Schlafzimmer gemütlich gestalten & gemütlich einrichten – Wie ein Makeover gelingt

Schlafzimmer gemütlich machen
©tinekhome

Vom Abstellraum zum Wohlfühlraum. Ein gemütliches Schlafzimmer ist vor allem in kleinen Wohnungen der ideale Rückzugsort: Du schaltest schneller ab, schläfst besser ein und wachst erholter auf. Nebenbei frischst du auch dein Liebesleben auf. Mit diesem Makeover gestaltest du dein Schlafzimmer gemütlich:

Schlafzimmer gemütlich machen


3 Essentials für ein Schlafzimmer-Makeover

Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens im Bett. Ein durchdachtes Schlafzimmer hilft dir, Stress abzubauen, schneller abzuschalten und erholsamer zu schlafen. Kleine Veränderungen können Großes bewirken – fass es an und mach aus deinem Schlafzimmer einen Ort, auf den du dich jeden Abend freust.

Befreie den Raum von Ballast: Schaffe Klarheit
Dein Schlafzimmer ist kein Abstellraum. Räum alles weg, was dich an Pflichten erinnert: Bügelbrett, alte Kisten oder Kleiderberge. Lass den Raum atmen! Schon ein klarer Blick auf leere Flächen sorgt dafür, dass du entspannen kannst – weniger Reize, mehr Ruhe.

Gib dem Bett die Hauptrolle: Investiere in Komfort
Dein Bett ist der Mittelpunkt. Entscheide dich für hochwertiges, zeitlosen Design und eine bequeme Matratze. Mit neutraler Bettwäsche und einer weichen Tagesdecke kannst du den Look immer wieder variieren – ohne viel Aufwand oder hohe Kosten, aber mit maximaler Wirkung.

Gestalte mit Licht und Textilien: Schaffe Atmosphäre
Nutze dimmbare Lichtquellen für unterschiedliche Stimmungen – von Leselampe bis Kerzenschein. Ergänze den Raum mit Textilien wie Vorhängen, Teppichen und kuscheligen Kissen aus Naturmaterialien. Sie schaffen Wärme und Gemütlichkeit, ohne den Raum zu überladen.


1. Warum du dein Schlafzimmer gemütlich gestalten und gemütlich einrichten solltest 

Selbst wenn es bei meinen Vor-Ort-Terminen um das Wohnzimmer geht, machen meine Kunde mit mir immer einen Rundgang. Spätestes beim Schlafzimmer wird mir verraten, dass “das auch noch so eine Baustelle für später ist”.

Besonders Frauen möchten aus ihrem Schlafzimmer endlich einen gemütlichen Rückzugsort mit Wohlfühlatmosphäre machen: Mit der richtigen Wandfarbe, neuen Gardinen, einer Leseecke, der richtigen Beleuchtung, neuen Kissen und Decken.

Das hört sich im Vorbeigehen wie eine Nebensache an. Wenn ich nachhake erfahre ich, dass dieser Raum schon seit Einzug so aussieht: Da wurde bisher nichts oder in anderen Fällen “schon alles ausprobiert” – gekauft, geräumt, gestrichen, gemacht.

Die Fragen meiner Kunden sind unterschiedlich, doch sie drücken dasselbe Wohnbedürfnis aus:“Wie richte ich mein Schlafzimmer gemütlich ein?”

„Wie bringe ich eine gemütliche Stimmung rein?“

„Was soll ich mit den kahlen Wänden machen?“

“Ich brauche gemütliche Schlafzimmer-Ideen.”

“Wie wähle ich die richtigen Farben für mein Schlafzimmer?”

“Wie kann ich mein Schlafzimmer gemütlich einrichten?”

Was ist mit “gemütlich” oder “wohnlich” gemeint?

  • Eine Umgebung, meist ein Innenraum, in den es mich von alleine reinzieht.
  • Ein Zimmer, in dem ich mich automatisch gerne und auch länger aufhalten will.

Das ist vor allem beim Schlafzimmer wichtig, denn:


Wir verbringen rund 25 Jahre unseres Lebens im Bett

Trotzdem ist für viele Menschen das Schlafzimmer nur ein Ort, wo man “eh das Licht aushat“. Schade um die Vorteile, wenn du etwas ändern würdest. Denn sicher fühlst du dich, wie die meisten Menschen, oft gestresst. Wenigstens abends sollte dein Schlafzimmer ein Ort sein, an dem du Stress abbaust und somit besser schlafen kannst



Los geht’s, denn “Verändern ist ein Verb”. Ohne Umsetzung nützen die besten Ideen nix. 

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2. Kläre die Funktionen: Abstellraum oder Schlafzimmer?

GRUNDLEGENDES

Besonders wer ein kleines Schlafzimmer hat, ist auf jeden Platz und kluge Lösungen angewiesen. Und in kleinen Wohnungen ist oft nur das Schlafzimmer da, wenn du dich zurückziehen und einfach mal ausklinken willst. Es ist der einzige Ort der Ruhe.


Doch Platz ist nicht immer von Vorteil. Oft wissen meine Kunden bei größeren Räumen eher Schwierigkeiten beim Einrichten und beim Platzieren von Möbeln. Am Ende sorgen mehr Möbel auch nicht für mehr Gemütlichkeit. Und einen Raum wild zu dekorieren sorgt eher für Reizüberflutung statt für Ruhe und Entspannung. Da helfen nur Tipps und Ideen.

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

Das Schlafzimmer ist oft die beliebteste Abstellkammer. Der Grund: Weil es bequemer, “Was nach nebenan zu stopfen”, als gleich ein paar Kartons in den Keller zu tragen. Doch in einer Abstellkammer bekommst du eher einen Rappel als dass du dich entspannst. Du hast dich damit abgefunden und denkst: „Ich mach ja eh gleich das Licht aus”?

SO GEHT’S BESSER

Alles wegorganisieren, was dich an Pflichten erinnert und was dich nicht gut zur Ruhe kommen lässt – in den anderen Räumen wirst du schon oft genug an deine To Do Liste erinnert:

Weg mit:

  • Bügelwäsche und Bügelbrett
  • Abgelegter Kleidung vom Vortag
  • Bücherstapeln
  • Koffern auf dem Schrank
  • Skistiefel unter’m Bet.
  • Kram hinter dem Vorhang oder in der Ecke
  • Dekokram auf jeder Ablage
  • Eingetrocknete, verstaubte und nicht mehr gesunde Pflanzen
  • Ablagen reduzieren, denn sie verführen, wie das Wort schon sagt” zum Ablegen – aber auch dazu, dass du dort Kram ansammelst, der immer mehr wird

Wenn du von morgens bis abends mit Reizen für Auge, Ohren und Nase zugeballert wirst, tust du dir abends mit einer reizarmen Umgebung was Gutes. Für den ersten Moment raus in die Natur ist auch ein Weg, damit du von Arbeit auf Feierabend umschaltest.

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3. Sorge für genug Stauraum, wenn du dein Schlafzimmer gemütlich einrichten willst

GRUNDLEGENDES

Lieber zwei Mal vor dem Möbelkauf nachdenken ist vor allem im Schlafzimmer viel wert. Ich weiß, dass oft die Grundrisse nicht so ideal sind und manchmal nur die zweitbeste Lösung zulassen. Deshalb unterstütze ich meine Kunden am liebsten ab dem Zeitpunkt, an dem ich noch ohne Umbau Einfluss auf den Grundriss nehmen kann.

Denn die meisten müssen das Schlafzimmer auch für ihre Kleidung nutzen. Die wenigsten haben Platz für einen separaten Ankleideraum.

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

  • Viele Einzelmöbel in völlig unterschiedlichen Designs, die wild durcheinander gekauft wurden. Damit wirkt das Zimmer unruhig.
  • Spiegelschränke, die angeblich “den Raum vergrößern”.
  • Reingestellte Kleiderschränke, die in die Laufwege fluchten.
  • Schrankwände, die ins Fenster ragen.
  • Schrankseiten, die in den Türbereich ragen und man Gefahr läuft, dagegen zu laufen.
  • Zu wenig oder gar keine Ablagefläche. Oft fehlt sogar ein Nachttisch.

SO GEHT’S BESSER

  • So viele Möbel, wie der Raum verträgt. So große Möbel, wie der Raum verträgt. Nein, so klar ist das nicht. Denn sonst wären die meisten Möbel nicht zu groß für die Räume, in denen sie stehen. Das gilt übrigens für alle Räume.
  • Auch bei scheinbar “zueinander passenden Möbeln, weil sie alle weiß sind” auf Design und auf den Weißton achten.
  • Kleine Räume werden mit Spiegeln nicht besser. Du duplizierst optisch alles damit, vor allem Unordnung. Also genau das Gegenteil von dem, was du brauchst, um abzuschalten.
  • Überleg, was du sehen möchtest, wenn du in den Raum gehst.
  • Einbauschränke, die von Wand zu Wand gehen, sind ideal – ganz klar.
  • Übernimmst du Einbauschränke vom Vormieter, dann tausche die Türen aus, wenn sie dir nicht gefallen.
  • Große Schlafzimmer sind gemütlicher, wenn das Bett von der Wand abgerückt ist und du drumherum laufen kannst.
  • Bei einem großen Raum einen Teil für einen kleinen begehbaren Kleiderschrank abteilen.
  • Bei großem Schlafzimmer Raumtausch überlegen – so verbessern sich oft zwei Räume mit einem Rundumschlag. Und das Thema Abstellkammer regelt sich, sobald in einem anderen Raum mehr Platz für mehr Funktionen ist.
  • Die Kommode in Oberfläche und Design passend zum Kleiderschrank wählen, siehe oben.
  • Bei genug Platz einen bequemen Sessel mit Stoffpolster dazustellen – in einem Design und in einer Farbe, das ihn zum Hingucker macht.
  • Ein Bett mit Schubladen darunter nehmen für mehr Stauraum ohne Verstauben.

4. Gib deinem Bett die Hauptrolle – Kommode & Schrank haben Nebenrollen

GRUNDLEGENDES

Das Bett ist schon allein wegen seiner Größe und des Kopfteils der Mittelpunkt. Bei einem bestimmten Budget sollte es auch die Hauptausgabe sein, inklusive der Matratzen.

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

  • Das Bett steht ungünstig im Raum.
  • Das Bett ist zu klein.
  • Das Bett hat ein zu niedriges Kopfteil oder gar keins.
  • Das Bett ist billig verarbeitet und hat scharfe Kanten.
  • Das Bett ist noch aus der Studentenzeit und “es war noch keine Zeit bisher”, das mal auszutauschen.
  • Das Bett passt nicht zum Rest der Möbel.
  • Diverse Sonderangebote wurden nach und nach zusammengestückelt und genauso lieblos, wie es klingt, fühlt sich der Raum auch an.
  • Ein gemustertes Polsterbett wird mit einer gemusterten Bettwäsche beglückt, die sowas von überhaupt nicht passt – weder farblich noch vom Muster her.
  • Die Matratzen sind mehr als 15 Jahre alt.
  • Es gibt keine Tagesdecke, die das Bett und den Raum tagsüber zu einem einladenden Rückzugsort machen.
  • Es gibt zu viele Deko-Kissen, die den Raum unruhig machen.
  • Es gibt keinen Nachttisch neben dem Bett.

SO GEHT’S BESSER

  • Denk mal an einen deiner letzten Urlaube in einem Hotel. In richtig guten Hotelzimmern kannst du nämlich perfekt Raumplanung lernen. Du kaufst sicher nicht die Katze im Sack und willst ein Foto vom Raum sehen, bevor du buchst. Da achtest vielleicht nicht gleich aufs Bett. Aber du willst wissen, welche Stilrichtung dich erwartet:
    • Komfort und Luxus (Boxspringbett und viele fluffige Kissen).
    • Minimalismus (reduziertes Design, so viel wie nötig, edle Materialien).
    • Natürlichkeit und Nachhaltigkeit (naturbelassene Oberflächen, handwerkliche Designs, Naturmaterialien, wie Baumwolle und Leinen).
    • Aber Achtung: die Begriffe sind nur Platzhalter, weil du sie überall liest. Warum? Weil ich beispielsweise ein luxuriöses und zugleich komfortables, minimalistisches Zimmer gestalten kann. Also nimm die Begriffe nur, um die erste Weiche zu stellen.
  • Hab die ideale Bettgröße: Erst ab einer Breite von 100 cm können sich Singles bequem drehen. Paare ab ca. 180 cm Gesamtbreite.
  • Ein Betthaupt kann selbst ein altes Bett zum Hingucker machen.
  • Wenn du ein neues Bett kaufst, dann spare hier nicht am falschen Objekt. Entscheide dich für ein zeitloses, hochwertiges Design. Selbst wenn du beim Rabatt eines trendigen Bettes gerade schwach wirst. Die meisten Verkäufer beraten nicht. Sie müssen unter enormen Druck Möbel verkaufen.
  • Auch keine Raketenwissenschaft: Je neutraler und zeitloser dein Bett, desto einfacher kannst du es mit neuer qualitativ hochwertiger Bettwäsche verschönern.
  • Nimm dir genug Zeit, dir ein gemütliches Bett auszusuchen, das ohne Kompromisse zu dir passt. 
Schlafzimmer gemütlich gestalten & gemütlich einrichten - Wie ein Makeover gelingt

©lexingtoncompany.com

Mehr braucht es nicht, um abends gut abzuschalten und gut zu schlafen: ein hochwertiges, mega bequemes Boxspringbett mit einem neutral gepolsterten Betthaupt und einfarbiger Bettwäsche. Für etwas Kontrast ein paar kleinere, farbige Kissen.

5. Warum Hochsensible über ein Himmelbett nachdenken sollten

Gerade für hochsensible Menschen, die besonders auf ihre Umgebung reagieren, bietet ein Bett mit einem schützendem Himmel die Möglichkeit, sich in einer Art „Raum im Raum“ zu entspannen. Die sanft fließenden Stoffe, die das Bett umrahmen, dämpfen nicht nur Geräusche, sondern schaffen auch eine visuelle Barriere gegen äußere Reize. Es entsteht ein Ort der Ruhe, in der man sich sicher und geborgen fühlt.

Um die beruhigende Wirkung so eines Bettes zu maximieren, kann die Gestaltung eine entscheidende Rolle spielen. Wähle sanfte, natürliche Materialien wie Baumwolle oder Leinen für die Vorhänge, die nicht nur hautfreundlich sind, sondern auch die Luftzirkulation fördern und ein angenehmes Raumklima schaffen.

Farblich bieten sich gedeckte Töne an – Pastellfarben, Erdtöne oder sanftes Weiß, die eine ruhige und harmonische Atmosphäre unterstützen. Auch das Bett selbst sollte aus natürlichen Materialien gefertigt sein, wie zum Beispiel Massivholz, das eine warme und stabile Basis bildet.

6. Hab qualitativ hochwertige Bettwäsche und Kissen und eine Tagesdecke

GRUNDLEGENDES

Discounter machen den Hauptumsatz bei Kleidung und anderen Textilien. Es ist ein Irrglaube, dass Wäsche von einem Wäschelabel zu teuer sei, und dass du nur mit Billigangeboten sparst. Hochwertige Textilien beeinflussen ähnlich wie die Wandgestaltung maßgeblich dein Raumgefühl.

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

  • Hier mal eine Bettwäsche für €19.- mitgenommen, da mal ein Cocktailkissen und noch ‘ne Microfaserdecke dazu.
  • Du hast schon genug von allem. Trotzdem wirst du schwach, denn €35.- alle paar Wochen tun dir nicht weh.
  • Doch bei der Spontanmethode sammelst du leider das Falsche: austauschbare, billige und auf Massengeschmack optimierte Wohntextilien – oft mit Kunstfaseranteil.
  • In der Summe zu viel ausgegeben, denn die Bettwäsche, die sich inzwischen bei dir im Schrank stapelt, zählt mit.
  • Es wird ignoriert, dass gute Qualität fast ewig hält. Bei Leinenbettwäsche können das locker über 15 Jahre sein.
  • Tagesdecken fehlen meistens – dabei sind gerade sie besonders wichtig, um dein Schlafzimmer gemütlich zu gestalten.

SO GEHT’S BESSER

  • Überdenke deine Kaufgewohnheiten bei Wohntextilien, vor allem bei denen, die du an deine Haut lässt.
  • Miste gnadenlos aus – du hast ja jetzt ein Ziel und weißt, was nicht auf dein Ziel einzahlt. Oder?
  • Recherchiere in einem Bettenladen oder auch in einem Einrichtungsladen. Sieh dir auch Hersteller wie Lexington Company an und achte auf die Unterschiede:
    • Wie sich der Stoff (aus Baumwolle und / oder Leinen) anfühlt.
    • Ob der Stoff fadenscheinig ist (Meine Mutter sagte zu billigen Stoffen: “Da kannste Erbsen durchschießen”).
    • Wie der Verschluss gestaltet ist.
    • Ob die Knöpfe aus Kautschuk oder Plastik sind.
    • Wie die Nähte verarbeitet sind.
    • Wie das Design aussieht.
    • On unter aufgedruckt oder eingewebt sind.
    • Womit du ein Grunddesign saisonal ergänzen kannst.
    • Ob du das Design auch noch nachkaufen kannst, wenn du in vier – sechs Garnituren investieren willst. Mehr brauchst du als Paar übrigens nicht.
    • Gut, wenn du ein neutral gehaltenes Bett hast, denn: Dann kannst du im Sommer eine helle Leinenbettwäsche nehmen. Im Winter auch mal eine Flanellbettwäsche.
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7. Investiere in einen behaglichen Teppich in den richtigen Farben 

GRUNDLEGENDES

Schließ mal deine Augen und stell dir vor, es ist Winter. Du krabbelst morgens aus dem Bett. Das erste, was deine Füße spüren, ist ein angenehm warmer fluffiger Teppich. Vor allem wenn du keine Fußbodenheizung hast. Klingt gut? Du kannst den Teppich spüren?

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

  • Ein oller, abgenutzter Teppichboden, der schon seit Jahren ausgetauscht werden müsste. Der Grund, warum das noch nicht passiert ist: Die Schrankwand müsste dafür abgebaut werden. Das ist lästig und hat ja auch noch Zeit. Also bleibt alles so, wie es ist. Aber halt: Vielleicht wird es ja mit einer neuen Bettwäsche schöner (vom Discounter mal eben mitgenommen)? Bitte, bitte nicht.
    • Statt am größten Hebel zu drehen, nämlich am ollen Teppich, wird genau das gemacht, was den Raum nicht verbessert. Nur damit was passiert. Spar dir das Geld – für die tolle Bettwäsche, mit der du dich belohnst, wenn du endlich deinen Schrank abgebaut und deinen Teppichboden erneuert hast.
  • Teppiche, die die falsche Größe haben.
  • Teppiche, die so ein ausgefallenes Design haben, dass sie den Ton im Raum angeben, aber der Rest (Bettwäsche, Vorhänge) nicht dazu passt.
  • Teppiche, die billig aussehen und damit die Gesamtatmosphäre verhunzen.

SO GEHT’S BESSER

  • Hab ein Gestaltungskonzept: Alles, was du hast an: Material, Oberflächen, Textilien, Farben und Muster sollte zusammenpassen.
  • Weniger Muster, weniger Farben, weniger Materialien sind mehr.
  • Wähle die richtige Größe für deinen Teppich oder alternativ für zwei Läufer. Siehe dazu die Zeichnungen.
  • Wähle lieber neutrale Designs, am besten einfarbig. Denn damit fährst du langfristig gut.
  • Wähle die Farbe bei Tageslicht und Kunstlicht aus. Denn da kann es einige Überraschungen geben, beispielsweise:
    • Das Teppichgarn glänzt plötzlich wie Plasik.
    • Die Farbe verändert sich dramatisch und gefällt dir bei Kunstlicht gar nicht mehr.
    • Kaufe nur Teppiche, die du umtauschen kannst.
    • Investiere vorher in Muster und sieh sie dir zu Hause an – nicht nur beim Teppichhändler.
  • Bevorzuge Naturmaterialien wie: Wolle (außer du bist Allergiker), Seide, Bambus, Baumwolle oder Leinen. Sisalböden dagegen sehen zwar gemütlich aus, sind aber wasserempfindlich und nicht kuschelig. Sie machen auch ärgerliche Laufmaschen bei Feinstrumpfhosen.
  • Tipps zu Teppichgrößen für andere Räume findest du in diesem Artikel.
Ideale Teppichgröße im Schlafzimmer bei viel Platz
Teppichgröße berechnen für Schlafzimmer
Ideal im Schlafzimmer: zwei Läufer als Alternative zu einem Teppich

8. Vorhänge und weitere Textilien für mehr Gemütlichkeit 

GRUNDLEGENDES

Die Deutschen sind nach Statistiken des Handelsverbands für Heimtextilien Schlusslicht in Europa. Da werden Handtücher bis zur letzten Frotteefaser genutzt und bei anderen Gebrauchsgegenständen aus Stoff sieht es ähnlich aus.

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

  • Die Kombi aus bereits abgenutzten und lieblos zusammengestückelten (weil ein Schnäppchen) Teilen sieht nirgendwo gut aus. Weder im Schlafzimmer noch im Bad.
  • Der Irrglaube, dass es sich nicht lohnt, eine bessere Qualität zu kaufen.
  • Dass immer noch unterschätzt wird, was schlechtes Design, billig aussehende Farben oder Kunstfasertextilien auch mit deinem Selbstwertgefühl machen. Sie ziehen dich nämlich runter.
  • An Textilien wird gespart, in dem sie weggelassen werden.
  • Nur glatte Oberflächen. Kuscheln geht anders. Dafür brauchen wir anschmiegsame Materialien.
  • Vorhänge gelten immer noch als spießig und „von gestern“. Schade.

SO GEHT’S BESSER

  • Sieh dir dein Schlafzimmer an und notiere, wo du dort Textilien einsetzen kannst, ohne dass es zu viel wird:
    • Das Thema Teppichboden oder Teppich auf Holzboden ist ein Anfang.
    • Probier aus, mit welcher Bettwäsche du glücklich bist und spare nicht an € 30.- mehr.
    • Hab unbedingt eine Tagesdecke. Damit wird’s nichts nur gemütlicher sondern auch gleich aufgeräumter.
    • Könntest du noch ein paar Extrakissen aufs Bett legen?
    • Wie sieht es aus mit Vorhängen und / oder Raffrollos – zum Beispiel aus Leinen?
    • Vielleicht ergänzt du dein Bett mit einem gepolsterten Betthaupt?
    • Ein gepolsterter Sessel wäre bei genug Platz der Hingucker. Plus Kuscheldecke und Kissen. Vielleicht dein zukünftiger Lieblingsplatz zum Lesen?
    • Zu guter Letzt: Manchmal macht ein Betthimmel oder ein minimalistisches Himmelbett genau den Unterschied, damit ein Schlafzimmer gemütlicher wird. Am Ende sorgt alles für einen erholsamen Schlaf.
Schlafzimmer minimalistisch und gemütlich gestalten

9. Lerne, einen Nachttisch und eine Leseecke zu schätzen 

GRUNDLEGENDES

Mein Lieblingsprofessor, auch ein Minimalist wie ich, meinte mal in einer Projektkorrektur, dass “Jeder, der mal ein paar Tage krank im Bett verbracht hat, auf einen Nachttisch nicht mehr verzichten möchte”. Ideal für eine Tasse Tee, ein Buch, die Lesebrille und den Hustensaft. Mehr Platz braucht es nicht. Das dürfte auch die Minimalisten versöhnen, die eher weglassen, statt etwas dazu zu fügen.

Gerade in kleinen Wohnungen ist das Schlafzimmer der einzige Rückzugsort. Richte dir dort deine Leseecke ein. Dazu brauchst du nur einen Platz am Fenster, einen bequemen Sessel, eine Stehleuchte und idealerweise einen Teppich darunter. Wenn du Parkett hast, sieht ein runder Teppich unter deinem Lesesessel besonders schön aus, denn er markiert so eine Insel im Raum.

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

  • Nachttische fehlen ganz. Meistens fehlt dann auch eine Leseleuchte.
  • Das Bett ist zu groß und wurde auf einer Seite an die Wand geschoben. Nachttisch? Fehlanzeige, denn da war ja kein Platz mehr.
  • Nachttische sind zu groß.
  • Nachttische passen auch bei aller Liebe zu Vintage & Co nicht zum Rest, waren aber “noch da”.
  • Es wäre Platz für eine Leseecke, doch der wird leider nicht genutzt. Schade um den Raum.

SO GEHT’S BESSER

  • Ein Nachttisch kann auch aus einem Kasten bestehen, der an der Wand angebracht ist.
  • Ein kurzes Regalboard wäre auch als Nachttisch geeignet und kostet wenig.
  • Brauchst du viel Platz und kämpfst mit jedem Kubikzentimeter Stauraum? Dann kommt für dich vielleicht eine Truhe in Frage.
  • Nimm ein Design, das entweder zum Bett und zu den restlichen Möbeln passt oder bring mit den Nachttischen ein zusätzliches Material und ein neues Design in den Raum:
    • Zum Beispiel kannst du Nachtische als Ergänzung nehmen, die Fronten mit “Wiener Geflecht” haben. Das macht gleich eine gemütliche Atmosphäre. Das bekommst du mit glatten weißen Oberflächen nur mit einigen Tricks so gut hin.

10. Sorg beim Einrichten für richtiges Licht und indirekte Beleuchtung 

GRUNDLEGENDES

  • “Hell” alleine ist nicht automatisch gemütlich.
  • Ohne Licht verliert das schönste Möbel, der beste Holzboden, das tollste Bild an der Wand seine Wirkung.
  • Ohne Licht wirkt keine Architektur und auch keine Innenarchitektur.
  • Erst durch Licht entsteht Atmosphäre.
  • Ich kann einen Raum alleine mit Licht gestalten – ganz ohne Möbel. Aber nicht umgekehrt.

FEHLER, DIE ICH HÄUFIG SEHE

  • Im Schlafzimmer gibt es nur eine einsame Deckenleuchte über dem Bett, denn da war der Stromauslass. Die macht über dem Bett hell, mehr aber auch nicht. Der Rest bleibt schummrig. Aber eben nicht so schummrig, dass Romantik aufkäme.
  • Auch der Kleiderschrank liegt bei nur einer Leuchte über dem Bett im Schatten – und hat auch keine integrierte Beleuchtung. Kleidersuche ist dann Glückssache.
  • Es sind Leuchten da, doch die erinnern eher an’s Büro.
  • Das Thema Leuchten wurde nach dem Einzug erst mal vertagt. Die baumelnden Glühlampen sind je eh im Trend.

SO GEHT’S BESSER

  • Denk erst mal an die verschiedene Nutzungen, dann wird auch klarer: du brauchst unterschiedliche Lichtquellen:
    • Damit du dich im Raum orientieren kannst.
    • Damit es gemütlicher aussieht.
    • Damit du im Kleiderschrank überhaupt was findest.
    • Damit du im Bett gut lesen kannst.
    • Damit du auch in deinem neuen Lieblingssessel, den du dir ins Schlafzimmer gestellt hast, gut lesen kannst. Das kann beispielsweise eine Stehleuchte sein, die auch zu den Nachttischleuchten passt.
  • Alternativ zur Pendelleuchte wäre eine Schiene mit mehreren flexiblen Strahlern.
  • Mehrere flexible Strahler beleuchten dann gleichzeitig:
    • deinen Kleiderschrank
    • ein Bild
    • ein Sideboard
  • Hab dimmbare Leuchten, denn so kannst du je nach Lust und Laune variieren.
  • Denke auch an Wandleuchten.
  • Lass dich zu den Leuchtmitteln unbedingt beraten. Ich wäre für optisch warmes Licht. Am besten sind 2700 Kelvin. Das ähnelt der warmen Lichttemperatur der alten Glühbirne.
  • Nicht zuletzt sorgen ein paar Windlichter mit Kerzen für die Romantik, die eine Pendelleuchte einfach nicht hinbekommt.

11. Wandgestaltung mit Fotos und Bildern – Persönliches im Raum

GRUNDLEGENDES

Erst persönliche Dinge machen einen Raum zu deinem Raum. Persönliche Gegenstände sind das Sahnehäubchen. Weniger ist wie immer mehr. Nicht vergessen: du musst alles abstauben. Genauso wie Zimmerpflanzen, wenn du die als dekorative Elemente haben möchtest.

SO GEHT’S BESSER

  • Nimm ein paar Fotorahmen, Bücher, Bildbände, dekorative Schachteln oder etwas aus dem Urlaub.
  • Fotos und Bilder sind daher besonders gut geeignet und schnell zur Hand. Sie sollten aber zum Raum passen und ihn nicht unruhig machen. Eine ganze Wand damit zu gestalten ist Geschmacksache. Weniger ist mehr. 
  • Alles, was du gerne ansiehst, ist geeignet.
  • Weniger ist mehr. Immerhin hast du dich doch schon am Anfang des Artikels dazu entschieden, aus deinem Abstellraum endlich ein Schlafzimmer zu machen.
  • Wenn du genug Platz hast, dann kaufe dir einen Lieblingssessel. Vielleicht wird es endlich der Sessel, der deinem Mann “nicht ins Wohnzimmer kommt”? Der aber perfekt fürs Schlafzimmer wäre.
  • Pflanzen im Schlafzimmer sind ebenfalls Geschmacksache. Hab am besten eine filigrane, sorge dafür, dass sie genug Licht hat und dass sie gesund aussieht. 
     

12. Noch mehr Tipps, die dich nicht überraschen dürften

Bist du immer “eingeloggt”, verkabelt und “auf Standby”?

Schlafzimmer sollten ohne Fernseher, Smartphones und Laptops bleiben. Arianna Huffington erwähnt in ihrem Buch „THRIVE“, eine Studie zu der Auswirkung, die Bildschirme (vor allem das blaue, aktivierende Licht) für den Schlaf haben. Das Licht senkt die wichtige Melantoninproduktion oder verhindert sie sogar. Auch digitale Kunst gehört dazu.

 

©Martina Velmeden 2025

 

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