Innenarchitektur ist für mich: Wohlbefinden & ZusammenLeben gestalten

Innenarchitektur heißt Zusammenleben gestalten

Räume beeinflussen, wie unser Leben gelingt und ob wir uns wohlfühlen. Viele denken bei Innenarchitektur sofort an inszenierte Räume auf Instagram und an Luxus, auf den man verzichten kann. Doch Innenarchitektur ist so viel mehr als neue Wandfarbe im „perfekten“ Grau.

Innenarchitektur bedeutet für mich: Leben und Zusammenleben zu gestalten und den Alltag meiner Kunden zu verbessern. Wie ich Innenarchitektur sehe, warum sie kein Luxus ist, und wie ein gut gestalteter Raum auch deinen Alltag verbessern kann:

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Innenarchitektur heißt Zusammenleben gestalten

INHALTSVERZEICHNIS


Für mich ist Innenarchitektur Leben und Zusammenleben gestalten
Innenarchitektur bedeutet für mich weit mehr als Design oder Luxus – sie ist die Gestaltung von Räumen, die unseren Alltag erleichtern und unser Wohlbefinden fördern. Ich möchte keine Instagram-Showrooms schaffen, sondern echte, lebendige Räume, die sich wie ein Lieblingspulli anfühlen: ehrlich, gemütlich und individuell auf die Menschen zugeschnitten, die darin leben.

Ich starte bei Projekten mit einem Konzept, nicht mit einer Einkaufsliste
Für mich ist ein durchdachtes Gesamtkonzept das Fundament guter Innenarchitektur. Es geht nicht darum, schnell neue Möbel zu kaufen, sondern mit klaren Strukturen, natürlichen Materialien und durchdachten Lösungen Räume zu schaffen, die langfristig Freude bereiten. „Weniger, aber besser“ ist meine Devise – und das spart nicht nur Geld, sondern auch unnötigen Ballast.

Mein Wunsch für meine Kunden: Räume, die Atmosphäre und Wohlbefinden vereinen
Mein Ziel, Räume zu gestalten, in denen sich Menschen mit allen Sinnen wohlfühlen. Dabei helfen mir meine hochsensible Wahrnehmung und mein Fokus auf Atmosphäre, Funktionalität und emotionale Stimmigkeit. Ich möchte meinen Kunden zeigen, wie ihre Räume Energie geben, Beziehungen fördern und echte Lebensqualität schaffen können.


1. WARUM RÄUME UNSER LEBEN BEEINFLUSSEN

Sicher bemerkst du selbst den Unterschied zwischen “guten” und “weniger guten” Räumen, wenn du sie bewohnst oder benutzt. Dir gelingt einfach mehr, wenn du dich wohlfühlst und wenn der Raum dich dabei unterstützt: Du kannst dich konzentrieren, entspannen oder schöne Stunden mit Freunden verbringen.

90% unseres Lebens halten wir uns in Gebäuden auf, 60% davon zuhause.

Wir können auf die wenigsten Räume Einfluss nehmen. Das ist meistens auch gut so, denn kein Raum kann für alle “richtig” sein. Nicht immer können wir im Alltag Räume meiden, die an unseren Bedürfnissen vorbeigehen. Da nehmen wir es in Kauf, dass Wartezimmer, Büroräume, Klassenräume, Seminarräume, Behördenhäuser und auch Läden so sind, wie sie sind – oder wir meiden sie wenn das möglich ist.


Doch glücklicherweise tut sich gerade einiges, damit beispielsweise Büroräume unterschiedlich gute Umgebungen sind, in denen Mitarbeiter sich gerne aufhalten und arbeiten, sich konzentrieren und entspannen können oder den Austausch mit Kollegen pflegen.

Darum bezeichnet man Gebäude, Räume und vor allem das Zuhause auch als „DRITTE HAUT“

  • Nach der Kleidung, unserer zweiten Haut, wirken Räume ähnlich schützend auf uns.
  • Die Gestaltung von Räumen kann sich positiv oder negativ auf das körperliche und psychische Wohlbefinden des Menschen auswirken: Tageslicht, gute Luft, die verbauten Materialien und die ästhetische und funktionale Raumgestaltung haben einen großen und gerne unterschätzten Einfluss auf unsere Gesundheit.
  • Räume spielen eine wichtige Rolle dabei, Begegnung und soziale Kontakte zu ermöglichen. Damit unterstützen sie unser Grundbedürfnis nach menschlichen Beziehungen. Denk mal an den großen Essplatz, den du unbedingt haben wolltest. Der ist doch so viel mehr als nur ein Raum und eine Platte mit vier Beinen und Stühlen drumherum. Ist er nicht DER Mittelpunkt, an dem spätestens abends alle zusammenkommen und von ihrem Tag erzählen und ihr damit Familie lebt?
  • Die Art und Weise, wie Räume organisiert sind, beeinflusst, wie Menschen miteinander kommunizieren und Beziehungen aufbauen. Einladende, gut gestaltete Räume können soziale Bindungen stärken und gute Gespräche fördern. Umgekehrt kennst du sicher Räume, da bist du ganz anders drauf und denkst im Leben nicht daran, länger als nötig zu bleiben.
  • Sich einen Raum nach seinem Geschmack gestalten zu können, ist ein weiteres Grundbedürfnis: kreativ zu sein und sich auszuprobieren.
  • Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, können Räume die Kreativität fördern. Denn sie geben die Aktivitäten im Raum nicht vor. Trotzdem ist alles da, um kreativ Ideen zu entwickeln und um produktiv zu arbeiten. Mehr über DESIGN THINKING.

Klar dürfte sein, dass du Räume liebst:

  • die deinen Alltag vereinfachen – wie dein gut geplanter Eingangsbereich, in dem Schlüssel, Tasche, Schirm und Mantel Platz finden.
  • die dir Energie geben, weil du dich darin wohlfühlst und du nach einem langen Arbeitstag entspannt auf dein saubequemes Sofa fällst.
  • die dich produktiver machen, weil du dich gut darin konzentrieren kannst und mit deiner Arbeit deine Kunden glücklich machst.
  • die dir Freude machen, weil du alles darin schön findest – besonders, wenn die Sonne Streifen auf die Wände malt.
  • in denen du gute Laune bekommst, weil keine Schublade klemmt und alles aufgeräumt, nichts kaputt oder vernachlässig ist.



Sich zuhause mit allen Sinnen wohlzufühlen
ist meiner Meinung nach so wichtig wie:
Gesunde Ernährung, Entspannung, Schlaf und Bewegung.

Martina Velmeden

Wir merken es, wenn Räume an unseren Bedürfnissen vorbeigehen und wir uns an sie mega anpassen müssen. Sie ziehen Energie. Gut, wenn du ein Gefühl dafür hast. Stichwort Großraumbüro. Bei mir sind es auch Räume, die “bewusst billig und ohne Atmosphäre” rüberkommen, wie Fast Food Läden und Elektronikfachmärkte, die ich erst gar nicht betrete. Ja, und natürlich kenne ich auch Großraumbüros. Der Wahnsinn für hochsensible Menschen.


Sobald wir aber Räume in einem bestimmten Umfang (mit)gestalten können, sollten wir es auch tun. Wir sollten es weder anderen, noch dem Zufall und schon gar nicht modischen Trends oder spontanen Impulskäufen überlassen, wenn es um unser Zuhause geht.


Stattdessen lohnt es sich herauszufinden, was uns langfristig gut tut. Dafür sollten wir uns immer wieder einsetzen. Ein Haus oder eine Wohnung ist nie fertig wenn es mit den Benutzern älter wird. Denn wir verändern uns nun mal. Heißt auch, dass wir irgendwann umziehen sollten, wenn gar nichts mehr passt.

Entspannte Frau auf Sofa

2. WAS GELUNGENE INNENARCHITEKTUR IST

2.1 Innenarchitektur ist: ZusammenLeben gestalten

90% unseres Lebens halten sich Menschen in Innenräumen auf, 60% davon zu hause. Ein Raum war für mich nie nur ein Boden mit vier Wänden und einer Decke drüber. Ein Raum kann das Lebensgefühl heben. Ein aufgeräumter, ruhiger, schöner Raum beeinflusst die Stimmung des Menschen.


Meine Kunden suchen mich aus, weil sie zum einen denken, dass ich ihren Geschmack treffe und zum anderen ahnen, dass ich ihnen eher von etwas Modischem abrate – womit sie langfristig Zeit und Geld sparen und ihre Gedanken nicht Endlosschleifen um die Gestaltung ihres Zuhauses drehen.


Ich liebe das Zeitlose und bei meinen Projekten. Das spricht viele meiner Neukunden an. Ich habe viele Kunden, mit denen ich vor mehr als zehn Jahren zusammengearbeitet habe. Diese Kunden sagen bis heute: “Wir würden es heute genauso machen. Wir brauchen das nicht zu erneuern.”

Wovon ich überzeugt bin:

  • Ein Raum braucht Raum zum Atmen – Leere heißt nicht, dass etwas fehlt.
  • Ohne Konzept „fliegt“ ein Raum in alle Richtungen.
  • Unbedingt in die Atmosphäre unserer Räume investieren: Material, Licht, Farbe, Proportion, Details.
  • So viel Tageslicht wie möglich – Gerade Licht ist sooo wichtig.

Wenn ich einen Grundriss sehe, dann sehe ich schon, wie die Räume sind und ob sie gut funktionieren. Zum Projektbeginn muss ich daher nicht sofort im Projekt sein. Daher starte ich bei den Räumen mit dem Grundriss. Ein gut gestalteter Grundriss ist – unabhängig von der Projektgröße – die Grundlage einer guten Raumgestaltung.


Jedes Projekt ist individuell. Ich habe zwar einen standardisierten Entwurfsprozess und eine eigen Methode, es ist für mich jedoch jedes Mal eine neue Herausforderung, bei der ich für den Kunden mit so wenig wie möglichen Maßnahmen das Bestmögliche aus seinen Räumen rausholen möchte.


Der Entwurf ist ein Wechselspiel aus den großen Raumelementen und den Details. Wenn die kleinen Dinge nicht stimmen, dann funktionieren auch die großen Dinge nicht und umgekehrt.


Eines meiner Lieblingsprojekte ist das Privathaus einer Familie. Ich durfte das gesamte Haus überarbeiten, nachdem es anfangs leider an den Bedürfnissen der Familie vorbei geplant und gestaltet wurde. Es wirkte für mich “wie übergestülpt” und hatte ein Farbkonzept, das nichts mit den Bewohnern zu tun hatte.


Und so fühlte es sich für die Eheleute auch an, die ihr neues Haus tapfer zehn ungemütliche Jahre „abwohnten“. Sie vermissten das Nestgefühl, angefangen vom Eingangsbereich über den großen Wohn-Essbereich mit Glasfassade zum Garten und der Galerie zu den Schlafzimmern bis hin zum Bad und dem Ankleidezimmer.


Sie gaben mir Zeit, sie kennenzulernen und mich mit ihnen auseinanderzusetzen. So lernte ich ihre Bedürfnisse und ihren Alltag in diesem frei geplanten Haus kennen. Es dauerte etwas, bis sie wussten, wo sie hinwollten. Anfangs wollten sie einfach nur „weg“. Ich durfte mit sehr schönen, hochwertigen Materialien arbeiten und erstellte auch ein durchgängiges Farb-, Einrichtungs- und Styling-Konzept mit persönlichen Gegenständen.


Dein Esstisch ist nicht nur der Tisch, an dem du morgens deinen Cappuccino trinkst.

Er ist der Ort, an dem dir deine Tochter von einem grünen Frosch mit gelben Punkten erzählt.
Es ist der Ort, an dem du mit Freunden die Ecken rund quasselst.

Martina Velmeden

Meine Kunden hatten Vertrauen und gingen mit. Wir reduzierten, beruhigten die Räume und suchten auch Designklassiker aus. Wir besprachen energiegeladen viele Details und ich konnte beobachten, wie erleichtert sie waren, dass ihnen das gefiel, was nach und nach Form annahm.


Das Highlight war ein individuell geplanter Kamin. Ein raumbildender Einbau, der die Gäste schon im Eingangsbereich in den einladenden Wohnraum zog. Obwohl der Eingangsbereich inzwischen selbst Wohnqualität hatte und auf den ersten Blick sehr einladend war.

Die Kundin machte mir dann gegen Ende des Projekts die Rückmeldung, dass sich durch die längere Zusammenarbeit mit mir ihre Gewohnheiten verändert haben:


Zeitlose Gestaltung, gutes Design
und die Auswahl guter und echter Materialien ist für mich nachhaltig.
Mir geht es darum, Räume mit weniger, aber besser zu gestalten.

Martina Velmeden

Ich stelle auf der Suche nach dem idealen Zuhause meiner Kunden immer wieder fest, dass reduzierte, klare aber gleichzeitig warme Räume mit viel Atmosphäre genau das Ergebnis beschreiben, das sich die meisten wünschen.


Wenn sie sich beispielsweise skandinavische Wohnungen ansehen, merken sie, dass es sie beruhigt. Für mich natürlich eine sehr hilfreiche Beobachtung. Nicht, weil mich die Wirkung überrascht, sondern weil ich merke, wo die eigentlichen Wohnbedürfnisse liegen. Denn zu dem Zeitpunkt befinden wir uns meistens noch in der möblierten alten Umgebung, die wir neu denken müssen. Was ich mir leicht vorstellen kann, braucht eben genau die Hilfsmittel, damit meine Kunden darauf vertrauen können, dass das auch in ihrem Zuhause möglich ist – und nicht nur bei ihren Freunden oder in Wohnmagazinen.


Wer sich von einer unstrukturiert angewachsenen Einrichtung oder Raumgestaltung ohne zusammenhängenden roten Faden verabschieden möchte, darf sich Zeit dafür nehmen. Genauso, wenn das Ziel ist: Weniger Gegenstände und trotzdem ein gemütliches Zuhause zu haben: gemütlich minimalistisch eben.


Die meisten Menschen wollen leider zu viel – auch ausgelöst durch die tägliche Bilderflut. Da fällt es schwer “nein” zu sagen. Ich sehe deshalb Räume, in denen zu vieles miteinander kombiniert wurde: eine Wand mit aufgeklebten Natursteinverblendern, in den Raumecken LED-Streifen, einen roten Kaminofen mit Streifen, der wie ein Möbelstück aussieht und ein viel zu großer Esstisch mit dicker Baumkante und einem Stahlgestell. Alles in allem ist das einfach zu viel. 

Vater und Sohn spielen Flugzeug

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MINIMALISTISCH WOHNEN & LEBEN

Innenarchitektur ist für mich: Wohlbefinden & ZusammenLeben gestalten

2.2 Innenarchitektur ist für mich: Mit Atmosphäre Wohlfühlen ermöglichen

Seit Kindheit liebe ich minimalistische Innenräume. Vor allem fühle ich mich zu japanisch und skandinavisch inspirierten schlichten Räumen hingezogen, in denen die zurückhaltende Einrichtung zum entspannenden Hintergrund für den Alltag wird.


Was mich daran fasziniert:

  • Echte Materialien, die mit den Benutzern älter werden dürfen – so wie Holz, Naturstein und Leinen.
  • Zeitlos lässiges Design, das keine Showelemente braucht.
  • Räume, die trotz weniger Gegenständen einladend und warm wirken.
  • Wenn nachhaltige zeitlose Designs langfristige Alltagsbegleiter sind, die bei jedem Umzug mitkommen.
  • Wenn es Spaß macht, diese Räume zu benutzen, angefangen von der Türklinke, die ich gerne in der Hand habe bis zum Sofa, von dem ich gar nicht mehr aufstehen möchte.


Anstatt auf neue Trends zu schielen,
sollten wir in die Atmosphäre unserer Räume investieren,
in denen wir uns aufhalten.

Martina Velmeden

2.3 Innenarchitektur ist: Mein Ding. Warum ich schon als Kind ständig Räume veränderte

Ich habe schon immer sensibel auf Räume reagiert. Da gab es die Räume, in denen es mir gut ging. Und da gab es die anderen. Da wusste ich sofort, was ich verändern würde. Räume und Umgebungen, die ich zu unordentlich, zu bunt, zu voll oder sogar hässlich fand, waren für mich belastend. Da war ich immer froh, wenn ich wieder weg konnte. Vor allem raus auf die Blumenwiese zu meinen Freunden.


Ich erinnere mich, wie ich mir schon mit fünf Jahren die Nase an der Fensterscheibe platt drückte, wenn ich hinten im Auto meiner Eltern saß. Ich wollte näher dran sein: an den Gründerzeitfassaden in Nürnbergs Norden. Ich wollte in die beleuchteten Küchen gucken und die Menschen dabei beobachten, wie sie gerade Abendbrot im grellweißen Licht einer runden Neon-Küchenleuchte vorbereiteten.


Damals hingen diese Klassiker in jeder Küche. Ich fand sie schrecklich und ungemütlich. Manche Neonröhren waren schon defekt und flackerten wie Neonbeschriftungen in einem Hitchcock Film. Gruselig, dass es die Bewohner nicht zu stören schien. Das konnte ich nicht verstehen. Das mussten die doch merken?


Ich frage mich dauernd, warum ich mit meinen Augen mal haften bleibe und Gänsehaut bekomme, oder warum ich mich geradezu unwohl fühle in einer Umgebung. Seit Kindheit interessiere ich mich daher für den Zusammenhang zwischen Wellness, Wellbeing oder Wohlbefinden und Inneneinrichtung.

Ich bin der Wirkung unterschiedlichster Gebäude und Räume auf den Grund gegangen und habe schon mit sieben Jahren in meinem Zimmer angefangen, auszutesten, wie ich mein Raumgefühl verändern kann. Denn als hochsensibler Mensch brauchte ich nach einem reizüberfluteten Tag in der Schule einen Raum, der es schaffte, dass ich mich besser fühlte. Irgendwann merkte ich, dass Freunde die Atmosphäre in meinem Zimmer genauso mochten und mich um Rat fragten.


Mein Zimmer war ein entspannender Rückzugsort, ein ruhig gestalteter Raum zum Abschalten. Frei von Ablenkungen. Niemand musste mir sagen, dass ich es mal wieder aufräumen könnte. Denn ich brauchte äußere Ordnung, um meine Gedanken zu sortieren – und natürlich, um fürs Abi zu lernen. So hatte ich schlichte neutralfarbene Wände, Holzmöbel, weiche Textilien aus natürliche Materialien und meinen Eileen Gray Tisch, den ich von meinen ersten gegebenen Nachhilfestunden gekauft habe. Mein Zimmer wirkte jeden Tag sofort beruhigend auf mich.


Dann hab ich mit sieben Jahren einem Obdachlosen sein Quartier, einen Bauwagen, aufgeräumt. Ich ging, neugierig wie ich in meiner Detektiv-Phase war – rein. Der Bauwagen stand offen. Und ohne groß zu überlegen räumte ich auf. Wer immer dort auch wohnte – er sollte es schöner haben, damit er sich wohlfühlt.


Ich liebe es aufgeräumt, aber: Ich dekoriere nicht. Dafür bringe ich mir weiße Schafgarbe, gelbes Kümmelkraut und andere Wildpflanzen vom Spaziergang mit. Ich staune immer wieder, wie ästhetisch Natur sein kann, wenn ich die blühenden Stengel büschelweise in meine schlichten Glaszylinder aus Belgien stelle. Floristensträuße sind mir meistens „zu dekoriert“ und „zu gewollt“.


Später hab ich in der Konsequenz zur Architektur und Innenarchitektur und Wohnpsychologie gefunden. Zwischendurch hatte ich mein eigenes Einrichtungslabel: lineaRIVA.

Was ein Zuhause für mich bedeutet

Ganz sicher ist Zuhause der Ort, an dem mich der Stress der Welt da draußen nicht erreicht. Die Zeiten, in denen Wohnzimmer wie Showrooms inszeniert wurden sind vorbei. Wie schön. Denn damit wurde über das eigentliche Ziel hinausgeschossen. Aber so war das, als ich Kind war. Man repräsentierte zurecht stolz, was man sich hart erarbeitet hat und sich leisten konnte. Samstags hab ich die Teppichfransen gekämmt. Dafür durfte ich danach meine Lieblingsserie sehen.

Für mich muss sich mein Zuhause anfühlen, als würde ich in meinen Lieblingspulli schlüpfen. Echt, bequem, einladend und Ort, an dem meine Kinder und Freunde immer einen Platz haben.


Ich bin neun Mal umgezogen. Daher ist mein Zuhause mehr ein emotionaler Ort als an eine Stadt oder an ein Haus gebunden. Dort habe ich meine Lieblingsstücke aus aller Welt, denn ich mag keine Räume, die wie vom Fließband aussehen. Über jedes Möbel und jeden Gegenstand kann ich eine Geschichte erzählen. Das gibt mir ein warmes Gefühl.

Ob ich es in einem Raum überhaupt aushalte, wenn er mir nicht gefällt?

Das werde ich wirklich sehr oft gefragt.

Wenn es geht, achte ich darauf, wo ich einen Kaffee trinke oder essen gehe. Da hab ich meine Lieblingsorte. Auch, wo ich Urlaub mache. ABER: Ich habe auch kein Problem damit, bei Reisbauern in einem klösterlich leeren Raum zu schlafen, mich mit Regenwasser zu waschen und morgens Reisbrei mit Kokosmilch von einem Babanenblatt zu essen.


Das habe ich immer wieder einige Wochen in Südindien gemacht. DENN: Es hatte eine ganz eigene Ästhetik für mich: Ich hatte nur essentielle Dinge dabei und um mich herum und konnte meinen reizüberfluteten Kopf auslüften. Genau das wollte ich in diesem Urlaub auch erreichen. Also waren die Räume dafür perfekt.

Ich bin aber schon weggegangen, wenn ich es an einem Ort nicht ausgehalten habe. Ich entscheide situativ. So kann eine einfache italienische Trattoria mit warmherzigen, gastfreundlichen Italienern genau das Richtige sein. Es gibt Momente, da passt die Atmosphäre zu meiner Stimmung. Da ist dann alles gut.

Ob ich ständig Dinge sehe, die ich verbessern würde?

Das wird bei mir so sein wie bei einem Zahnarzt. Der guckt auch automatisch auf die Zähne, wenn er sich mit jemandem unterhält. Trotzdem würde er das Gespräch nicht abbrechen, nur weil der freundliche Verkäufer dringend mal wieder zum Zahnarzt müsste.


Ja, ich habe einen natürlichen Impuls, Räume zu verbessern und sehe manchmal auch schnell, womit ich anfangen würde. Vernachlässigte Räume oder lieblos hingestellte Möbel oder zudekorierte Fensterbretter erkenne ich sofort. Da möchte manchmal einfach nur was verrücken und vor allem etwas wegnehmen, denn die meisten Räume sind zu voll. Und schon würde ich sie besser finden. Trotzdem halte ich mich natürlich zurück. Geht mich ja meistens nichts an. Ich kann das bis zu einem gewissen Grad auch ausblenden. 


Ganz wunde Punkte bei mir sind meistens unpassende Details, die das Gesamtkonzept stören.

  • Sichtbare Mülltonnen neben der Haustür – vor allem in Neubaugebieten
  • Unbeholfen dekorierte Theken in Läden und in Hotels
  • Gebastelte Hinweisschilder und Aufkleber
  • Wenn Häuser viele Anbauten haben, die wie Fremdkörper drankleben
  • Die meisten Wartezimmer – vor allem die mit kränkelnden Ficus Bäumchen und zerfledderten Boulevardzeitschriften
  • Die meisten Bushaltestellenhäuschen (schönes deutsches Wort -:)
  • Zu viele Baustoffe in Gärten und bei Häusern, manchmal zähle ich sieben Materialien auf einem Quadratmeter.
  • Schottergärten, in denen nichts blüht und summt
  • Die Gestaltung von öffentlichen Verkehrsmitteln – innen und außen
  • Die Überfrachtung von Straßen und Landschaften mit überflüssigen Schildern – am meisten leide ich, wenn gerade Wahl ist
  • Plastikzäune in graugstreift oder in Holzoptik, die ganze Ortsviertel verunstalten und nie im Leben mit den Jahren schöner aussehen, so wie es eine Ziegelmauer oder ein Holzzaun kann. Aber alternde Materialien hält nicht jeder aus, weil sie mit Gebrauchsspuren „weniger perfekt“ sind.
  • Achtlos weggeworfener Müll
  • Gewerbegebiete, deren aggressiv orangenen Fassaden kilometerweit leuchten. Aus den Niederlanden und von leider seltenen guten Beispielen in Deutschland weiß ich, dass man Gewerbegebiete auch “in schön” gestalten kann und damit die Landschaft nicht so verschandelt.

Vor 20 Jahren habe ich mich selbständig gemacht, denn ich wollte mein Bedürfnis nach ästhetischen Lebensräumen umsetzen und auch das Leben anderer schöner machen. Ich bin überzeugt davon, dass auch Ästhetik (auch wenn der Begriff schwammig ist) und gutes Design unser Leben verbessern kann.

Was ich dir damit sagen möchte?

Geh auf Spurensuche, finde raus, was dir gut tut und teste es aus. Vor allem: Lerne, Qualität zu erkennen und einen Blick für gute Verarbeitung.

Spare lieber etwas länger für einen hochwertigen Sessel in zeitlosem Design als alle Jahre einen weiteren unbequemen Sessel anzuschaffen.

Schiele nicht nach modischen Eintagsfliegen, denn die haben nichts mit dir zu tun. Das sieht nach Fließband aus und nicht nach dir.

Schiele weniger nach den HOME STORIES anderer, denn du bist anders. Inspiration ist gut. Doch du findest deinen eigenen Wohnstil raus. Und wenn du magst, unterstütze ich dich dabei.

Schaffe dir ein gesundes Zuhause, in dem sich die Welt weniger chaotisch, weniger digital und anonym anfühlt, als sie es vor deiner Haustür ist.

Was ich an meiner Arbeit liebe

Ganz einfach: wenn ich im Leben meiner Kunden etwas verbessere:

  • Wenn meine Kunden strahlen.
  • Wenn ihr Gesichtsausdruck nach der stressigen Renovierungs- oder Modernisierungsphase weicher wird.
  • Wenn sie sich freuen. Vor allem wenn sie vorher dachten: “Das wird nie so gemütlich, das kriegen nur andere so hin.”
Innenarchitektur ist für mich: Wohlbefinden & ZusammenLeben gestalten

3. WIE MAN SICH MEINE ARBEIT VORSTELLEN KANN | MEIN ENTWURFSPROZESS

3.1 Womit ich starte und womit ich nicht starte


Ich starte immer beim Kunden und bei seinem Raum
und bei dem, was sie mitbringen.

Ich starte nie mit einer Einkaufsliste.

Martina Velmeden

3.2 Welches Netflix-Märchen sich hartnäckig hält



Ich halte es für eine Netflix-Märchen, dass ein Innenarchitekt in einen Raum kommt und sofort und ganz genau weiß, was genau dem Raum fehlt.


Klar springen mir sofort die Atmosphäre und Schwachpunkte ins Auge, wie:
– zu große, zu kleine, zu viele Möbel.
– keine klare Raumordnung.
– unbehagliches Licht.
– schlechte Akustik.
– unbehagliche Atmosphäre (negative Energie).
– beliebig zusammengewürfelte Möbel mit Oberflächen, die nicht zueinander passen.
– zu viel Deko. Das merke ich schon an der Reizüberflutung.


Ziel ist, Anhaltspunkte im Raum rauszufiltern, die ich übernehmen kann in ein späteres Gesamtkonzept mit fließenden Übergängen von Raum zu Raum.


Anhaltspunkte für ein Gesamtkonzept sind beispielsweise:
– die Ausrichtung zum Tageslicht
– Blickachsen
– Einblicke
– Ausblicke
– die großen Flächen – Böden, Wände, Decke
– gedachte Linien im Raum, die als dreidimensionales Raumraster zueinander gehören, und den Entwurf beeinflussen
– die Bauelemente: Türen, Fenster und Treppen
– sichtbare Konstruktionsdetails
– persönliche Gegenstände
– Objekte


Ich entwerfe Innenräume, in dem ich beobachte, frage und hinterfrage. Kleine Veränderungen mit großer Wirkung mag ich am liebsten. Das spornt mich immer an. Ja, am Ende muss was raus aus dem Raum und entscheidende Elemente müssen rein, damit sich das Wohngefühl einstellt, das mein Kunden sich wünscht. Das Ergebnis sollte sich intuitiv anfühlen, als wäre es nicht so geplant und immer so gewollt gewesen.


Die Atmosphäre hat nicht immer damit zu tun,
wie viel Geld für einen Raum ausgegeben wurde. 

Martina Velmeden
Innenarchitektur mit Gesamtkonzept

3.3 Wie ich meine Kunden zu gut informierten Entscheidungen führe



Wenn ich mit Kunden ein Einrichtungskonzept über mehrere Räume oder für ein ganzes Haus erstelle, entsteht es in einem Prozess mit vielen Zwischenschritten.

“Schnell mal schön” entspringt leider dem Wunschdenken, das über Instagram und über kostenfreie Raumgestaltungs-Tools im Internet geweckt wird. 

Vorher-Nachher Fotos sind toll. Doch sie zeigen nicht die Gedanken und Zwischenschritte auf, die es wirklich braucht, auch wenn dir keiner was davon erzählt.

Es ist ein Prozess aus: Sammeln – Ziel formulieren – Reduzieren – Konzentrieren – Umsetzen – Verfeinern


„Richten Sie das alles fix und fertig für mich ein?“ Werde ich manchmal gefragt. Nein, das tue ich nicht.

Meine Kunden entscheiden. Die Zusammenarbeit ist ein Prozess, in dem natürlich die Kunden alleine die Entscheidungen treffen. Wir entwickeln gemeinsam ein Gesamtkonzept, das wir schrittweise umsetzen. Nein, es ist auch nicht alles neu. Das wäre auch nicht nachhaltig. Wir sehen nur, womit wir das neue Konzept entwickeln können und womit wir es ergänzen.


Da ist alles abgestimmt und vorher klar. Dazu erarbeiten wir unterstützt mit Fotos, konkreten Materialien und Farben die Richtung und danach die Details, die es für die Umsetzung des Gesamtkonzepts und für das Ergebnis braucht. In dieser Zeit haben meine Kunden “Einkaufsverbot”. Doch oft haben sie schon vorher gemerkt, dass neue Möbel ihr Zuhause nicht verbessern. Denn im Grunde wünschten sie sich ja alles aus einem Guss, statt einzelner Lösungen, die am Ende nicht zusammenpassen – egal wieviel sie dafür investiert haben.


Die Basis sind von mir vorbereite Entscheidungsgrundlagen. Ich stecke damit quasi einen ästhetischen und technischen Rahmen, den meine Kunden natürlich mitbestimmen – damit es hinterher ihr Raum ist. Dazu nehme ich sie an die Hand. ich stülpe ihnen nichts über, gebe nichts vor, womit sie unglücklich wären. Denn das würde ich als empathische Frau spüren. Da warte ich ab, hake nach und lasse Zeit zum Nachdenken. Schließlich sind es ihre Räume.


Wohnen ist sehr persönlich. Es ist grenzwertig, sich anzumaßen, über den Geschmack anderer Menschen zu urteilen. Viele Menschen können sich eine professionelle Einrichtungsberatung nicht leisten und sind auf die Berater in Möbelhäusern angewiesen – die in erster Linie verkaufen möchten und sich daher weniger für den gesamten Raum interessieren. Das ist leider ein Dilemma. Genauso wie Grundrisse, die im Eingangsbereich keinen Platz für eine Garderobe vorsehen.


“Über Geschmack lässt sich nicht streiten” – doch wenn ich bei Räumen dieser Art zu Hilfe gebeten werde, mache ich deutlich, was sie richtig gemacht haben und worin ich die jeweilige Stärke eines Raumes sehe. Damit arbeiten wir dann. Also immer ausgehend vom Vorhandenen, aber ganz klar mit rotem Faden.


Nicht jede Veränderung muss eine große Renovierung nach sich ziehen. Manchmal genügt es schon etwas zu reduzieren und für richtiges Licht, zusammen passende Materialien und Farben zu sorgen, um einen Raum behaglicher zu machen.

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4. WARUM RAUMGESTALTUNG EIN KONZEPT BRAUCHT

4.1 Innenarchitektur ist: Mit dem wichtigsten aber oft vergessenen Schritt zu starten

Viele Menschen denken, dass ich sofort Block und Bleistift zücke und dann schon mal eine Einkaufsliste beginne. Denn meistens ist es ihr eigener Impuls, in ein Möbelhaus oder in den Baumarkt zu gehen. Denn mit neuen Dingen sieht man Veränderung ja sofort.

Ich gehe mit meinen Kunden jedoch erst mal einige Schritte zurück. Das ist nicht so prickelnd, wie eine Kofferraumladung neuer Dekosachen zu verteilen. Es bringt aber mehr, kostet am Ende weniger und führt mit Geduld zu dem, was sie eigentlich mit schnellen Aktionen erreichen wollen. Daher bitte ich meine Kunden erst mal, so lange nichts mehr anzuschaffen, bis feststeht, was sie wirklich weiterbringt.


Wir starten daher immer eine Bestandsaufnahme und besprechen, was ihre Wohnbedürfnisse sind. Was ihre Räume können sollen, damit sie zu ihnen passen. Auch ihre aktuelle Lebenssituation und ihre Lebensplanung für die nächsten zehn Jahre spielen eine Rolle.


Vielleicht denkst du: “Gähn. Echt jetzt?”


Ohne Ziel keine Richtung und kein Ankommen. London oder Rom? Die Zeit, die sich meine Kunden am Anfang nehmen, sparen wir im Verlauf der Zusammenarbeit mehrfach. Denn wir haben die wichtigsten Punkte geklärt. Es fällt ihnen leichter, dranzubleiben und Energie und ein Budget für ihr Ziel zu investieren. Gute Entscheidungen purzeln dann nur so, weil klar ist, was sie zum Ziel führt und womit sie sich verzetteln.

Was beispielsweise wichtig ist:

  • individuelle Herkunft, kultureller Hintergrund
  • persönliche Lebenssituation und mittelfristige Lebensplanung
  • gute Erinnerungen an vorherige Wohnungen 
  • individuelle Wünsche, Vorlieben, Abneigungen
  • finanzielle Möglichkeiten

Individuell ist für mich das Gegenteil von austauschbar. Einfach was zu kopieren ist verlockend, führt aber zu den ewig “hab ich schon oft gesehen, das hat gerade jeder – Räumen” – womit am Ende Räume entstehen, die sich nicht stimmig anfühlen.

Gute Innenarchitektur entsteht, in dem ich mich in den Ort, der Umgebung, in das Gebäude und seine Nutzern „reinspüre“. Was meine Kunden brauchen finde ich erst in der intensiven Auseinandersetzung mit ihnen heraus:

Ein Innenarchitekt sollte daher nicht nur seinen Kunden gut zuhören können, sondern auch den Räumen. Denn mit einem guten Gespür für Raum wird klar, was er braucht – auch um ihn das Beste aus ihm rauszuschälen. 

Es ist eine Kombination aus logischer Planung und intuitivem Zusammensetzen von Puzzlesteinchen.

Anfangs denken viele Kunden erst mal so: “Wir brauchen ein Sofa für fünf Personen und einen ausziehbaren Esstisch”.


Ein Sofa macht noch keinen Raum.

Martina Velmeden

Mit meinen Fragen entwickeln wir die Bedürfnisliste weiter. Menschen stellen sich zu selten die Frage, was sie wirklich brauchen. Die Bilderflut im Internet ist ein Grund dafür, weshalb Menschen sich daran orientieren, was sie haben wollen. Dabei verwechseln sie fix “brauchen” mit “haben wollen”

Gute Innenarchitektur und gutes Interior Design kann nicht einfach mit Instagram Fotos kopiert werden. Es geht nicht alleine darum, die Wände im perfekten Grauton zu streichen sondern vielmehr darum, ob ein Raum das Gefühl auslösen kann, das sich meine Kunden wünschen: entspannend, einladend, geborgen, fröhlich…


Ideen lassen sich daher nicht beliebig auf jeden Raum übertragen. Zum einen ist jeder Raum anders, zum anderen hängt es, wie schon gesagt, von den Bewohnern ab, was sie brauchen. Natürlich gibt es auch immer einen Zeitgeist: Jahrzehnte, an deren Zeitgeist wir uns satt gesehen haben. Da darf was Neues, zeitgemäßes kommen und Gebrauchsspuren bekommen.

Zusammen mit dem Kunden entsteht ein optimierter Grundriss

Zusammen mit der Kunden entsteht ein optimierter Grundriss für Räume, die optimal zum Leben und Alltag passen

Innenarchitekten “manipulieren” Räume, damit sich dieses Gefühl einstellen kann und auch die gewünschte Nutzung gelingt.  Dafür stehen viele Elemente zur Verfügung: Fenster, Türen, Treppe, Licht, Farbe, Materialien, Oberflächen wie Wände und Böden, Möbel, Akustikmaßnahmen und weitere Details. 


Spätestens zuhause sollten wir die Umgebung vorfinden,
die wir nach einem übervollen Alltag und vollen Kalendern dringend brauchen.
Dafür eignen sich am besten gemütlich minimalistische Raumkonzepte.

Martina Velmeden

Gute Innenarchitektur für private Räume ist daher unverwechselbar und passt zu den Bewohnern. Denn sie ist individuell zugeschnitten auf ihre Bedürfnisse und auf ihre Räume – von der Gestaltung über die technische Planung bis hin zur guten Umsetzung.


Gute Innenarchitektur ist zeitlos und gibt dir das Gefühl, dass alles passt so wie es ist. Du nutzt die Räume gerne und hast nicht den Drang, sie ständig zu verändern und Neues – außer frische Blumen – zu kaufen.

4.2 Innenarchitektur ist: Mit Gesamtkonzept gestalten

Eine meiner Lieblingsprofessorinnen meinte mal in einem scheinbar lapidarem Nebensatz zum Thema Kleidung und neue Hose kaufen: „Geht’s auch ohne Konzept?“ Ihre als Fragen getarnte Antworten saßen immer auf den Punkt, überließen jedoch dem Gegenüber die Denkarbeit.


Es ging natürlich nie ohne Konzept, denn wenn du dir eine neue Hose kaufst, die zu nichts aus deine Schrank passt, womit du sie ergänzen kannst, wirst du sie nicht tragen. Klarer Fehlkauf. Besser: Eine aufeinander abgestimmt Garderobe zu haben, statt volle Schränke und „nix anzuziehen“.


Ein Gesamtkonzept führt zu besseren Ergebnissen
als die konzeptlose Optimierung an einzelnen Stellen.

Martina Velmeden

LONDON ODER ROM? Ansammeln nach Zufallsprinzip oder Gestalten mit einem definierten Ziel vor Augen?

„London oder Rom“ ist oft die Frage, die ich meinen Neukunden stelle. Denn so wird schnell klar, dass ich mit ihnen ein Ziel definieren möchte und wie dieses aussieht und sich anfühlt. Denn: Eine unklare Richtung erschöpft, verwirrt, kostet Zeit und Geld kostet und führt sie nicht zum Ziel. Zu welchem Ziel auch? Wer kein Ziel definiert, kommt irgendwo an.


Vor allem bei schwierigen Grundrissen braucht es eine systematische Herangehensweise, ein geübtes Auge und Entwurfserfahrung. Eine kritische Haltung zu sich selbst ist genauso wichtig, denn jeder Auftrag ist individuell. Entwürfe, die mehr mit dem Architekten oder Innenarchitekten zu tun haben als mit dem Ort, dem Gebäude oder dem Bauherren und Nutzern wirken nicht nur unpassend, die fühlen sich auch meistens “übergestülpt” an.



Die Gestaltung mit einem schlüssigen Gesamtkonzept ist außerdem nachhaltig, denn du fängst nicht dauernd von vorne an. Ein Gesamtkonzept ist das Zusammenspiel vieler Puzzleteile, die am Ende stimmig zusammengehen und trotzdem nicht langweilig aussehen.

  • Den Start macht ein stimmiger Grundriss, der funktioniert und schon “im Rohbau” die Raumqualitäten zeigt. Dazu gehören Wegführungen, die die Raumnutzungen sinnvoll im Alltag ermöglichen, Blickachsen, Ausblicke und Einblicke.
  • Atmosphäre entsteht durch das Zusammenspiel von Materialien, Farbigkeit, Licht und Design.
  • Farbe, Material, Licht, Möblierung, Wegführung und Blickrichtungen sind in sich auch wieder verwoben und prägend für den Raumeindruck.
  • Wird ein Element ausgetauscht, verschiebt sich das Gesamtgefüge – mit entsprechenden Auswirkungen auf das Gesamtkonzept.



Räume brauchen verbindende Elemente:
Materialien, Texturen, Farben oder Formen.

Martina Velmeden

Während der stressigen Bauphase tapfer und motiviert bleiben und keine neuen Ideen zulassen, die das Gesamtkonzept und vor allem auch den Zeit – und Budgetrahmen gefährden. Heißt auch: Ideen von Freunden nicht so viel Gehör schenken, denn die betrachten einzelne Teile. Hin und Herspringen verzettelt außerdem und zieht noch mehr Energie.


Damit das nicht passiert, sorgt der Architekt und Innenarchitekt. Man könne jeden Fachplaner, jeden Handwerksmeister seine bestmögliche Arbeit abgeben lassen – am Ende wäre mit der Aneinanderreihung von hochwertigen Einzelergebnissen übers Ziel hinausgeschossen – denn die Einzelleistungen harmonieren nicht miteinander.


Architekt und Innenarchitekt balancieren die Einzelleistungen für ein definiertes Ergebnis aus und nehmen alle Baubeteiligten mit in das Gesamtkonzept. Dazu gehört nicht nur die Gestaltung.


Dies sind die einzelnen Puzzleteile, die im Zusammenspiel einen Raum aus
machen:

Innenarchitektur ist für mich: Wohlbefinden & ZusammenLeben gestalten

Grafik ©martina-velmeden.de

4.3 Innenarchitektur ist: In gutes Design investieren, statt in beliebige Deko

Ohne meine geliebten Alltagsgegenstände geht nix. Meine japanische Teekanne, eine Sammlung unterschiedlich großer Glaszylinder aus einer belgischen Manufaktur für meine Kornblumen und Weidenzweige und meine Zeichenstifte aus China werten meinen Alltag auf. Ich fasse sie gerne an und möchte sie gar nicht austauschen. Warum auch? Wenn du wissen willst welche Alltagsgegenstände ich noch liebe, dann lies hier weiter:


Ich lebe gemütlich minimalistisch mit hochwertig verarbeiteten Möbeln und Alltagsgegenständen. Ich habe schon als Kind gelernt, auf Dinge acht zu geben und es wertzuschätzen, wie sie hergestellt wurden. Meine Urgroßeltern hatten eine Sitzmöbel-Manufaktur bevor sie enteignet wurden.


Gutes Design und Gegenstände, die wir gerne anfassen, machen unseren Alltag besser. Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen „Gutes“ für sonntags war. Wichtig dabei ist, genau darauf zu achten, was du einkaufst und was du in deine Wohnung trägst.


Gar nicht so leicht, wenn du Kinder hast. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Am Ende profitieren deine Kinder jedoch davon, wenn ihr Zimmer weniger vollgestopft ist. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann lies diesen Artikel über Minimalismus im Kinderzimmer.

4.4 Innenarchitektur ist für mich: Kunden dabei unterstützen, bewusster zu konsumieren

Immer mehr Menschen finden, ihre Wohnungen zu voll sind. Das sorgt neben vollen Kalendern und einem hektischen Alltag zu noch mehr Stress.

Sie kaufen  oft zu viele Möbel in der Hoffnung , dass endlich alles besser wird: Hier ein neues Sofa, da die Bettwäsche im Discounter, Dekokram im Möbelhaus.

Kaufen ohne Konzept und Ziel hat diese Ursachen:

  • Viele Menschen bauen den oben erwähnten Stress mit Einkaufen ab
  • Es ploppt immer wieder die Hoffnung auf, dass mit dem einen neuen Esstisch, dem dritten Beistelltisch endlich die Wohnung so gemütlich wird, dass sie sich darin wohlfühlen. “Dieses Mal klappt es – sicher”.
  • Sie wollen mithalten und mit der Zeit gehen.
  • Sie haben sich noch nie richtig mit ihren Wohnbedürfnissen auseinandergesetzt. 

Die meisten meiner Kunden waren “wie erlöst”, als sie endlich ein Konzept für ihre Räume hatten und ihr Budget für Maßnahmen ausgaben, die wirklich ihre Räume verbesserten. Ja, das kann auch mal nur eine Wandfarbe sein. Die aber in genau dem Grünton, der zum gesamten Raum passt.

Eine Küchenplanung, die richtige Auswahl an Möbeln und Leuchten ist nur ein Ansatz. Ein gutes, zeitloses Gesamtkonzept und die Gespräche mit dem Innenarchitekten beugen zukünftige Fehlkäufe vor. Schon alleine darüber zahlt sich das Honorar mehrfach aus. Und nachhaltig ist es obendrein.

In Folge geben meine Kunden weniger aus, achteten mehr auf Qualität, nehmen sich wieder mehr Zeit zum Genießen. Sie haben auch herausgefunden, was sie von ihren Gegenständen wirklich benutzen und was zu viel ist. Für die meisten fühlte sich das Loslassen befreiend an – es waren genau die impulsiv getätigten Einkäufe, mit denen sie den Stress kompensierten, den sie in ihren übervollen Wohnräumen nicht reduzieren konnten.

Vom Grundriss bis zur Einrichtung

Die Kundin bekommt meine Betreuung vom Grundriss bis zu Einrichtungsdetails

5. WARUM GUTE INNENARCHITEKTUR GELD SPART

Gute Innenarchitektur kann tatsächlich Geld sparen, obwohl es auf den ersten Blick möglicherweise gar nicht offensichtlich ist. Hier sind einige Gründe, warum dies der Fall sein kann:

5.1 Ein mit Konzept gestaltetes Zuhause macht Gewohnheiten, die dich Geld und Zeit kosten, eher unwahrscheinlich

Über 50% der Menschen in Deutschland fühlen sich in ihrem Zuhause nicht wohl. Krass. Doch das hat natürlich viele Gründe.

Ein Grund ist die begrenzte Zahl an bezahlbaren Wohnungen. Doch darüber, dass viele Menschen schon länger auf Wohnungssuche sind, weil ihre Wohnung für die Anzahl der Familienmitglieder zu klein oder zu teuer geworden ist, soll es hier nicht gehen.


Den anderen Grund, den ich oft bemerke wenn sich Menschen zuhause nicht wohlfühlen ist: die gesamte Gestaltung wirkt angewachsen und nicht mit Konzept gestaltet. Diese Wohnungen sind, wie oben schon oft erwähnt, zu voll und / oder zu bunt und scheinen optisch in alle Richtungen zu fliegen. Ihre Bewohner kommen nicht mehr so gerne nach Hause und sehnen sich einen behaglicheren Ort zum Entspannen, wissen aber nicht, wie sie das hinbekommen sollen.


Was sie machen, um sich zu helfen – vielleicht hast du auch die eine oder andere dieser Gewohnheiten?

  • Sie durchforsten Instagram und Pinterest nach Anregungen und wollen am liebsten alles davon zuhause haben, weil sie sich nicht entscheiden können.
  • Sie kaufen immer wieder was Neues. Hier mal eine neue Bettwäsche in Apfelgrün vom Angebot, da mal einen Beistelltisch im trendigen Altrosé.
  • Ein Tisch, der zu groß oder zu klein ist, wird trotzdem behalten. Hauptsache was verändern.
  • Sie stürzen sich auf Einzelteile und haben das Ganze nicht im Blick.
  • Sie brauchen ein neues Bett, sind im Möbelhaus erschlagen vom Angebot und nehmen dann das Bett, zu dem der Verkäufer ihnen rät – obwohl er ihr Schlafzimmer nie gesehen hat und gar nicht wissen kann, ob das Material vom Bett zum Kleiderschrank passt.
  • Solange sie sich über die neue Bettwäsche oder das neue Bett freuen, finden sie auch ihre Wohnung besser.
  • Sobald das „Neu-Gefühl“ verschwunden ist, sind sie schnell wieder unzufrieden und der Kreislauf beginnt von vorne.
  • Die Ausgaben summieren sich, ohne dass sie entscheidende Veränderungen bemerken – außer dass die Wohnung noch voller geworden ist.
  • Sie spüren weiterhin den Unterschied zu Räumen, die mit einem Konzept gestaltet sind – so wie auf Instagram – wissen aber nicht wo und wie sie anfangen sollen. Außerdem sieht ihr Raum ganz anders aus als auf dem Foto.

Am Ende kaufen sie zu viel. Dabei hätte sie ein Gesamtkonzept und „Nein“ sagen können weiter gebracht. Das so gesparte Geld könnten sie für Urlaube verwenden.

5.2 Warum es Geld kostet, wenn der Innenarchitekt zu spät oder gar nicht zu einem Projekt hinzugenommen wird

Raumgestaltung gelingt am besten, wenn Innenarchitekten schon früh mit in den Entwurf eines Neubaus oder in eine Kernsanierung eingebunden werden. Innenarchitekten sind auch in Architektur ausgebildet, sie denken automatisch vom Großen ins Detail und sie denken in Raumnutzungen, der Zuordnung der Räume und in Raumqualitäten.

Was sind Raumqualitäten?

  • Abläufe im Alltag gelingen. Ich muss nicht Zickzack laufen mit meinen Einkaufstaschen.
  • Die Treppe sitzt an der Stelle, die auch akustisch kein Problem darstellt.
  • Du hast den Holzboden als Teil eines Gesamtkonzepts bemustert. Du erlebst keine böse Überraschung nachdem er verlegt wurde. So nach: „Der hat im Laden aber ganz anders ausgesehen“. Du sparst dir locker den zweiten Holzboden, denn den ersten würdest du irgendwann rausreißen – wenn du ihn abgewohnt hast. Dabei kann ein Holzboden Jahrzehnte halten.
  • Farbe und Material von Fenster, Türen, Fassade, Dachdeckung u.a. sind Teil des Gesamtkonzepts.
  • Ich habe genug Platz für eine Garderobe im Eingangsbereich.
  • Es gibt schöne Blickachsen und die Räume wirken behaglich und einladend.
  • Es lässt sich leicht Ordnung halten, denn Stauraum ist bereits mit dem Grundriss eingeplant.
  • Die Steckdosen sind da, wo ich sie brauche, denn sie sind mit den Wohnbedürfnissen mit geplant. Die Beleuchtung wird mit dem Rohbau geplant und nicht am Ende des Innenausbaus – wo Bauherren dann mit zwei Deckenauslässen auf 50 Quadratmetern improvisieren müssen.
  • Die Räume wirken aufgeräumt und trotzdem nicht steril, dank gutem Stauraum und dank eines Konzepts.
  • Die Räume sind persönlich und die Bewohner fühlen sich wohl zuhause.
  • Wenn heute bereits an morgen gedacht wurde – Stichwort rollstuhlgerechte Türen und Duschen im Erdgeschoss oder das Vorsehen eines Fahrstuhlschachts für das Nachrüsten eines Aufzugs im Alter.

5.3 Ein Beispiel: Warum es Sinn machen kann, vor einem Immobilienkauf, einer längerfristigen Miete oder vor einer Kernsanierung auch einen Innenarchitekten zu nehmen

Ich erinnere mich an die Anfrage eines Kunden, der sich von mir einen Markenraum wünschte: er wollte einen sehr hochwertigen TEA-ROOM von mir gestaltet haben. Was für eine schöne Aufgabe!


Doch ich war schlicht sprachlos. Er hatte bereits den Mietvertrag unterschrieben und konnte die vorangegangene und abgeschlossene Sanierung nicht mehr beeinflussen. Das machte meiner Meinung nach seine gesamten Pläne zunichte. Sein Budget für den Ladenbau war schon sehr knapp bemessen und berücksichtigte lediglich Farbe und Möblierung.


Was ich bemerkt habe und weshalb ich ihm vor der Anmietung Geld gespart hätte:

  • Der Gastraum mit Zugang zu einer Seitenstraße einer Fußgängerzone hatte noch zwei Nebenräume: Küche und WC. Der einzige Wandanschluss für Wasser war genau im Laufweg zum WC.
  • Da ein Verziehen des Wasseranschlusses und – Abflusses aus Kostengründen nicht mehr in Frage kam, war klar, dass die Gäste direkt an der Teeausschank-Theke vorbeigehen mussten. Allein aus Hygienegründen inakzeptabel und aus gestalterischen Gründen sowieso.
  • Wer an der Theke steht, würde nicht den direkten Blick zum Eingang haben, was ebenfalls ungünstig ist. Man würde immer seitlich zu den Gästen stehen. Diese könnten sogar das ganze Gewusel „hinter“ und auf der Theke sehen.
  • Es gab eine neu verputzte Decke mit einem einsamen Stromkabel. Für eine behagliche Gastrogestaltung nicht genug. Verändern ja. Möglich. Doch das hieße: Decke schlitzen, Elektrokabel verziehen, Decke neu spachteln, schleifen und nochmal streichen.
  • Am meisten störte mich jedoch die Zugangstür mit einem Aluminiumrahmen und einem Einsatz aus Drahtglas – so wie man eben Haustüren in den 70er Jahren hatte. Damit würde kein einladender Eingang zu einem hochwertigen TEA-ROOM gelingen. Der erste Eindruck würde kaum neugierig machen.

Ich bedauerte, dass sich der Interessent nicht eher gemeldet hatte. Eine geniale Entwurfsaufgabe, zumal ich Asien und reduziert gestaltete Räume so liebe. Doch ich konnte ihm in bester Absicht nicht zu seinem Ziel verhelfen und sagte ihm ab. Er hatte den falschen Raum für die richtige Idee angemietet. Er hatte vorher schlicht kein Gesamtkonzept – denn dafür ist der Ort ein essentieller Teil.

5.4 FAZIT: Wichtigste Gründe, warum gute Innenarchitektur Geld sparen kann

Zusammengefasst trägt eine gute Innenarchitektur dazu bei, Räume, Zeit und Geld effizienter zu nutzen. Gute Innenarchitektur minimiert Fehler. Dies kann aus diesen Gründen langfristig zu hohen Einsparungen führen:

  • Ein guter Innenarchitekt plant mit Gesamtkonzept
    Ein Innenarchitekt kann von Anfang an in den Planungsprozess einbezogen werden, um sicherzustellen, dass sowohl die äußere als auch die innere Gestaltung eines Gebäudes nahtlos zusammenpassen. Dies führt zu einem harmonischen Gesamtkonzept, das für den Kunden die Ästhetik und Funktionen des Gebäudes maximiert.
  • Ein guter Innenarchitekt möchte den Raum optimal nutzen
    Bei einem Neubau hat ein Innenarchitekt die Möglichkeit, den Grundriss von Anfang an so zu gestalten, dass der verfügbare Raum optimal genutzt wird. Dies kann dazu beitragen, Platzverschwendung zu vermeiden, genug Stauraum vorzusehen und gleichzeitig die gewünschten anderen Funktionen einzubeziehen, die die Bewohner brauchen.
  • Ein guter Innenarchitekt passt die Gestaltung an individuelle Bedürfnisse an
    Ein Innenarchitekt kann die Gestaltung an die individuellen Bedürfnissen und Wünsche des Kunden anpassen. Dies führt zu persönlichen Räumen, die den Lebensstil der Bewohner widerspiegeln und ihren Alltag verbessern.
  • Ein guter Innenarchitekt kann Planungsfehlern vorbeugen
    Ein Innenarchitekt kann frühzeitig mögliche Planungsfehler erkennen und beheben, bevor sie teuer werden. Dies umfasst beispielsweise die korrekte Platzierung von Elektro- und Sanitärinstallationen, die Beleuchtung für die jeweilige Nutzung oder die ausreichende Anzahl von Steckdosen und Anschlüssen.
  • Ein guter Innenarchitekt optimiert die Verwendung deines Budgets
    Ein Innenarchitekt kann bei Auswahl von Materialien, Oberflächen, Möbeln und der Ausstattung helfen, den ästhetischen und Ansprüchen als auch dem Grad der Beanspruchung und dem Budget des Kunden gerecht zu werden. Dies verhindert unvorhergesehene Kosten.
  • Ein guter Innenarchitekt kann langfristig den Wert deiner Immobilie steigern
    Ein gut durchdachtes und professionell gestaltetes Gebäude kann im Laufe der Zeit seinen Wert steigern. Für eine Vermietung oder einen Verkauf kann eine hochwertige, zeitlose Innenarchitektur dazu beitragen, dass das Objekt attraktiver für potenzielle Käufer oder Mieter wird.

Insgesamt kann die Zusammenarbeit mit einem Innenarchitekten bei einem Neubau dazu beitragen, dass das Gebäude nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional, effizient und nachhaltig ist. Die frühzeitige Einbindung eines Innenarchitekten ermöglicht eine umfassende Planung und Gestaltung, die langfristig sowohl Kosten als auch Stress reduzieren kann.

Innenarchitektur ist für mich: Wohlbefinden & ZusammenLeben gestalten

Diese Frau hat ihren Lieblingsplatz gefunden. Für ihr Glück braucht sie einen Espresso, Ruhe und Zeit für sich. Sie braucht keine Villa.

6. HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ZUR INNENARCHITEKTUR

6.1 Brauche ich eine Villa, um einen Innenarchitekten zu beauftragen?

So klingt eine der Hauptfragen von Menschen, die unsicher sind, ob sie sich professionelle Unterstützung für ihr Zuhause zu holen. Vielleicht denkst du, ich habe gut reden. Meine Kunden haben meistens ein Haus oder mindestens eine Eigentumswohnung. Das ist nicht immer so. 


Es ist aber lediglich eine Frage des Projektumfangs: Wenn man zur Miete wohnt, geht es darum, herauszufinden, welche kleinen Veränderungen den größten Unterschied im Raum ausmachen würden, damit sich der Raum spürbar verbessert. Ich betone immer die Gefühle dabei, denn neben den sichtbaren Verbesserungen geht es mir darum, dass ich mit dem Kunden zusammen rausgefunden habe, was er für seine anderen Sinneseindrücke braucht, damit er sich wohlfühlt.

  • Ich bin mit Maßnahmen erst zufrieden, wenn sie den Raum verbessern und der Raum die Energie ausstrahlt, die sich der Kunde wünscht.
  • Ich möchte die Gewissheit haben, dass ich den Raum mit so wenig wie möglich Maßnahmen den Alltag meines Kunden verbessere. Das kann auch die Wandfarbe sein – selbst wenn der Kunde vorher frisch gestrichen hat. Es hat ja einen Grund, weshalb er sich Unterstützung wünscht.
  • Ich möchte, dass alle Raumelemente “miteinander sprechen”, statt nur im Raum zu stehen. Innenarchitektur wird nicht zufällig als „Kommunikation im Raum“ bezeichnet. Das kann auch die atmosphärische Gestaltung eines leeren, flexiblen Raums sein, bei dem es nicht mehr viel braucht, um ihn zu nutzen.
  • Ich mache ich immer wieder die Erfahrung, dass ein Raum erst eine klare Aussage bekommt, wenn er wesentlich ist statt zugestellt mit überflüssigen Dingen. So ist es für meine Kunden auch ein Experiment rauszufinden, wie sich ein Raum verbessert, sobald ich reduziere und mich auf weniger konzentriere.
  • Von mir lernen meine Kunden, wie sie mehr Leere zulassen können. Heißt auch, dass eine Wand mal ohne Schalter und Steckdosen geplant sein darf – wenn die Wand so einen Raum verbessert. “Man kann nie genug Steckdosen haben” – den Satz unterschreibe ich nicht.
  • Stimmung und Atmosphäre haben erst mal nichts mit der Menge an Dingen zu tun. Meine Lieblingsstimmung ist die, wenn ein Raum unangestrengt und einladend wirkt und wenn er seine Nutzer in eine gute Stimmung bringt. Immerhin fühlen sich mehr als 50% aller Deutschen nicht wohl in ihrem Zuhause. Da dürfte mit der Stimmung noch Luft nach oben sein. Mir ist natürlich klar, dass genau das Problem mit sehr sehr vielen Faktoren zusammenhängt, und dass ein Umzug für viele Menschen finanziell nicht drin ist. Von dem Angebot an bezahlbaren Wohnungen ganz zu schweigen.

6.2 Was ist neben einem guten Raumgefühl eine der wichtigsten Eigenschaften eines Innenarchitekten?

Ich sage immer: “Gute Räume entstehen nicht alleine mit dem Lehrbuch, sondern mit guten Fragen und empathischem Zuhören”.


Ein Raumgestalter muss auch ein empathischer Zuhörer sein. Doch zum Zuhören gehört auch, dem Ort eines Gebäudes zuzuhören und in den Raum zu spüren.


Da man sich als Kunde eher im Kreis dreht ist klar, dass die Draufsicht von außen und die richtigen Fragen zu anderen Erkenntnissen führt. Gerade wenn es um Wohnbedürfnisse und Wünsche geht. Der erste Impuls führt bei räumlichen Veränderungen meistens in den Baumarkt oder ins Möbelhaus.

6.3 Will ein Innenarchitekt nicht alles perfekt machen? 

Perfekte Räume? Nein. Mag ich nicht. Perfektion ist kalt, steril, langweilig und selten atmosphärisch.

Ob ein Raum einladend oder vor lauter Schönheit distanziert und unpersönlich wirkt, spüren wir. Es lohnt sich, in diesen Räumen selbst mal auf Spurensuche zu begeben. So kannst du gut rausfinden, wo bei dir die Stimmung steigt oder unter null fällt.

Besser sind gut geplante, atmosphärische Räume, die uns in einen guten Zustand bringen – in denen wir uns wohlfühlen und gut entspannen oder gut arbeiten können. 

Oberflächen und Gegenstände mit Gebrauchsspuren sind dagegen lebendig und einzigartig, weil sie nicht „perfekt“ sind. Ein guter Raum hat beides: Perfektion in Form von gutem Design, hochwertigen Materialien und guter Verarbeitung. Natur ist unvollkommen – doch das macht sie für mich perfekt.

6.4 Die größten Fehler bei der Raumplanung – und was STEPHEN KING damit zu tun hat

Ich sehe einem schnell Raum an, ob es für ihn eine fixe Idee gab, die auf Biegen und Brechen realisiert werden musste – ohne zu überlegen, ob damit der Raum am Ende gewinnt. Manchmal reicht schon eine modische Küche oder wie im Falle eines Kunden von mir: ein Side by Side Kühlschrank, der unbedingt Teil der Küche sein sollte.


Zu erkennen sind diese “Darlings” meistens daran, dass genau um sie herum etwas “wegdekoriert” wurden. So als sollte die Deko von den leidigen Konsequenzen ablenken, die so eine fixe Idee nach sich zieht.


Versteh mich nicht falsch. Eine zündende Idee kann ein übergeordnetes Motiv für den Entwurf eines ganzen Hauses sein. Doch dazu braucht es professionelle Entwurfserfahrung. Selbst der Profi weiß, dass er sich von solchen Ideen besser verabschiedet, als dass er jeden Handstand mitmacht, um es seinem Darling recht zu machen und damit am Ende doch über sein Ziel hinausschießt.


So beispielsweise bei einem Einfamilienhaus, in dem ich mal war. Es hatte ein Treppenhaus mit einem dreieckigen Grundriss. Ansonsten entsprach der Grundriss dem eines üblichen geschnittenen rechteckigen Hauses.


Was macht ein Dreieck im Raum? Es ist wie das letzte übrig gebliebene Tortenstück. Es verhält sich “nicht zugehörig” und produziert natürlich schwierige Ecken, die ebenfalls dreieckig sind. Dreiecke wirken meistens nicht nur aggressiv, sie schaffen Leerräume, weil wir nun mal ein auf industrieller Massenfertigung basierendes Bauwesen haben, das mit dem rechten Winkel arbeitet: rechteckige oder quadratische Flächen und Baukörper. Seltener runde, ovale und sechseckige Formen.


Im besten Fall lässt man diese Dreiecksräume leer – nur schade um den Platz. Oder man macht sie rechtwinklig mit einem Einbauschrank oder einer Trockenbauwand. Im schlimmsten Fall dekoriert man diese toten Ecken mit Bodenvasen und Kunstblumen weg. Autsch. Denn der Dekorateur merkt in der Regel selbst, dass diese Lösung nicht die Beste ist. Er weiß sich aber nicht anders zu helfen. Verständlich.


KILL YOUR DARLINGS

Stephen King

Was tun? Steven King hat den Spruch: “Kill your Darlings”. Heißt: Verabschiede dich im Zweifel von fixen Ideen, in die du verliebt bist, denn selten ist die Idee so genial, dass man daraus für einen Raum oder ein Gebäude ein durchgängiges Thema und ein Gesamtkonzept machen kann.


Für Steven King waren die Darlings ganze Seiten oder Textpassagen, für die er natürlich Zeit investiert hatte. Die kürzte oder strich er ganz, damit sich der Rest des Textes besser und mehr auf den Punkt entwickelte.


Woran man seine Darlings erkennt? Ganz einfach. Wenn eine Idee fast jede weitere Lösungen erschwert – statt sie zu erleichtern – und nur noch Kompromisslösungen produziert, die den Raum und seine Nutzung nicht verbessern.

6.5 Was ist beim Einrichten eines Raums besonders wichtig?

  • JEDES DETAIL IST WICHTIG.
    Alles wirkt sich sich auf den Gesamteindruck aus. Ein an sich behaglicher Raum kann allein durch die falsche Wandfarbe ungemütlich werden.
  • Es macht keinen Sinn, stundenlang nach einer tollen Tischleuchte oder einem Zeitungskorb zu suchen, solange die Fenster, Wände, Decke und Böden nicht auf ein Ziel abgestimmt sind.
  • Persönliches, wie ein geerbter Biedermeier-Sekretär oder eine Sammlung von Meissen Tassen deiner Urgroßmutter plane ich dagegen von Anfang an mit ein.

6.6 Gibt es ein Patentrezept, das Räume sofort wohnlicher und gemütlicher macht?

JA! Gute Beleuchtung. Doch jeder Raum ist anders und so sollte auch die Beleuchtungssplanung rechtzeitig darauf abgestimmt sein.

Generell ist viel Tageslicht und eine gute Beleuchtung essenziell. Da kann kein teures Sofa und auch kein Designersessel darüber wegtäuschen.

6.7 Welches Einrichtungselement wird total unterschätzt?

Vorhänge.

Für mich sind sie in den meisten Räumen das wichtigste Element der Einrichtung. Sie können wahre Gamechanger sein und DAS Mittel, um einen Raum zu jeder Tages- und Jahreszeit gemütlicher zu gestalten und auch akustisch erträglich zu machen.

6.8 Womit lässt sich ein Raum unverwechselbar gestalten?

In dem ich weniger austauschbare Gegenstände darin aufbewahre: vor allem beliebige Mitnahmeartikel aus Möbelhäusern – nur weil sie Trend oder gerade günstig sind. Stattdessen setze ich in Ergänzung zu industriell hergestellten Möbeln auf handwerklich gefertigte Gegenstände, die schon deswegen Charakter haben, weil sie unregelmäßige Oberflächen und Charakter haben.


Das können sein:

  • Keramikgeschirr
  • Handwerklich aussehende Trinkgläser mit Lufteinschlüssen
  • Ein Objekt, das ich auf einem Markt im Urlaub entdeckt habe. Ich gehe beispielsweise überall auf Küchenmärkte. So stieß ich auf dekorative Gebrauchsgegenstände, wie Siebe, Nudelhölzer, gusseiserne Teekannen oder geflochtene Schachteln in Indien, Vietnam, Japan und China. Die nutze ich täglich. 

Ich bin eine sehr moderate Sammlerin. Ich liebe Gegenstände mit einer Geschichte. Deshalb kann ich nur jeden dazu animieren, sich im Urlaub auch mal fernab von Touristenadressen umzusehen und lokale Anbieter für dekorative Alltagsgegenstände ausfindig zu machen. Alternativ gehen natürlich auch Flohmärkte. Es sollten jedoch nicht zu viele Themen im Raum sein.

6.9 Wann ist eine Wohnung fertig?

Genau genommen nie. Wir entwickeln uns weiter und alle zehn Jahre ändern sich unsere Sehgewohnheiten. Das geht so schleichend, dass wir es meistens erst dann merken, wenn wir das Gefühl haben, “es passt nicht mehr”. Meistens passen Designklassiker und hochwertige Einbauschränke dann aber immer noch.


Wer ein Mal seinen Stil gefunden hat, kann mit weniger Updates dafür sorgen, dass das Zuhause sich nicht „wie aus der Zeit gefallen“ aussieht.
Du kennst das auch. Sicher hast du dich bei einem alten Spielfilm auch schon darüber gewundert und dich gefragt: “Das war mal modern? Ich glaub’s ja nicht. Aber so haben wir halt damals alle gewohnt.“


Veränderung – ja.
Überoptimierung – nein.
Perfektion – auf keine Fall.

Gute Bauausführung? Ja, unbedingt.

Martina Velmeden

7. Mein Fazit: Warum gute Innenarchitektur ZusammenLeben verbessert

  • Gute Innenarchitektur und Raumgestaltung sind kein LUXUS.
  • Gute Räume beeinflussen deine Lebensqualität.
  • Gute Räume und gute Umgebungen sind so wichtig wie: Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung und Entspannung.
  • Gute Räume spürst du einfach, denn in ihnen hast du gleich eine bessere Stimmung.
  • In guten Räumen entstehen gute Gespräche wie von selbst.
  • Gute Räume vermeiden Stress, denn sie sind bestmöglich für ihre Nutzungen geeignet.

Insgesamt kann die Zusammenarbeit mit einem Innenarchitekten dazu beitragen, dass deine Räume nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional und nachhaltig sind. Denn je mehr über Design und Ausgaben mit Hilfe eines Gesamtkonzepts nachgedacht wurde, desto nachhaltiger ist das Ergebnis. Nicht zuletzt sparst du dir Zeit, Geld und Energie.

 

©Martina Velmeden 2025

 

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