.

Dieter Rams

Die meisten Gegenstände, die auf den Markt geschmissen werden sind dazu da, dich kurzfristig zu manipulieren. Du öffnest einen Newsletter und schon fünf Minuten später denkst du, du brauchst das neueste Smartphone oder die absolut neueste Interpretation einer stinknormalen Jeans – obwohl du schon drei ähnliche im Schrank hast und eigentlich am liebsten Kleider trägst.


Umsatz um jeden Preis: Auf Kosten der Umwelt und auf Kosten deines Kontos. Erst der letzte Schrei, dann fix wieder weg vom Fenster. Denn die meisten Produkte halten nicht lange durch. Entweder, weil sie minderwertig sind, oder weil du sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr ansehen kannst: zu modisch, zu bunt, zu schrill, zu nichts passend – schlicht und ergreifend überflüssig. Ab in den hintersten Winkel deines Kleiderschranks oder gleich in den Müll. Autsch!

Aber es gibt Ausnahmen. Wenige Gegenstände überdauern und sind nach zehn, zwanzig oder sogar noch nach über einhundert Jahren noch zeitgemäß. Weil ihr Design so minimalistisch und zeitlos ist, dass es sich halten konnte. Diese Designs nennt man oft auch klassisch. Doch ein Designklassiker lässt sich weder planen noch vorhersagen.

Um einen Stuhl oder ein Sofa zu entwerfen, das den Zeitgeist überdauert und von vielen nachfolgenden Generationen akzeptiert wird, braucht es Zeit, Gefühl für Material und dessen Fügung sowie die Selbstkritik des Designers. Denn gutes Design entsteht in Ideen, Skizzen und Modellen, die verworfen oder weiter entwickelt werden. So lange, bis das Risiko, sie für einen breiteren Markt zu entwickeln, überschaubar geworden ist.


Für Designs, die noch in vielen Jahren als zeitlos gelten sollen, spielt auch immer mehr die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit eine große Rolle. Seit ein paar Jahren geben hochwertige Möbelhersteller, wie Vitra, an, wie sortenrein sich ein Möbel in seine Ausgangsmaterialien recyceln lässt.

Gerade in Italien, Deutschland und in skandinavischen Ländern spielen zeitlose Designklassiker eine große Rolle in der Einrichtungsbranche. Ihre Designs haben einen hohen Bekanntheitsgrad und werden in die ganze Welt exportiert. Sie stehen für Ästhetik, Designgeschichte und sind Kulturgüter, so wie andere Erzeugnisse, die sich beständig halten. In der Regel sind es die Gegenstände, die auch einen hohen Gebrauchswert haben – auch weil sie hochwertig sind und lange halten.

ORIGINAL VERSUS PLAGIAT

Die Kopie oder schlimmer: die Kopie der Kopie ist preislich verlockend. Lass am besten die Finger davon. Zum einen sind Plagiate geklaute Ideen, zum anderen sind sie ihr Geld nicht wert. Sie sind minderwertig. Ihr Design ist so abgeändert, dass es bei den entscheidenden Details mit dem Original nicht mithalten kann und bei genauem Hinsehen nicht mehr so genial aussieht wie das Original. In der Regel kann es auch nicht bei der Verarbeitung und der Haltbarkeit mithalten.

Investiere daher in etwas Zeit, um deine Augen und deine Sinne zu schulen. Geh öfters in gute Möbelläden, die Designklassiker führen und beschäftige dich mit ihrer Qualität. Sitz Probe, fühle auch mal die Verarbeitung, prüfe das Gewicht und sieh dir auch die Vielfalt der möglichen Varianten und Farben oder Polsterstoffe an, die du viel besser auf deine Wohnung abstimmen kannst als es mit der Kopie möglich wäre (denn die gibt’s nur ein einer Farbe und nachkaufen kannst du sie auch nicht). Designklassiker lassen sich reparieren, du bekommst Ersatzteile, kannst sie nachkaufen und sie sind auf dem Vintagemarkt heiß begehrt. Nicht selten steigt dort auch ihr Preis.

MEIN FAZIT ZU MINIMALISTISCHEM DESIGN

Minimalistisch zeitloses Design ist nachhaltig und hat nur Vorteile. Je länger ich ein Möbel ansehen kann, desto weniger habe ich den Drang, es auszutauschen. Das reduziert den Stress und bringt Ruhe in die Frage, ob deine Wohnung zeitgemäß ist. Mit Designklassikern wird sie immer zeitgemäß bleiben. Designklassiker wirken vertraut, gehören schnell zur Familie, werden mit umgezogen und nicht selten vererbt. Und du kannst sie immer wieder neu integrieren.

SCHRITT 5 – ACHTE AUF LEISE FARBEN, MIT DENEN DU DICH WOHLFÜHLST

NEUTRALFARBEN SCHLAGEN EINHEITSWEISS
Wenn du hier schon länger liest, weißt du, dass ich kein Freund von Einheitsweiß bin. Behagliche Räume mit weißen Wänden zu gestalten braucht sehr viel Erfahrung und die richtigen Mitspieler wie Materialien und auch Licht. Ohne ein ausgeklügeltes Material- und Einrichtungskonzept führen weiße Wände meistens dazu, dass sich Menschen zu Hause nicht wohlfühlen.

Für eine gemütlich minimalistische Wohnung eignen sich besonders wärmere Neutralfarben. Dazu gehören auch warme Weißtöne sowie Beige- Natur-, warme Grautöne und Taupe-Nuancen.

WAS SIND NEUTRALE FARBEN?

Neutrale Farben, oder Neutralfarben, sind die Farbtöne, die nicht auf dem Farbrad enthalten sind. Sie entstehen durch die Kombination von Weiß, Schwarz und durch das Mischen von Komplementärfarben, wie beispielsweise Brauntöne. So entstehen aus verschiendenen Mischungsverhältnissen “unbunte” tertiäre Farben – weil sie nicht bunt wirken. Man nennt sie neutrale, entsättigte Farben. Sie haben wenig Leuchtkraft im Vergleich zu Signalfarben, Prachtfarben und Pastellfarben.




DIE WIRKUNG VON NEUTRALFARBEN
Die Wirkung von Neutralfarben ist alles andere als neutral. So ist “Neutral” in Bezug auf Innenarchitektur eher der falsche Begriff. Auch wenn er gerade für Raumgestaltung verwendet wird. Umgebungen und Räume wirken nie neutral. Von ihnen geht immer eine Wirkung aus. Sie sind emotional. Sie wecken Erinnerungen. Im besten Fall spüren Menschen, dass es ihnen in einem Raum gut geht und in einem anderen weniger gut,

Denn geht’s uns darin nicht so gut, kann es auch am Raum liegen und nicht daran, dass wir schlecht geschlafen haben. Doch wird Raumwirkung und wie wichtig das Thema Raumgestaltung für unser Leben ist, immer noch unterschätzt.



Leider. Doch auch hier gibt es nicht das eine Rezept, mit dem alle glücklich werden. Denn wirkt ein Raum auf einen Menschen behaglich, kann das bei einem anderen komplett das Gegenteil sein. Für Farben gilt: sie wirken immer auf Körper und Psyche – selbst wenn wir diese Wirkung nicht bewusst bemerken. Ein breites Forschungsfeld, mit dem sich auch die Farbpsychologie beschäftigt.

FAZIT
Nicht zuletzt haben alle Materialien im Raum (bei Böden, Fenstern, Türen, Möbeln und auch der Treppe ihre eigene Farbwirkung und tragen als Elemente zur Raumatmosphäre bei. Selbst wenn es Einrichter gibt, die die Farbe von Holz als neutral bezeichnen. Ich finde an einem in der Sonne glänzenden lackiertem Bucheparkettboden gar nichts neutral. Die Raumwirkung hängt immer von den Kombinationsmöglichkeiten aller Elemente in ihrer Farb- und Materialwirkung ab.

SCHRITT 6 – RICHTE DICH MIT ECHTEN MATERIALIEN EIN

Ein reduzierter gemütlicher Look setzt auf Wärme, gute Haptik und leisere, natürliche Farbtöne. Die Materialien sollten daher hochwertig und natürlich sein und auch. nicht durch eine besondere Oberflächenbehandlung modisch wirken oder gar verfremdet. Im Nebeneffekt sind natürliche Materialien eher zeitlos, halten länger und altern auf ästhetische Weise.

Die richtigen Hölzer auszuwählen braucht Geduld. “Schnell mal schön” geht auch “schnell daneben” und schwupps sind für €10 000.- Holzboden verlegt, den du dann zehn Jahre abwohnst bis dein schlechtes Gewissen nicht mehr ganz so groß ist und du ihn austauschst. Nicht gut, denn ein Holzboden kann 100 Jahre halten. Echt jetzt!

Holz ist als Material- und Farbträger soooo wichtig, wenn es um eine entspannende Atmosphäre geht. Echtes Holz, also kein Material in Holzoptik, bringt optische Wärme, es fasst sich gut an und beruhigt bei Berührung nachweislich das Nervensystem. Das erreicht kein Vinylboden in Holzoptik.

Heißt jetzt nicht, dass ein alpenländisches Chalet die Lösung ist. Gerade Holzdecken und Wandvertäfelungen, so wie man sie noch in den Häusern aus den 70er Jahren sieht, finden wir heute meistens erdrückend, ungemütlich und aus der Zeit gefallen. Es ist auch ein Unterschied, ob ich mal eine Woche in einem Skihotel (mit einem holzdominierendem Innenausbau) verbringe und es nach einem Tag auf der Buckelpiste und im offenen Skilift genau passend finde, oder ob ich das jeden Tag in meiner Doppelhaushälfte in Wuppertal habe und dabei ganz rammdösig werde.

Wann immer du etwas kaufst achte auf das Material. Nimm lieber Massivholz oder furnierte Möbel statt Möbel aus melaminharzbeschichteten Spanplatten. Nimm statt Polyester lieber Baumwolle, Wolle oder Leinengewebe. Vor allem bei Heimtextilien, die deine Haut berühren oder die du täglich anfasst: Servietten, Kissenhüllen, Plaids, Teppiche, auf denen du barfuß läufst, Handtücher, Geschirrtücher, Bettwäsche.

Natürliche Materialien und Farben sind eintönig und langweilig? NOPE! Die Nuancenvielfalt an natürlichen Materialien und Farben ist so groß, dass du für genügend Kontrast sorgen kannst: Von sanften Sandtönen zu heller Eiche bis zu dunkler Räuchereiche.

Achtung: Weniger ist mehr! Das betrifft auch die Materialien, die du in deinem neuen Haus verbaust.

SCHRITT 7 – SORGE FÜR GESUNDES UND BEHAGLICHES LICHT

NUTZE TAGESLICHT ALS DEINE No. 1 LICHTQUELLE

Deine wichtigste Lichtquelle ist nicht etwa die einsame Pendelleuchte irgendwo in der Mitte deiner Wohnzimmerdecke, sondern die Sonne. Natürliches Licht brauchen wir wie die Luft zum Atmen. Sonne (in Maßen) macht uns ausgeglichener und gibt uns Energie. Sonne regt viele Prozesse im Körper an und beflügelt. Erinnere dich an die ersten warmen Sonnenstrahlen nach einem langen dunklen Winter. da geht’ s dir doch gleich besser, oder?


Wir halten uns durchschnittlich 60% unseres Leben zu Hause auf. Wie es dir in deinem Zuhause geht, ob du dich wohlfühlst, entspannen oder dort Bäume ausreißen kannst – oder im schlimmsten Fall denkst, dass es dich krank macht – hängt auch stark vom Licht und der Atmosphäre ab.

Lass genug Tageslicht rein, statt deine Fenster mit schweren Vorhängen zu verhüllen. Nein, ich bin nicht gegen Vorhänge. Ich bin sogar dafür. Ich empfehle meistens natürliche, leichte Fasern, wie Baumwolle oder Leinengemische. Vor allem abends sorgen Vorhänge für eine gemütliche Atmosphäre. Da kommt keine Alu-Jalousie mit.

KUNSTLICHT ALS WEITERE LICHTQUELLE

Sobald das Tageslicht nicht mehr ausreicht, brauchst du Kunstlicht. Hab am besten mindestens drei Lichtquellen pro Raum in unterschiedlichen Höhen verteilt. Achte auf funktionales Licht, wie eine dimmbare Leseleuchte und auf Stimmungslicht. Dazu eignen sich Steh- und Tischleuchten.

Licht und die Frage nach der richtigen Lichtquelle ist bei meinen Projekten ein großer Knackpunkt. Doch erst durch geeignete Lichtquellen entsteht die Atmosphäre, die du brauchst, um ein minimalistisches Zuhause auch gemütlich zu gestalten. Kein Sofa, kein Sessel kann das wettmachen, was ungeeignete Beleuchtung im Raum vermurkst.

WEISSE – WARMWEISSE – GELBLICHE LEUCHTMITTEL

Entscheidend für die Atmosphäre und für die Wirkung ist das Leuchtmittel: Anregend und gut für deine Konzentration sind tagsüber Leuchtmittel im Bereich von 3000 Kelvin und höher. Wenn du beruhigendes Licht sucht, wählst du besser Leuchtmittel im Bereich von 2700 Kelvin und weniger. Da wird die Lichtquelle gelblicher – ein bisschen vergleichbar mit der alten Glühbirne.

Nicht zuletzt hat Kaminfeuer eine ähnlich gelbe Flamme wie Kerzenlicht. Ein Kaminfeuer hat unter 1000 Kelvin, eine Kerze 1800 Kelvin. Beides sind natürlich die Bringer, wenn du es an tristen Tagen oder abends gemütlich machen möchtest.

6. EINRICHTUNGSIDEEN – RAUM FÜR RAUM ZU EINEM GEMÜTLICHEN MINIMALISTISCHEN ZUHAUSE

Wollen wir wetten? Sobald du dich auf deine Reise zu einem minimalistischen Zuhause machst, wächst dein Wunsch nach einem durchgängigen Einrichtungskonzept. DURCHGÄNGIGES EINRICHTUNGSKONZEPT, DAS von vornherein für alle Räume die sieben Schritte berücksichtigt

MINIMALISTISCH GEMÜTLICHES WOHNZIMMER

STAURAUM UND ORDNUNG

  • Keep it simple! Hab geradlinige Möbel und schlichte Designs – die den Raum beruhigen.
  • Hab nur so viele Möbel und Stauraum , wie du nach deiner Ausmistaktion wirklich noch brauchst.
  • Hab einen Ort für Kinderspielzeug und definiere mit deinen Kindern, was zu viel ist. Ab ins Kinderzimmer damit.

FREIE FLÄCHEN

  • Lass Möbel atmen und ordne deine Lieblingssachen auf Oberflächen in Gruppen an, statt hier mal einen Minikaktus und dort mal einen Kerzenständer hinzustellen. Sortiere die Gruppen am besten nach Themen. Für mehr Wumms: Nimm lieber mehr Kerzenständer statt nur einen, der kaum auffällt.
  • Achte auf die richtige Möbelgröße, denn wenn du die Laufwege und Türöffnungsbereiche zustellst, stresst das
  • Halte auch den Boden möglichst frei.
  • Nimm statt kleinen Fizzelpflanzen besser eine große und setze sie in einen ästhetischen Topf, der zu den restlichen Materialien passt.
  • Halte es genauso mit anderen dekorativen Gegenständen. Weniger ist mehr (Platz und Raum zum Durchatmen).

NATÜRLICHE MATERIALIEN UND BERUHIGENDE FARBEN

  • Hab Polsterstoffe, die saubequem sind.
  • Nimm lieber Daunenkissenfüllungen statt klumpende Polyesteralternativen.
  • Sorg mit anderen Stoffen für eine kuschelige Atmosphäre: Plaids, Kissenhüllen, Bodenkissen und auch mit Vorhängen.
  • Überleg auch hier, ob du nicht einen Teppich magst, der dein Wohnzimmer noch gemütlicher macht. So bestimmst du die richtige Teppichgröße.
  • Neutrale, natürliche Wandfarben beruhigen den Raum zusätzlich und machen ihn gemütlicher als es mit kontrasthartem Einheitsweiß gelingt.

LICHT

  • Wie schon oben erwähnt: Lass Tageslicht rein.
  • Unterstütze das Tageslicht mit Leuchten als Grundbeleuchtung, Akzentbeleuchtung, Lesebeleuchtung, atmosphärisches Licht über Steh- und Tischleuchten
  • Nimm auch Leuchten, die das Design deiner Möbel unterstützen und deinen Raum mitgestalten, statt nur hell zu machen.
Minimalistisches Wohnzimmer
Kein Gerümpel, kein Ballast mehr. Nur noch Raum zum Aufatmen und Kuscheln

MINIMALISTISCH GEMÜTLICHES SCHLAFZIMMER

Für das Schlafzimmer gilt:

ORDNUNG

  • Schaffe dir genügend Stauraum mit geschlossenen Fronten, damit es dir leichter fällt, Ordnung zu halten.
  • Dein Kleiderschrank sollte so ausgemistet sein, dass du deine Kleidungsstücke übersichtlich auf einen Blick erfassen kannst.
  • Überleg dir auch, ob der Sessel, den du im Schlafzimmer hast, zum Sitzen genutzt wird oder eher als Abwurfplatz für getragene Kleidung, die täglich mehr wird.

FREIE FLÄCHEN

  • Hab lieber weniger statt mehr Möbel.
  • Halte Oberflächen frei oder nutze sie nur für ein paar persönliche Gegenstände und für Leuchten.
  • Hab unbedingt Nachttische mit Schubladen statt nur einer Oberfläche, denn das sorgt für optische Ruhe.
  • Pflanzen sind wegen der Erde und möglicher Sporen eher ungünstig.

NATÜRLICHE MATERIALIEN UND BERUHIGENDE FARBEN

  • Sorg bei einem Holzboden mit einfarbigen Läufern neben dem Bett für ein behagliches Gefühl, wenn du morgens aufstehst.
  • Hab möglichst einfarbige helle Bettwäsche aus natürlichen Materialien.
  • Überleg, ob du nicht in helle Leinenvorhänge investierst, denn sie dimmen das Tageslicht und blenden alles aus, was vor dem Fenster ist. Das beruhigt.
  • Halte die Wandfarbe neutral. Es sei denn, du magst genau das Höhlengefühl, das sich bei sehr dunklen, gesättigten Farben einstellt. Da kennst du dich selbst am besten.

WAS AUCH NICH FEHLEN DARF

MINIMALISTISCH GEMÜTLICHES ESSZIMMER

Die gemütlichste Variante ist für mich die Wohnküche. Ich bin kein Freund von offenen Grundrissen und kombinierten Koch-, Wohn- und Essbereichen. Doch das sollte jeder für sich entscheiden, denn für alle Varianten gibt es Vor- und Nachteile.


ORDNUNG

  • Wichtig sind dafür vor allem freie Flächen, denn gerade der Esstisch sollte zeitsparend gedeckt werden können, ohne dass du mehrere Stapel Papier und Krimskrams beiseite räumen musst. Keine Frage, der Essplatz ist in der Regel der Kommunikationsmarktplatz im Haus. Da wird schnel mal vorbei gegangen und genauso schnell mal was deponiert.
  • Oft sehe ich Spielestapel, Elektronikgeräte, Zeitschriften, Ordner auf dem Boden, auf den Sideboards und auch auf dem Esstisch. Um im Esszimmer eine Grundordnung zu halten, sollten alle Dinge, die nicht zeitnah genutzt weden, wieder weggeräumt werden.
  • Das Spielzeug deiner Kinder kannst du in einer Truhe aufbewahren. Sobald im Esszimmer mehr Spielzeug ist, als abends in diese Truhe passt, wissen deine Kinder, dass der Rest zurück in die Kinderzimmer muss.

FREIE FLÄCHEN

  • Wenn du schon mal in einen teuren Massivholztisch aus Eiche investiert hast, dann sorge regelmäßig dafür, dass du darauf freie Flächen verteidigst. Nutze sie für zwei, drei Lieblingsvasen und stell ab und zu frische Zweige rein, die du dir vom Spaziergang mitgebracht hast.

TEPPICH UNTER DEM ESSTISCH

DEN TISCH MIT NATÜRLICHEN MATERIALIEN DECKEN

  • Achte beim Tischdecken darauf, dass du auch hier möglichst geradlinige Designs verwendest bei: Geschirr, Trinkgläsern, Servietten, Tischsets, Besteck, Kerzenständern, Salz- und Pfefferstreuern
  • Verwende vorzugsweise Alltagsgegenstände aus natürlichen Materialien: Glas statt Plastik, Keramik oder Porzellangeschirr statt Pressglasgeschirr, Tischsets aus Leinen, Baumwolle oder Rattan statt Polyestergeflecht
So macht Aufräumen Spaß und geht schnell: ein minimalistisches Kinderzimmer macht's möglich
Kinder brauchen gemütlichen Minimalismus – so gelingt Ordnung im Kinderzimmer

MINIMALISTISCH GEMÜTLICHES KINDERZIMMER

Bei meinen eigenen Kindern war es jeden Tag ein kleiner Kampf, die Flut an Camembertschachteln und leeren Toilettenpapierrollen einzudämmen, die sie aus dem Kindergarten mitbrachten. Es ist schwieriger, ein Kinderzimmer minimalistisch zu gestalten, als ein Wohnzimmer. Denn Kinder haben für alles eine Verwendung, auch wenn sie gerade noch nicht wissen wofür. Sie tragen es nach Hause “für später”.

Doch gerade Kindern würde ein gemütliches Maß an minimalistischer Raumgestaltung gut tun. Denn sie können sich nach einem Tag mit vielen Eindrücken und Sinnesreizen noch nicht selbst so gut beruhigen. Du kennst diese Momente, wo deinem Kind alles zu viel geworden ist und es nur noch weint. Gerade dann profitiert es von einer beruhigenden Umgebung, die es erdet. Erst recht, wenn dein Kind hochsensibel oder autistisch ist.

AUSMISTEN, SORTIEREN UND ORDNUNG HALTEN GIBT DEINEM KIND ORIENTIERUNG

  • Vorleben ist bei Kindern eine der besten Strategien. Gemeinsam aufräumen und dabei dem Kind erklären, wo etwas hinkommt und warum. Kinder sind smart. Sie lernen schnell und machen noch schneller nach, was sie sehen. Beispielsweise macht es ihnen Spaß, Müll zu trennen und Quarkbecher, Apfelschalen, leere Marmeladengläschen und eine ausgelesene Zeitung in unterschiedliche Container zu werfen. Irgendwann kommt der Moment, wo sie ihre Eltern daran erinnern, dass sie ihren Müll richtig trennen müssen.
  • Wenn Kinder wissen, wo Dinge ihren festen Platz haben, können sie sich selbst behelfen, wenn sie etwas brauchen. So ist Ordnung auch Orientierung. Genauso kannst du das mit deinem Kind im Kinderzimmer halten – jedes Spielzeug hat seinen Platz.
  • Spätestens im Kindergarten gehört Ordnung halten zum täglichen Ritual: dein Kind kennt seine Kindergarderobe, an die es selbstständig seine Jacke hängt. Es hat im Bad seinen eigenen Platz für Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste.
  • Sortierst du etwas aus, erkläre deinem Kind, warum es manchmal wichtig ist, sich von Spielsachen zu trennen – für die sie inzwischen zu alt geworden sind. Sag deinem Kind, dass sich beispielsweise andere Kinder über ihre ausgediente Ritterburge freuen.
  • Wenn du Spielsachen oder Kleidung verkaufst, lass dein Kind wissen, dass das Geld für sein neues Fahrrad ist. Das motiviert.


STAURAUM UND ORDNUNG

  • Hab im Kinderzimmer nur so viele Schränke, wie du nach dem Ausmisten wirklich brauchst. Sobald du Spielsachen reduziert hast (vorübergehend aus dem Blickfeld geräumt, verkauft oder verschenkt), hast du automatisch mehr Platz zum Spielen. Vor allem der Boden profitiert davon.
  • Regale mit geschlossenen und offenen Fächern und Schränke sind ein guter Schritt zu mehr optischer Ruhe im Kinderzimmer. Stelle überflüssige Möbel raus, sobald du ausgemistet hast.
  • Kommt dein Kind gut an sein Spielzeug, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es auch lernt, wie Aufräumen Spaß machen kann. Nur: gib ihm Zeit dafür bis es zu einem abendlichen 5-Minutenritual geworden ist.
  • Ideal sind oben offene Holzboxen oder Körbe, die auch so leicht sind, dass sie dein Kind selbst in einen Regalboden schieben kann.
  • Mit diesen Boxen lernen Kinder auch, wie sie spielend Bausteine, Eisenbahnteile und Bücher sortieren.

FREIE FLÄCHEN

  • Lass ein paar Flächen frei. Auch im Kinderzimmer dürfen Fensterbretter mal leer und ohne Dekoration sein.
  • Pflastere auch nicht alle Fensterscheiben mit Bildern zu. Entscheide zusammen mit deinem Kind, welches ihr aufhängt, denn: weniger ist mehr.
  • Zeichnungen könnt ihr mit Datum versehen und in eine hübsche Mappe aus dem Künstler- oder Architekturbedarf stecken.

NATÜRLICHE MATERIALIEN UND BERUHIGENDE FARBEN

  • Keep it simple! Auch hier gilt: Hab geradlinige Möbel und schlichte Designs – die den Raum beruhigen. Bunt wird es mit Legosteinchen, Pixibüchern und Puppen von alleine.
  • Hab am besten so viele Möbel wie möglich aus Massivholz oder wenigstens mit einer neutralen Oberfläche.
  • Wenn es unbedingt sein muss, bringst du weitere Farbflächen beispielsweise mit den oben erwähnten Boxen rein (am besten auch aus Holz).
  • Kinder lieben es, zu kuscheln. Investiere in neutralfarbene Bodenkissen und in eine Kuscheldecke oder in einen Teppich.
  • Falls es sich bunte Bettwäsche wünscht, dann halte andere Gegenstände eher einfarbig oder neutral. Beispielsweise Vorhänge und Teppich.
  • Versuche eine Balance aus neutralen und farbigen Gegenständen und Flächen zu halten. Stichwort: Reizüberflutung.

LICHT

  • Setze auch im Kinderzimmer zuerst auf das gesunde Tageslicht. Lass dein Kind rausgucken und die Sonne reinscheinen.
  • Hab dimmbare Leuchten mit einer Lichtquelle mit 2700 Kelvin.
  • Sorg für gute Schreibtischbeleuchtung und für ein gutes Leselicht am Bett. Dazu eignet sich auch ab Kindergartenalter eine Klemmleuchte.
  • Hat dein Kind Platz für einen Lesesessel? Wunderbar! Dann ergänze diesen Platz mit einer Stehleuchte, die gutes Licht zum Lesen gibt.

Wie du ein minimalistisches Kinderzimmer gestaltest – vor allem welche Vorteile es hat – erfährst du in diesem Artikel.

Gut designte Gefäße im Bad sorgen für Ästhetik und fühlen sich wertvoll an
So geht natürlicher Minimalismus im Badezimmer: Weniger, dafür hochwertig und ästhetisch

MINIMALISTISCH GEMÜTLICHES BADEZIMMER

Erst gestern hatte ich einen Ortstermin bei einer Familie, bei dem es vorrangig um den in die Jahre gekommenen Wohn-Essbereich (70er Jahre Haus) und um einen neuen Kaminentwurf ging. Meine Kunden nutzten die Gelegenheit, mich zu fragen, wie sie ihre beiden neu gestalteten Bäder wohnlicher gestalten könnten und auch, welche Handtuchfarbe ich nehmen würde.

Das war natürlich im Anschluss an einen intensiven Beratungstermin für ein durchgängiges Einrichtungskonzept einfach, denn ich hatte den Kunden bereits erzählt, mit welchen vorhandenen Hauptelementen sie arbeiten können. In ihrem Fall waren es auch ihre mittelbraunen, warmen Holzfenster. Einfach genial. Da kann kein weißes Kunststofffenster in der Standardfarbe RAL 9016 mithalten.

Somit hielten sich meine Vorschläge für ein Update ihrer Badezimmer in Grenzen. Ihr Bad war bereits minimalistisch in einem hellen warmen Grau mit schlichten weißen Keramikobjekten und hochwertigen Armaturen.



Ich schlug folgende Updates vor:

  • Einen dimmbaren weißen Aufputz-Strahler mit einer Lichtquelle mit 2700 Kelvin
  • Holzhocker als Sitzgelegenheit in der Farbe der Fenster
  • Eine Holzbadmatte, ebenfalls in der Farbe der Fenster
  • Zwei, drei Holzkisten, um Kleinkram dekorativ zu verstauen und den Raum reizreduziert zu halten. Ansonsten gab es bereits vorbildlichen Stauraum unter dem minimalistischen Waschtisch.
  • Leinenfarbene und weiße Handtücher
  • Ein paar ästhetische Gefäße zum Wiederbefüllen für flüssige Handseife, Duschgel und Shampoo

Minimalistische Wohnung gemütlich einrichten. So geht's


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MINIMALISTISCH GEMÜTLICHER FLUR

Eigentlich hätte ich den Flur an erster Stelle auflisten müssen. Denn der erste Eindruck ist meistens Chaos. Grund dafür sind wenig durchdachte Grundrisse bei Wohnungen und Einfamilienhäusern, mit denen die Mieter und Eigentümer sich selbst überlassen werden. Doch statt mit gut durchdachten Lösungen verschlimmert sich der Eingangsbereich meistens durch Maßnahmen, die das Grundproblem: Stauraum-Mangel nicht klug lösen.



FAUSTREGEL
Je kleiner der Flur, desto leerer sollte er sein. Eine kleine Garderobe mit einer Stauraumlösung für zwei, drei Paar Schuhe und deinen Fahrradhelm ist meistens die Konsequenz. Doch sobald du dort nur die nötigsten Jacken und Mäntel aufhängst, die du je nach Saison brauchst, begrüßt dich dein Eingangsbereich, statt dich gleich mit Reizen zu überfluten sobald du nach Hause kommst.

7. WELCHES MINDSET UND WELCHE GEWOHNHEITEN GEMÜTLICHE MINIMALISTEN BRAUCHEN

Wenn ich mit Kunden ein Einrichtungskonzept über mehrere Räume oder für ein ganzes Haus erstelle, entsteht es in einem Prozess. Dazu erarbeiten wir unterstützt mit Fotos, konkreten Materialien und Farben die Richtung und danach die Details, die es für die Umsetzung und für das Ergebnis braucht. In dieser Zeit bekommen meine Kunden “Einkaufsverbot”. Oft haben sie schon vorher gemerkt, dass neue Möbel ihr Zuhause nicht verbessern. Denn im Grunde wünschen sie sich alles aus einem Guss, statt einzelner Lösungen, die am Ende nicht zusammenpassen – egal wieviel sie dafür investiert haben.


Ich stelle auf der Suche nach ihrem idealen Zuhause immer wieder fest, dass reduzierte, klare aber gleichzeitig warme Räume mit viel Atmosphäre genau das Ergebnis beschreiben, das sich die meisten meiner Kunden wünschen.

Wenn sie sich beispielsweise skandinavische Wohnungen ansehen, merken sie, dass es sie beruhigt. Für mich natürlich eine sehr hilfreiche Beobachtung. Nicht, weil mich die Wirkung überrascht, sondern weil ich merke, wo die eigentlichen Wohnbedürfnisse liegen. Denn zu dem Zeitpunkt befinden wir uns meistens noch in der möblierten alten Umgebung, die wir neu denken müssen.

Was ich mir leicht vorstellen kann, braucht eben genau die Hilfsmittel, damit meine Kunden darauf vertrauen können, dass das auch in ihrem Zuhause möglich ist – und nicht nur bei ihren Freunden oder in Wohnmagazinen.

Wer sich von einer unstrukturiert angewachsenen Einrichtung oder Raumgestaltung ohne zusammenhängenden roten Faden verabschieden möchte, darf sich Zeit dafür nehmen. Genauso, wenn das Ziel ist: Weniger Gegenstände und trotzdem ein gemütliches Zuhause zu haben: gemütlich minimalistisch eben.

GEMÜTLICH MINIMALISTISCH WOHNEN: WOFÜR SICH MINIMALISTEN ZEIT LASSEN

Gemütliche Minimalisten lassen sich Zeit:

  • um ihr neues “GENUG” zu definieren.
  • um herauszufinden, was sie brauchen. Wenn es der wöchentliche Strauß vom Floristen ist – gut. Wenn genau das für sie Geldverschwendung ist und sie stattdessen einen guten Wein kaufen – auch gut.
  • um schrittweise Dinge zu entsorgen, die ihre Wohnung optisch nicht bereichern und auch sonst nur noch da sind, weil sie irgendwann mal durch die Haustür gekommen sind, wie beispielsweise körbeweise Reiseandenken oder die alte Kassettensammlung aus der Walkmen-Zeit. Ich habe das weiter oben mit der Gleichung beschrieben, die über Jahre udn auch durch viele Familienmitglieder in Schieflage geraten ist. Denn gerade Kinder tragen täglich allerlei Kram ins Haus, der schnell überhand nimmt.
  • um zu verstehen, bei welchen Dingen sie schwach werden und erneut Gefahr laufen, sich wieder zuzurümpeln. Stichwirt: Sammelleidenschaften.
  • um zu verstehen, dass ihre aussortierten Dinge für andere Menschen nützlicher sein könnten, wenn sie diese spenden.
  • um zu merken, dass ihnen nichts fehlt, wenn sie weniger (Ballast) haben und gleichzeitig dafür sorgen, dass die wirklich wichtigen Dinge und Menschen in ihrem Leben sind.
  • um rauszufinden, dass sie einen fehlenden Balkon nicht mit weiteren Möbeln kompensieren können. Dass sie besser in eine kleinere Wohnung ziehen (mit weniger Kram), dafür aber in eine mit Balkon und viel Sonne.
  • um ihr Kaufverhalten bewusst zu überprüfen und öfters “nein” zu sagen.
  • um sich einen hochwertigen Esstisch anzuschaffen. Dafür sparen sie gerne und verzichten auf den günstigen Sofortkauf eines Kompromisses.
  • um sich Rückschritte zu verzeihen und nicht als Scheitern anzusehen.
  • um zu verstehen, dass das neue “weniger” kein Mangel sein wird, sondern das Gegenteil: Ein Mehr an Raum, Atmosphäre, Behaglichkeit, Geld und Zeit.
  • um zu verstehen, dass auch Minimalisten nicht perfekt sind, aber ihr Ideal kennen und Routinen dafür haben: Ausmisten, Ordnung halten, bewusster einkaufen.
  • um ihr Gespür für Qualität und für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu schulen

Gemütliche Minimalisten konsumieren weniger und bewusster

  • Irgendwie logisch. Jetzt, wo du es geschafft hast, dich von überflüssigen Ballast zu befreien, möchtest du sicher nicht wieder mit deinen alten Gewohnheiten weitermachen und die leergewordenen Flächen neu füllen.
  • Doch alte Gewohnheiten sind hartnäckig. Heute die kleine Vanilleduftkerze, morgen das 6er Set Henkelbecher und übermorgen die MIcrofaserdecke für €9.- . Die Versuchung ist groß, schnell im Dekoladen reinzuschauen, wenn du eh die Zeit bis zu deinem Zug rumbringen musst.
  • Wer minimalistisch wohnen will, überlegt am besten zweimal, ob er einen bestimmten Gegenstand wirklich braucht oder nur aus Zeitvertreib shoppen geht.
  • Bewusst konsumieren ist für Minimalisten so wichtig wie die Butter auf dem Butterbrot.
  • Investiere in hochwertigere Gegenstände, vor allem mit einem zeitlosen Design.

Gemütliche Minimalisten haben das Lachen nicht verlernt und streben auch keine 100% Perfektion an

  • Gemütlicher Minimalismus ist eine Grundhaltung für mehr Zeit für Wichtiges.
  • Gemütlicher Minimalismus dient nicht der Selbstkasteiung und sollte auf gar keinen Fall 100% perfekt sein. Denn das wäre über das Ziel, mehr Genuss als Stress zu haben, hinausschießen.
  • Wenn du der Meinung bist, dass dich ein bestimmter Gegenstand glücklich macht, dann go for it! Auch wenn es ein Frosch auf einem Fahrrad ist, den du unbedingt auf deinem Schreibtisch brauchst.
  • Drück nur die Stopptaste, sobald du in alte Gewohnheiten zurückfällst und wieder Ballast ansammelst. Alte Gewohnheiten könnten ein Zeichen dafür sein, dass an einer anderen Stelle gerade Leere oder Stress herrscht.

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Minimalistische Wohnung gemütlich einrichten. So geht's

8. Innenarchitektur für Hochsensible | Vorteile einer minimalistischen Wohnung

Hochsensiblen und sehr feinfühligen Menschen geht es mit einem minimalistischen Lebensstil besser. Wer wie sie ständig mit allen Sinnen “auf Empfang” ist, ist davon auch schnell erschöpft. Da wir die meisten Umgebungen nicht mitgestalten, sie aber auch nicht meiden können – beispielsweise den Arbeitsplatz oder öffentliche Räume und Verkehrsmittel – brauchen wir schon alleine deswegen ein Zuhause, das nach unseren Bedürfnissen gestaltet ist. Hier findest du raus, ob du besonders sensibel und feinfühlig bis.

Doch auch normal sensible Menschen möchten abends zuhause entspannen und alles vor der Tür lassen, was nervt und Energie kostet: Lärm, Gerüche, lieblos gestaltete Räume, Chaos, Schmutz, Hektik. Gut, wenn ihr Zuhause dieses Bedürfnis unterstützt.

Wenn dein Zuhause aber nicht der Ruhepol ist, den du nach einem langen Tag und am Wochenende dringend brauchst, spürst du das irgendwann deutlich: Denn du fühlst dich zuhause nicht wohl und montags beginnst du genauso erschöpft die neue Woche, wie du die alte Woche beendet hast.

Wenigstens deine Wohnung sollte so gestaltet sein, dass du dich dort von Alltagsreizen erholen kannst, die du tagsüber schlecht beeinflussen kannst. UND: sie sollte nach deinen Maßstäben gemütlich sein: Am besten gemütlich minimalistisch. Wenn du schon weißt, dass du besonders sensibel bist, liest du hier, wie ein minimalistisches Zuhause auch dazu beitragen kann, dass du dich besser erholst und nicht so leicht in einen Burnout rutschst.

FAZIT

Gemütlich minimalistische Räume lassen dir Raum zum Durchatmen und können sich positiv auf deine Psyche auswirken. Ihre beruhigend aufgeräumte und klare Umgebung sorgt auch für Ruhe in deinem Kopf, wo deine Gedanken vielleicht öfters Karussell fahren. So sind gemütlich minimalistische Räume auch stressmindernd. Stell dir vor, du kommst in dein gemütlich minimalistisches Zuhause und alles es gut.


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9. Ausgemistete Sachen SPENDEN – VERKAUFEN – TAUSCHEN – RECYCELN

Endlich bist du überflüssigen Ballast los geworden. Du hast es geschafft. Gratuliere! Jetzt kannst du dir überlegen, wie du damit noch was Gutes tun kannst:

SPENDEN

OXFAM
Du kannst der Entwicklungsorganisation Oxfam alle Artikel spenden, die noch funktionieren und sich weiter verwenden lassen. Vom Erlös der Sachspenden finanziert Oxfam Nothilfeprojekte.

SOZIALKAUFHÄUSER
Sie nehmen ähnlich wie Oxfam alle Spenden an die brauchbar sind und noch gut funktionieren. Welches Sozialkaufhaus in deiner Nähe ist, müsstest du online recherchieren.

SOZIALE EINRICHTUNGEN MIT SECOND HAND LÄDEN

Aus Nürnberg kenne ich ein Sozialprojekt, das sich auch über verkaufte Kleiderspenden finanziert. Dazu unterhält es ehrenamtlich geführte Second Hand Läden. Wichtig zu wissen: Fast Fashion Artikel werden oft nicht akzeptiert.

ONLINE VERKAUFEN

REBUY
Hier verkaufst du Bücher, CD’s und Smartphones

MOMOX
Genial für gebrauchte Bücher, Hörbücher und Games

BOOKLOOKER
Für antiquarische und gebrauchte Bücher

STUDIBUCH
Gut für gebrauchte Fachliteratur von deinem Studium

KLEINANZEIGEN
Klar, kennst du

BIKESALE
Wie der Name schon sagt: hier wirst du dein Fahrrad los

VINTED
Für Kleidung, Schuhe und Taschen

REBELLE
Für hochwertige Designer-Labels: Schmuck, Taschen, Kleidung, Schuhe und Accessoires

VESTIAIRE COLLECTIVE

Ähnlich wie Rebelle für: Schmuck, Taschen, Kleidung, Schuhe und Accessoires

TAUSCHEN – VERSCHENKEN

Inzwischen gibt es in fast jedem Ort ein Büchertauschregal. Du nimmst ein Buch raus und stellst dafür eins rein.

Alternativ kannst du auch eine Verschenkekiste vor die Haustür stellen.

RECYCELN

Auch in deiner Nähe gibt es bestimmt einen Wertstoffhof. Da wirst du wirklich alles los: vom Altpapier über eingetrocknete Farbeimer bis hin zu alten Matratzen, Elektrogeräten und Blumentöpfen.

 

©Martina Velmeden 2025

 

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